Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
Vom Netzwerk:
verblassende Schein einer Supernova-Explosion. Der ersten, die die Menschen seit vierhundert Jahren sahen.
    Erst vor einem Monat hatte ihr Licht die Erde erreicht. Stattgefunden hatte sie jedoch genau zu der Zeit, deren Spuren der Leiter schon sein Leben lang suchte.
    Der Doktorand folgte ei frig seinem Blick nach oben.
    " Die Supernova 1987A ", sagte er nachdenklich, "die erste in diesem Jahr... Als sie in einer kurzen, aber gewaltigen Explosion entstand, breitete sich in Europa allmählich die Saale-Kaltzeit aus." Er verstummte. "Und in genau dieser Epoche tauchte in Afrika der Moderne Mensch wie aus dem Nichts auf", sprach er nach nur zwei Sekunden nachdenklich weiter. "Er konnte damals noch nicht richtig sprechen, verdrängte jedoch schnell alle anderen Hominiden und wurde zum einzigen Überlebenden der Gattung Homo . Er hat in erstaunlich kurzer Zeit mehrere sehr bemerkenswert fortschrittliche Kulturen zustande gebracht. Und wir suchen nun jetzt danach. Faszinierend..."
    Der Junge konnte die Arbeit nicht lassen, Feierabend galt ihm nichts. Aber er war auch so clever wie sonst niemand in der Expedition, er brauchte ständig irgendetwas zum Nachdenken. Doch manchmal mutete das wie permanentes Protzen mit dem Allgemeinwissen an. Kaltes Bier hin oder her, der Leiter zog dem Doktoranden im Stillen einen Pluspunkt ab und hörte nicht mehr zu.
    Zu seiner Erleichterung wurde das laute Nachgrübeln des Doktoranden eine Minute später von einem älteren hageren Mann beendet, der in den Lichtkreis vor dem Zelt trat. Es war der Stellvertreter des Leiters, er war für die technischen Belange der Expedition verantwortlich. Er war sichtlich blass.
    " Ronald", grüßte er hastig den Leiter ohne den Doktoranden eines Blickes zu würdigen. "Ich habe die Antwort bezüglich des Artefakts. In englischen Archiven wurden Aufzeichnungen gefunden, die diese Mine betreffen." Der Stellvertreter atmete gepresst durch. "Wie du es vermutet hast, wurde die Eisenerzstätte tatsächlich in den Fünfzigern von den Engländern entdeckt. Als Sudan unabhängig wurde, gaben sie die Mine auf, seitdem verfällt sie." Er sah dem Leiter in die Augen. "Die Briten haben jedoch nur knapp einen Kilometer tief gegraben, sie wussten auch nicht, warum der Schacht plötzlich als geordnete Struktur noch tiefer ging. Sie hatten keine Zeit gehabt, ihn zu untersuchen, sechsundfünfzig mussten sie das Land verlassen. Deswegen haben wir und nicht sie das Artefakt gefunden." Er atmete durch. "Und der Laborant, der es untersucht hat, ist ein Waffennarr. Seiner Aussage nach ist diese Patrone zwar maschinell hergestellt, jedoch so exakt wie das vielleicht in dreißig Jahren möglich sein wird."
    Der Leiter verschluckte sich am Bier und sah den Stellvertreter tadelnd an.
    " George, denke wieder bitte selbst", begann er rügend. "Welches Produktionsjahr ist denn auf dem Hülsenboden eingeprägt?"
    " Keins, das ist keine Pflicht. Auf dieser Patrone stehen nur das Kaliber und das Firmenlogo." Der Stellvertreter winkte ab. "Ronald, ich weiß, dass diese Patrone von hier ist, das Logo ist von Denel , einer südafrikanische Waffenfirma, aber..."
    "Was soll das?", brauste der Leiter auf. "Du belästigst mich mit blöden Hypothesen, von denen du selbst weiß, dass sie dämlich sind. Und der superschlaue Edward da", er deutete zum Doktoranden, "brabbelt erst davon, dass der Ursprungsstern dieser Supernova da Sanduleak hieß... Dann quatscht er vom Archaischen Homo Sapiens." Der Leiter schnaubte erbost. "Könnt ihr mich nicht in Ruhe ein Bier trinken lassen?"
    Der Stellvertreter trat zu ihm und riss ihm beinahe die Flasche aus der Hand.
    "Lass mich ausreden, Ronald", knurrte er. Dann nahm er selbst zwei Schlucke, bevor er sich zum Leiter beugte und ihm stierend in die Augen blickte. "Diese Patrone kann nicht aus der Zukunft sein, Ronald, weil sie zu genau dem Zeitpunkt in dem Schacht landete, als die Supernova da explodierte." Er deutete zum Himmel und machte eine nachdrückliche Geste damit der Leiter schwieg. "Ich habe die Datierungen achtmal wiederholen lassen. Mit der Kalium-Argon-Methode für das Gestein und mit der Aluminium-Beryllium-Methode für die Patrone selbst." Er atmete krampfhaft durch. "Es besteht kein Zweifel", sein Ton wurde schneidend, "diese Patrone landete am Ende des Mittelpleistozäns in jener seltsamen Mine – und zwar vor genau einhundertsechzigtausend Jahren."

Epilog
    Kepler riss die Augen auf und wusste erst gar nicht, warum. Dann grinste er schief. Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher