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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko
Autoren: Jon Land
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Angebot. »Ich will einen Namen.«
    »Einen Namen?«
    »Ich will wissen, wer vor fünf Jahren befohlen hat, mich zu töten.«
    »Befohlen, Sie zu töten? Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Ich war damals noch nicht einmal im Amt.«
    »Aber diese Information ist Ihnen zugänglich, Sir, wahrscheinlich einfacher, als Sie glauben.«
    »Was meinen Sie?«
    »Es war nicht Ihre Entscheidung, mich für untragbar zu erklären. Ein oder vielleicht mehrere andere haben Sie dazu überredet. Ich habe über die ganze Sache nachgedacht. Jemand wußte, daß ich ihm zu nahe kam, und mußte seinen Arsch retten. Jemand hat es vor fünf Jahren verpatzt, hat es verpatzt, weil ich nicht gestorben bin. Es ist jemand aus Ihrer unmittelbaren Nähe, Mr. President. Es kann nicht anders sein.«
    Brandenberg, dachte der Präsident. Brandenberg war vor fünf Jahren der oberste Geheimdienstchef im Pentagon.
    »Ein Name, Mr. President.«
    »Ich habe keinen für Sie.«
    »Aber Sie werden ihn mir beschaffen.«
    »Ich … werde es versuchen. Habe ich Sie richtig verstanden, Mr. Bane? Wenn ich Ihnen diesen Namen geben kann, werden Sie wieder für uns arbeiten?«
    Bane erwiderte seinen Blick kalt. »Sie haben richtig verstanden, Mr. President, daß ich mich vielleicht an Sie halten werde, wenn Sie mir diesen Namen nicht geben.«
    »Sie bedrohen mich, Mr. Bane.«
    »Nur eine Warnung, Sir. Ich habe vor, in den nächsten paar Monaten sehr viel nachzudenken. Ich werde sehr viel Zeit dafür haben, denn ich beabsichtige, Davey Phelps die Welt zu zeigen, soviel wie möglich davon. Wenigstens das hat er verdient.«
    Der Präsident nahm wieder Platz. »Vielleicht habe ich einen Namen für Sie, wenn Sie zurückkommen, Mr. Bane.«
    »Ich bin mir sicher, daß Sie einen Namen für mich haben werden, Sir, aber nicht, ob ich zurückkommen werde, denn jedes Mal, wenn ich Davey sehe, wird mir deutlich, wie sehr unsere Welt außer Kontrolle geraten ist. Vor zwei Tagen haben wir uns beinahe selbst vernichtet, und über kurz oder lang werden wir dies sicher noch einmal versuchen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch einmal eine Rolle in solch einem Szenario spielen möchte.«
    »Wenn wir Sie auf unserer Seite haben, können wir es vielleicht verhindern.«
    Bane schüttelte den Kopf. »Diese Worte klingen gut, aber es sind nur Worte. Man kann mit solchen Worten weder die Technik noch die Sowjets kontrollieren. Davey Phelps ist ein Beispiel dafür, wie weit wir gehen können, ohne etwas Bedeutsames zu erreichen. Vortex ist erledigt, und Chilgers ist tot, doch es wird andere geben, gibt sie wahrscheinlich schon. Vielleicht wäre es am besten, uns nach irgendeiner einsamen Insel umzusehen.«
    Bane kämpfte sich aus seinem Stuhl hoch. Der Präsident erhob sich ebenfalls.
    »Ich werde mich nach Ihrer Rückkehr bei Ihnen melden, Mr. Bane.«
    Bane nickte und ging.
    »Der Wagen ist dort drüben, Josh«, sagte Harry Bannister, als Bane in die schneidend kalte Luft des Parkplatzes des Weißen Hauses hinaustrat. ›The Bat‹ hatte darauf bestanden, ihn auf seiner Reise nach Washington zu begleiten, und wenn auch nur, um ihn fahren zu können. Er hatte sogar eine Agentur ausfindig gemacht, die Spezialfahrzeuge für Behinderte vermietete. Nun rollte er neben Bane zu dem Kombi, für den er sich entschieden hatte. »Wir fahren nach New York zurück?«
    »Ja.«
    »Machst du dir Sorgen um den Jungen?«
    »Nicht im geringsten. Der King ist in sein Hotelzimmer gezogen. Er wird ihn nicht zweimal verlieren.«
    »Das glaube ich gern.« Bannister nickte zum Weißen Haus hinüber. »Wie ist es dort drinnen gelaufen?«
    »Na ja, ich glaube nicht, daß sie mich noch einmal kündigen lassen werden.«
    »Kann ich ihnen auch nicht verdenken. Hat dir der Präsident ein Angebot gemacht?«
    Bane nickte. »Was ich prompt ausgeschlagen habe. Ich habe ihm gesagt, ich wolle nicht mehr.«
    Sie hatten den Wagen erreicht. Harry ließ sich auf den eigens für Behinderte entworfenen Fahrersitz nieder, während Bane den Rollstuhl im Hinterraum verstaute und dann vorsichtig auf den Beifahrersitz glitt.
    »Und willst du wirklich nicht mehr?« fragte Bannister.
    Bane sah ihn nur an.
    Und plötzlich wußte Harry Bescheid. »Du hast hoch geblufft, du Mistkerl. Darum ging es dir bei diesem Gespräch … du willst die Regeln festlegen, damit du später deine Bedingungen stellen kannst. Und was ist, wenn du von deinem Urlaub mit diesem Jungen zurückgekehrt bist, Wintermann? Was dann? Kehrst du wieder ins Spiel
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