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Das zweite Imperium der Menschheit

Das zweite Imperium der Menschheit

Titel: Das zweite Imperium der Menschheit
Autoren: Hanns Kneifel
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warnen, eine Hinauszögerung
der Kämpfe wegen Nachschubmangel erreicht. Zweitens: Nachdem wir euch zwangen,
innezuhalten, erhielten wir euch und uns unersetzliche Kulturgüter. Sie
waren es,
und eure sonst so ruhmreiche Rasse, Adpan Honah, die zusammen den Kampf fortführten.
Also mussten wir das zweite Mal warnen. Offensichtlich war es diesmal schwer
genug, um euch zu stoppen.«
    Wendell unterbrach Iron hastig. »Weder Sie, McConell, noch einer Ihrer
Leute ist dazu berechtigt, diese Warnungen auszusprechen noch sie zu vertreten.
Ihr seid nicht kompetent genug.«
    »Streiten wir uns nicht über Kompetenzen, Wendell. Vergewaltigen Sie
einmal Ihren Charakter und seien Sie großzügig. Räumen Sie uns
Verteidigungsrecht ein. Sonst erzwingen wir es uns!«
    Iron schrie wütend den Rat an. Wendell duckte sich hinter sein Pult, während
andere Räte, die Irons Charakteranalyse offensichtlich belustigend fanden,
lachten. Das Gesicht des Rates überzog sich mit flammender Röte.
    »Sie, meine Herren«, sprach Iron weiter, »sind
offenbar der völlig irrigen Meinung, dass Sie uns Wissenschaftler jederzeit
besiegen können. Glauben Sie mir, wenn wir wollen, dann verwandeln wir
die Imperien in verödete Planeten. Denken Sie daran, dass wir statt dieses
Lethargievirus ein tödliches Gift über die Planeten hätten stäuben
können – dadurch wären jetzt mindestens dreißig Planeten
des Imperiums verödet. Dies zum Vergleich. Nichts kann uns aufhalten, es
sei denn, ein gezielter Schuss. Und um schießen zu können, muss man
zuerst ein Ziel haben. Wir sind unauffindbar.«
    Iron wartete. Honah rief laut:
    »Wir wären – nur für uns gesprochen, Schotte – in der
Lage, das alles zu vergessen, was ihr uns angetan habt. Aber was sollen wir
tun, welchen Weg schlagt ihr Wissenschaftler vor?«
    Der riesige Darshak war aufgestanden und sah Iron an.
    »Es freut mich, Adpan, dass die Darshak zur Einsicht gekommen sind. Ich
möchte nur, dass Verhandlungen zwischen Terra und Darshak zustande kommen
– Händlerbesuche, kultureller Austausch, Expeditionen, gemeinsame
Flüge zu anderen Galaxien. Sonst verlangen wir nichts. Aber es ist doch
offener Wahnsinn, dass zwei derart hoch entwickelte Völker wegen eines
verschollenen Expeditionsschiffs drei volle Jahre lang gegenseitig wertvolle
Schiffe vernichten. Dies ist zweifellos kein Zeichen von Kultur. Oder glauben
Sie daran, Adpan?«
    »Nein«, antwortete der Darshak dem Techniker laut und vernehmlich,
»ich glaube daran, dass wir das Geschehen bedauern und verhandeln sollten.
Ich habe genügend Zeit und alle Vollmachten dazu.«
    Iron drehte sich provozierend langsam zu Wendell herum:
    »Sie haben gehört, Rat, was der Darshak sagte. Darf ich noch daran
erinnern, dass noch vor einem Monat diese Rasse offiziell als Barbaren bezeichnet
wurde?«
    »Was ist das?«, fragte Adpan den Techniker.
    »Barbaren? Mit diesem Wort bezeichnete man vor einigen tausend Jahren Menschen
ohne erkennbare Kultur. Sie, Adpan, sind im Begriff, das große und ruhmreiche
Imperium zu beschämen, denn Barbaren können sich nicht so einsichtsvoll,
so souverän verhalten wie die Rasse der Darshaks«, erklärte Iron
schnell.
    »Die Darshak waren immer die Ersten ihres Reiches!«, grollte der Honah.
Einen Augenblick starrten die Beiden einander nachdenklich an und mussten gleichzeitig
grinsen.
    »Und sie beweisen es heute wieder. Ich danke Ihnen, Honah.«
    »Sagten Sie etwas, Wendell?«, fragte Iron schneidend.
    »Ich glaube, für das gesamte Auditorium zu sprechen, wenn ich versichere,
dass ich ebenfalls Verhandlungen anberaumen werde. Sollte jemand nicht einverstanden
sein, so erbitte ich Meldung.«
    Nach einer Minute, in der keinerlei Meldungen erfolgten, nickte der Rat.
    »Ich bitte die Mitglieder der Ausschüsse für Kultur, für
interplanetare Verständigung und den Handelsreferenten zu gesonderten Besprechungen
morgen in die einzelnen Ressorträume.«
    »Es blieb Ihnen auch nichts anderes mehr übrig, Rat!«, sagte
Iron mit verdrießlichem Lächeln.
    »Dafür habe ich Ihnen einige Geschenke mitgebracht. Sie werden sie
später erhalten.«
    Wendell hatte sich jetzt gefasst.
    »Sie irren zweimal, Iron McConell. Wie meinten Sie, dass uns nichts anderes
übrig blieb?«
    »Ganz einfach«, erklärte Iron, fast heiter. »Wir hätten
notfalls beide Imperien zu den heutigen Entschlüssen gezwungen. Und ich
versichere Ihnen, dass es
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