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Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Dead - Ein Alex-Cross-Roman
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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war größer und größer geworden. Ob die, die da mit ihren Handys telefonierten, wohl die Polizei anriefen oder vielleicht einfach jemanden, den sie beeindrucken oder ein bisschen kitzeln wollten? Du wirst nicht glauben, was ich hier gerade sehe. Hier, sieh mal!
    Das Publikum würde auch nicht glauben, was es gleich noch zu sehen bekommen sollte. Niemand würde es glauben, und genau deshalb würden Millionen diese Bilder im Fernsehen verfolgen, immer und immer wieder.
    Bis er diesen Mord mit seinem nächsten noch übertrumpfte.
    » Dir zu Ehren «, flüsterte er. »Alles dir zu Ehren.«

6
    »Du machst das Feuer«, schlug Bree vor, »und ich bringe unsere Suite auf Vordermann.«
    Ich zuckte mit den Schultern und zwinkerte ihr zu. »Ich glaube … ähm … das Feuer brennt schon lichterloh . Ich weiß es sogar.«
    »Geduld«, sagte Bree. »Das ist es wert. Ich bin es wert, Alex. Aber für den Augenblick sollten wir das alte Pfadfinder-Motto beherzigen: Die Vorbereitung ist alles, aber ohne Vorbereitung ist alles nichts.«
    »Ich war nie bei den Pfadfindern«, erwiderte ich. »Für einen Pfadfinder bin ich viel zu scharf.«
    »Geduld. Aber falls es dich interessiert: Ich bin auch scharf.«
    Während ich mich also auf die Suche nach Feuerholz begab, holte Bree das restliche Gepäck aus dem Kofferraum. Die Sachen, die ich aus dem Dachkämmerchen zu Hause hervorgezerrt hatte, wirkten neben ihrer Ausrüstung wie Relikte aus einer längst vergangenen Ära. Schnell hatte sie ein ultraleichtes Zelt aufgebaut und legte dann eine Luftmatratze, eine Thermodecke und ein paar Gaslaternen hinein. Sie besaß sogar einen Wasserfilter, falls wir aus einem Gebirgsbach trinken wollten. Zum Schluss hängte sie ein kleines Windspiel in den Eingang. Wie hübsch .
    Was mich anging, ich hatte zwei Hummerschwänze und zwei sehr schön durchwachsene, marinierte Lendensteaks in der Kühltasche liegen, die nur darauf warteten, auf den Grill gelegt zu werden. Zwar musste man hier draußen durchaus mit Schwarzbären rechnen, aber dehydriertes Essen kam für uns nicht in Frage.

    »Kann ich dir irgendwie behilflich sein?«, fragte ich, nachdem das Feuer lodernd Funken gen Himmel schleuderte. Bree hatte gerade ein großes Segeltuch von der Rückbank geholt, vermutlich um es als Sonnendach oder etwas Ähnliches zu verwenden.
    »Ja, mach doch mal den Cabernet auf. Bitte, Alex. Jetzt haben wir’s fast geschafft.«
    Als der Wein atmete, hatte Bree die Plane bereits an drei Ästen befestigt. Die Knoten ließen sich vom Boden aus lösen oder fester zurren, je nachdem, ob die Plane ein Stück höher oder tiefer hängen sollte.
    »Wir müssen mit dem Essen vorsichtig sein«, sagte sie. »Luchse und Bären, du weißt schon. Es gibt hier in der Gegend tatsächlich Bären.«
    »Das habe ich auch schon gehört.« Ich reichte ihr ein Glas. »Weißt du, du scheinst dich im Haushalt ja recht geschickt anzustellen.«
    »Und du bist bestimmt ein guter Koch, da könnte ich wetten.«
    Manchmal bekam ich Brees Worte gar nicht mit, weil ihre hinreißenden haselnussbraunen Augen mich viel zu sehr in ihren Bann zogen. Sie waren mir als Allererstes an ihr aufgefallen. Manche Menschen haben einfach fantastische Augen. Aber natürlich waren ihre Augen nicht das Einzige, was mir die Konzentration erschwerte. Im Augenblick, jedenfalls. Die Schuhe hatte sie bereits abgestreift, jetzt öffnete sie die Knöpfe an ihrer abgeschnittenen Jeans. Und an ihrer Bluse. Dann stand sie in blassblauem BH und Höschen vor mir. Ihre Augen, so wunderbar sie auch sein mochten, interessierten mich in diesem Augenblick nicht mehr.
    Sie reichte mir ihr Glas. »Weißt du, was das Beste an diesem Örtchen ist?«

    »Nicht so ganz, aber ich werde es bestimmt gleich rausfinden. Stimmt’s?«
    »O ja, ganz bestimmt.«

7
    Eigentlich hatte ich schon immer das Gefühl, dass das Leben sich auf der Grenze zwischen Absurdität und Bedeutungslosigkeit abspielt, trotzdem kann es, im rechten Licht betrachtet, ganz nett sein.
    Der Rest des späten Nachmittags war einfach perfekt. Bree und ich liefen Hand in Hand zu dem wunderbar einladenden Big Hunting Creek hinunter. Wir legten auch unsere restlichen Kleider ab und wateten hinein. Es dauerte vielleicht eine unangenehme Minute, aber dann fühlte sich das Wasser wie eine zweite Haut an.
    Jetzt war ich mir nicht einmal mehr sicher, ob ich das Wasser jemals wieder verlassen konnte. Ich wollte es auch gar nicht. Wir küssten uns und umarmten uns, dann schwammen
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