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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko
Autoren: Jon Land
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Aber ich habe in den Nachrichten nichts davon gehört.«
    »Weil es nicht abgestürzt ist. Ich habe … es einfach verloren. Im einen Augenblick war es noch da, und dann...« Del Gennio fuhr damit fort, die Ereignisse von vorgestern zu berichten, als sich Flug 22 in Luft aufgelöst hatte.
    »Und was sagen deine Vorgesetzten?« fragte Bane, als er geendet hatte.
    »Das ist es ja. Sie sagen gar nichts. Ich gehe mit meiner Geschichte zu ihnen, und sie wimmeln mich einfach ab, halten mich hin.«
    »Aber ihr nehmt doch alles auf Band auf. Die Aufzeichnungen müßten dir doch weiterhelfen.«
    Del Gennios Lippen zitterten. »Ich habe gestern morgen sofort das Band abgehört. Meine Stimme ist die einzige darauf. Nichts aus dem Cockpit.«
    »Könnte ein Materialfehler sein.«
    »Nichts da. Ich habe mein Terminal genau überprüft.«
    »Hast du das deinen Vorgesetzten gesagt?«
    »Klar, und sie haben weiterhin darauf beharrt, daß ich mir die ganze Sache nur eingebildet habe. Flug 22 habe wegen eines technischen Defekts neunzig Minuten Verspätung gehabt und werde jetzt im Trockendock repariert.«
    »Hast du den Hangar überprüft?«
    Del Gennio nickte. »Die fragliche 727 war da und ordnungsgemäß eingetragen. Aber das hat nichts zu bedeuten, weil ich weiß, daß sie für eine Weile verschwand, aus der Sicht und auf den Geräten. Auf hochmodernen Radar-Geräten, Josh. Aber es ist nicht die Maschine, die mich keinen Schlaf finden läßt, es sind die da.« Del Gennio deutete auf seine Augen. »Die haben mich noch nie zuvor im Stich gelassen. Irgend etwas ist mit diesem Flugzeug geschehen, und irgendwer vertuscht es. Jemand will, daß nichts davon an die Öffentlichkeit dringt. Sie haben den Bordschreiber gelöscht, aber sie können nicht mich löschen.«
    »Hast du die Fluggesellschaft angerufen?«
    »Ein dutzendmal. Kein Anruf wurde erwidert. Dort will auch niemand darüber sprechen.«
    »Es muß sich doch jemand finden lassen, Jake. Dieses Flugzeug muß hundertfünfzig Leute befördert haben …«
    »Es war nicht voll belegt. Nur siebenundsechzig Passagiere.«
    »Trotzdem, glaubst du nicht, daß sie sich beschwert hätten, wenn irgend etwas mit dem Jet passiert wäre? Es stünde doch schon längst in den Zeitungen.«
    »Jetzt sind wir auf der gleichen Wellenlänge, Josh. Ich habe nur gedacht, ich überprüfe die Passagiere auf eigene Faust, doch niemand will mir eine Bordliste geben. Sie haben mich zum Schreibtischdienst verdonnert, und nächsten Monat steht eine Überprüfung an. Sie werden versuchen, mir etwas anzuhängen, Josh. Ich weiß es genau. Sie glauben, ich sei durchgedreht, verrückt geworden oder so.« Del Gennios Stimme war hektisch, voller Panik. Er schien kurzatmig zu sein. »Es ist passiert, Josh. Ich weiß es. Du bist der einzige, den ich kenne, der die wirklichen Antworten bekommen kann, sie ausgraben kann, bevor sie jemand völlig vergräbt.«
    Bane sah die Furcht in den Augen seines Freundes und gab ihm einen Klaps auf den Arm. »Du bist öfter in die Schlammhölle geflogen, um meinen Arsch zu retten, als man es von dir hätte verlangen dürfen, und bei all den Bomben und Kugeln habe ich deine Hand nicht einmal am Steuerknüppel zittern sehen. Du bist kein Typ, der schnell die Nerven oder den Verstand verliert. Wenn du mir also erzählst, daß vor zwei Tagen auf dem Kennedy Airport etwas Seltsames passiert ist, glaube ich es dir. Es ist etwas passiert, aber sehen wir den Tatsachen ins Auge, Jake. Jets verschwinden nicht einfach.«
    »Dieser hier doch.«
    Es war halb neun, als Bane Del Gennio vor seiner Wohnung absetzte und zu Kings Fitneß-Studio in Harlem fuhr. Er wußte nicht genau, was er von der Geschichte des Schwans halten sollte, aber er tat sie auch nicht einfach ab. Männer wie Del Gennio brechen unter Druck nicht einfach zusammen. Er hatte zugestimmt, den Schwan am folgenden Morgen auf dem Flughafen zu treffen, um mehr Details zu bekommen, mit denen er seine Untersuchung beginnen konnte.
    Der Himmel war jetzt völlig schwarz, und Bane fühlte, wie die Schatten schon lange vergangener Jahre wieder an ihn heranschlichen.
    Bane war zur Armee gegangen, weil er eingezogen worden war. Er sah keinen Sinn im Krieg und noch weniger darin, dagegen zu protestieren. Er akzeptierte seine Einberufung und die nachfolgende Ausbildung in einem Rekrutenlager ohne Enthusiasmus oder Angst, stellte fest, daß ihm die Härte der Ausbildung gefiel und er die anderen Rekruten bei weitem übertraf. Er bemerkte, daß
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