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Das viel zu heiße Spiel

Das viel zu heiße Spiel

Titel: Das viel zu heiße Spiel
Autoren: Eileen Wilks
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Kla vier. Der Song, nach dem die Kapelle benannt war, erklang aus einer Stereoanlage, während Maggie zwischen den leeren Sitzreihen nach vorne schritt.
    Ihr Mund war trocken, und ihr Magen krampfte sich zusammen. In der einen Hand hielt sie einen kleinen Rosenstrauß, mit der anderen hielt sie Lukes Hand fest. Seine Haut fühlte sich trocken an, anders als ihre. Der Rosenduft passte nicht zum Blütenduft des Sprays, das jemand im Raum versprüht hatte.
    Maggie trug noch immer das purpurfarbene T-Shirt und die Khakihose.
    Der Mann, der die Zeremonie durchführte, trug ein kragenloses schwarzes Hemd. Das schüttere schwarze Haar hatte er sich über die beginnende Glatze gekämmt. Die gebräunte Haut seines Gesichts spannte sich dermaßen an den Wangen, dass zu befürchten war, sie könne reißen, falls er lächelte.
    Sieht aus, als hätte er sich liften lassen, dachte Maggie und überlegte, ob es ihn schmerzte, wenn er beim Zahnarzt den Mund weit aufmachen musste. Ließen Geistliche Schönheitsoperationen an sich vornehmen? War er überhaupt ein Geistlicher? Panik packte sie, weil sie es vergessen hatte. Sie wusste noch, dass sie die Musik und die Blumen ausgesucht und kurz über die Zeremo nie gesprochen hatten. Wieso konnte sie sich nicht daran erinnern, wer sie traute? Plötzlich erschien ihr das lebenswichtig. Legte sie das Gelöbnis, das sie nicht halten wollte, vor einem Mann Gottes oder vor einem Laien ab?
    Er hörte zu sprechen auf und sah sie erwartungsvoll an. Luke drückte ihre Hand.
    „Oh, ach … Ja, ich will.” Was wollte sie eigentlich?
    Offenbar setzte ihr Verstand jetzt völlig aus. Welche Frau achtete nicht einmal auf die Worte, die bei ihrer Trauung gesprochen wurden?
    Eine Frau, die schreckliche Angst hatte.
    Maggie zwang sich, nun sehr genau zuzuhören, als der Mann -Geistlicher oder nicht - die Zeremonie mit Luke wiederholte. Es klang eigentlich völlig normal… und schrecklich endgültig.
    „Ja, ich will!” erklärte Luke mit klarer, fester Stimme.
    Nun kamen die Eheringe und wieder Worte, die wiederholt werden mussten. Die Ringe waren Lukes Idee gewesen. Sie hatte ihn damit aufgezogen, dass er sich damit einen Leibwächter aus hochkarätigem Gold zulegte, der ihn vor den geldgierigen Frauen beschützen sollte, die ihn jagen würden, sobald er sein Erbe bekommen hatte. Und sie hatte ihn darauf hingewiesen, dass er den Ring auch nach ihrer Scheidung tragen konnte, um die Jäge rinnen abzuschrecken.
    Das war eine der besten Vorstellungen gewesen, die sie bisher in ihrem Leben geliefert hatte.
    Maggies Hand zitterte, als Luke ihr den Ring auf den Finger schieben wollte. Er ließ sich nicht über den Knöchel streifen. „Oh. Meine Finger sind vom Gips geschwollen.”
    „Kein Problem.” Luke griff nach ihrer rechten Hand. „Du kannst ihn später umstecken.”
    Also schob er ihr den Ring auf den falschen Finger, aber das hatte ja nichts zu bedeuteten.
    Genau wie die ganze Hochzeit. Und ihr wurde hoffentlich nicht gleich schlecht. Andererseits gab es ja auch Länder, in denen es Sitte war, den Ehering an der rechten Hand zu tragen …
    Wenigstens Luke passte sein Ring perfekt.
    Der Geistliche - sofern er einer war - lächelte, ohne dass seine Gesichtshaut riss. „Sie dürfen jetzt die Braut küssen.”
    Luke legte ihr die Hände auf die Schultern und lächelte, doch sein Blick blieb davon unberührt. Diese Hochzeitsfarce jagte ihm offenbar nicht wie ihr Angst ein, sondern machte ihn traurig.
    Er beugte sich zu ihr und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Kopf hoch”, flüsterte er.
    „Das Schlimmste ist überstanden.”
    Maggies Lippen prickelten nach dem flüchtigen Kuss, und ihr wurde heiß. Hilfe, worauf hatte sie sich bloß eingelassen?
    Diesmal wird es anders, sagte sie sich energisch. Diesmal wollte sie nichts beweisen.
    Allerdings hatte sie ein Motiv für diese Ehe, das sie Luke nicht verraten hatte. Sie schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass ihr Mut ausreichen würde, ihren Plan auszuführen.
    Und diesmal - das stand fest - war sie ganz bestimmt nicht in Luke verliebt.

3. KAPITEL
    23.58 Uhr
    Fünf Stunden nach der Trauung und einige hundert Meilen von Las Vegas entfernt fühlte Maggie sich schon wesentlich besser.
    Auf dem Land funkelten die Sterne heller als in der Stadt. Die Dunkelheit wurde nur von den Scheinwerfern ihres Wagens durchbrochen. Ab und zu sah man in der Ferne die Lichter eines Hauses. Im Wagen war es dunkel, vom Lichtschimmer des Armaturenbretts mal
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