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Das zitternde Herz

Das zitternde Herz

Titel: Das zitternde Herz
Autoren: Amanda Cross
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du immer wieder von Banny gesprochen.«

    »Na ja, diese verdammte Frau hätte sie fast erschossen. Kaltblü-
    tig. Und jetzt verlangt sie offenbar genausoviel Geld für sie, als hätte sie nicht versucht, das arme Tier vor meinen Augen zu töten.«
    »Es ist kompliziert«, sagte Reed. »Judith versorgt den Zwinger für sie, und sie handelt sehr professionell, was nur recht und billig ist. Banny ist ein wertvoller Hund.«
    »Bist du ein wertvoller Hund, Banny?« sagte Kate und streckte ihre Hand nach hinten, ohne dabei den Kopf zu drehen. Bannys Straußenfeder wedelte zustimmend. »Hast du dir überlegt, wie wir das alles hinkriegen sollen?« fragte Kate Reed. »Erstens arbeiten wir beide an den meisten Tagen ganztags…«
    »Du wirst staunen, Kate, was es alles für Hundedienste gibt.
    Hundesitter und so, jede Menge Leute im Hundegeschäft. Wir werden zurechtkommen.«
    »Gibt es noch irgendwelche anderen Neuigkeiten, die du mir beibringen willst, bevor wir nach Hause kommen? Ich wäre gern gewarnt, falls du noch weitere grundlegende Veränderungen in unserem Leben vorgenommen hast. «
    »Ach, nun komm schon, Kate. Nicht, daß ich dir das erlesene Vergnügen mißgönne, Banny aufgedrängt bekommen zu haben, wo du sie so gern möchtest und es nur nicht zu sagen wagst. Schließlich hast du ihr das Leben gerettet, du hast also das Recht zu murren.«
    »Findest du, wir sollten sie weiterhin Banny nennen? Jeder Na-me, den diese bekloppte Frau ihr gegeben hat, könnte schlechte Schwingungen aussenden.«
    »An Anne Bancroft gibt es doch nichts auszusetzen, oder? Es ist ja nicht so, daß der Hund Marilyn Monroe oder Joan Crawford hie-
    ße. Das ginge natürlich nicht.«
    »Ich verstehe, was du meinst.«
    »Gut. Die einzige andere Neuigkeit ist, daß Harriet als Willkom-menskomitee dasein wird, und Archie ebenfalls, um uns die diversen rechtlichen Aspekte zu erläutern. Er hat sich mit dem, was ich den Fall nennen möchte, befaßt, während ich mich mit dir befaßt habe.
    Aber wenn du zu müde bist, können wir das alles abblasen.«
    »Klingt nach genau der Abwechslung, die ich brauche. Haben sie aus Marjorie viel rausholen können?«
    »Ein bißchen. Jetzt hör auf zu sprechen, mach die Augen zu, und denk nur an lange Spaziergänge mit Banny, bis wir zu Hause sind.«
    »Lange Spaziergänge?«
    »Du mußt wieder in Form kommen, Kate. Deine Muskeln in Form bekommen, meine ich. Du bist aus der Übung, und diese Frau hätte dich umbringen können. Hast du nie mit irgend jemandem gekämpft? Nie mit deinen Brüdern gerungen und etwas über Selbst-verteidigung gelernt? Wofür hat man drei Brüder, wenn sie einem nicht beibringen, wie man kämpft?«
    »Sie waren schon zu groß, um noch mit mir zu kämpfen. Ich glaube, sie haben mir überhaupt nichts beigebracht, außer wie be-
    ängstigend dumm und aufgeblasen Männer sein können. Nachdem ich das begriffen hatte, suchte ich nach dem Gegenteil und fand dich.«
    »Ich weiß nicht, ob das ein Kompliment ist, ich weiß jedoch, daß das keineswegs wahr ist, aber dank dir trotzdem. Was die Spaziergänge angeht, ich gehe morgens, du abends, und einer von uns oder jemand anders zwischendrin. Du wirst deinem Leben eine ganz neue Bedeutung abgewinnen.«
    »In meinem Leben war genug Bedeutung, bevor das alles geschah, Reed. Auch wenn ich vielleicht nicht wußte, wieviel es mir ausmachen würde, wenn jemand dich mir entreißt. Und ich wußte nicht, daß ich Banny unmöglich wieder aus meinem Leben lassen konnte, nachdem ich sie nur so kurz hatte. Aber es ist einfach nicht zu leugnen, wie vollständig glücklich ich war, bevor diese ganze erbärmliche Geschichte begann.«
    »Schließ die Augen und versuch dich zu entspannen«, sagte Reed.
    »E. M. Forster bemerkte, daß in Amerika immer alle allen sagen, sie sollten sich entspannen. Aber ich werd’s versuchen.«
    Die vier ließen sich, wie Reed angekündigt hatte, zum Zweck einer ausgedehnten Beratung im Wohnzimmer nieder. Kate lag unter einer leichten Decke und mit einem Kissen im Nacken auf der Couch. »Ich fühle mich genau wie Elizabeth Barrett-noch-nicht-Browning«, sagte Kate. »Obwohl Banny nicht mit Flush zu vergleichen ist.« Banny lag neben der Couch, und Kates Hand ruhte von Zeit zu Zeit auf dem großen Kopf des Hundes, was ein leichtes We-deln hervorrief. Harriet, Reed und Archie saßen in Sesseln, die um die Couch herum gruppiert waren. »Wir sehen aus wie eine dieser häuslichen Szenen auf einem viktorianischen Gemälde«,
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