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Das zitternde Herz

Das zitternde Herz

Titel: Das zitternde Herz
Autoren: Amanda Cross
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wußte sie – niemals wirklich verschwinden oder aufhören würden, sie zu beschäftigen, wandte sie jetzt ihre Aufmerksamkeit Harriet zu, die man in einen Job getrickst und in einem Coup gegen ihre Freunde mißbraucht hatte. »Ich hoffe«, sagte sie zu Harriet, »du hast nicht beschlossen, das Detektivgewerbe an den Nagel zu hängen. Du trittst vielleicht nicht – dem Himmel sei Dank – in ernsthafte Kon-kurrenz zu Sam Spade oder Philip Marlowe, aber ich finde, du hast ein Gespür für diesen Beruf. Und ich habe im übrigen keinen Zweifel, daß du und deine Haltung während dieser ganzen erbärmlichen Angelegenheit die arme Toni schließlich umgekrempelt haben. «
    »Keine Sorge«, sagte Harriet. »Ich bleibe in der Detektiv-Branche, und ich habe bereits einen neuen Partner. So jung wie Toni, aber diesmal männlich. Wir trafen uns im Verlauf eines Falles, der eurem voranging, und er fand, die Idee, eine alte Dame wie mich einzusetzen, sei ein Knüller. Er will seine eigene Firma gründen. Da ich Toni nicht verlassen wollte, die mich, so dachte ich jedenfalls, äußerst freundlich behandelt hatte, habe ich erst jetzt wieder Verbindung mit ihm aufgenommen, nachdem Archie all das herausgefunden hatte. Ich fragte ihn, ob das Angebot noch stehe. Ich erzählte ihm alles, wie ich benutzt worden war, aber natürlich auch, wie pfiffig ich gewesen war. Wir sind also im Geschäft. Ich werde jedem von euch eine Karte geben, in der inbrünstigen Hoffnung, daß ihr keinen Gebrauch davon machen müßt, außer Archie natürlich. Archie hat versprochen, uns ein paar Aufträge zukommen zu lassen.«
    Kate sah Harriet anerkennend an. Alle außer Kate standen auf, das Treffen war beendet. Auch Banny erhob sich.
    »Ich glaube, sie will raus«, sagte Reed.
    »Das will ich auch«, sagte Kate. »Nein, widersprich mir nicht, Banny und ich werden einen kleinen Spaziergang im Park machen. «
    »Vergiß nicht, eine Tüte und eine Leine mitzunehmen«, sagte Harriet.
    »Ich nehme die Tüte, aber keine Leine. Banny wird mir nicht von der Seite weichen, stimmt’s, Banny?« sagte Kate.
    »Nimm die Leine, nur für alle Fälle«, sagte Harriet und überreichte Kate eine elegante Lederleine mit Halsband. An dem Halsband war ein Anhänger befestigt (Banny Fansler/Amhearst), auf dem Adresse und Telephonnummer standen. »Von mir und Archie«, sagte Harriet.
    »Ihr beide habt wohl an alles gedacht, was?« sagte Kate.
    »Komm, Banny.« Und nachdem sie Banny das Halsband umgelegt hatte, ging Kate mit dem Hund hinaus.

    Einen Augenblick herrschte Schweigen.
    »Sie nimmt es schwer«, sagte Harriet.
    »Ja«, antwortete Reed. »Ich fürchte, sie sieht es als totales persönliches Scheitern, von Anfang bis Ende. Sie hätte das alles vielleicht auch allein herausgefunden, mit genügend Zeit und ohne diesen Würgegriff. Wir werden es nie wissen.«
    »Kopf hoch«, sagte Harriet. »Schließlich sind diese schauerlichen Gestalten noch immer da draußen zu Gange, voller Groll gegen Menschen wie Kate. Wir dürfen jetzt nicht aufgeben. «
    »Wer redet von Aufgeben?« sagte Reed, als sie zur Tür gingen.
    »Übrigens, es gibt Neuigkeiten. Banny wird eine kleine Affäre mit einem prämiierten Bernhardiner haben dürfen, nur wenn sie ihn mag, natürlich. Ich halte euch auf dem laufenden.«
    Nachdem die anderen gegangen waren, beobachtete Reed vom Wohnzimmerfenster aus, wie Kate und Banny den Park betraten.
    Kates Gefühle konnte er nur vermuten. Bannys Gefühle jedoch waren einfach und offenkundig, als sie mit schwingendem Straußenfe-dernschweif gemächlich neben Kate dahingondelte.
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