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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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Womöglich würde sich in dieser Gegend ein einziger Fehler verhängnisvoll auswirken. Langsam öffnete sie die Augen, schwang die Beine über den Rand der Liege und stand auf. Mit ausdrucksloser Miene.
    Tatsächlich.
    Kyle Wright in Fleisch und Blut. Hoch gewachsen, harte Muskeln, messerscharfer Verstand. Und schmerzlich vertraut.
    Aus einem ersten Impuls heraus wollte sie in seine Arme sinken. Aber diesen lächerlichen Wunsch bezwang sie sofort. Glücklicherweise neigte sie nicht zu spontanen Aktivitäten. Sie schlenderte um ihn herum und widerstand dem Bedürfnis, ihre Blößen zu bedecken. Ehe sie herausfinden würde, welche Rolle Dr. Kyle Wright in Ramón Monteros Plänen spielte, musste sie einen klaren Kopf behalten und dem Image entsprechen, das sie sich ausgedacht hatte.
    Barfuß, in Augenhöhe mit Kyles breiten Schultern, betrachtete sie sein schwarzseidenes T-Shirt, den extravaganten dunklen Zopf, der an seinem Rücken herabhing und beinahe den modischen gepunzten Ledergürtel erreichte. In seinem Schulterhalfter steckte eine Waffe, die er so lässig trug wie andere Männer ihre Armbanduhr. »Komisch, wie ein Arzt siehst du nicht aus. «
    Nachdem sie ihren Rundgang beendet hatte, musterte er sie seinerseits, mit kühlen, unergründlichen Augen. »Und
du
siehst nicht aus wie … Was bist du? Das habe ich vergessen. «
    Weil »Kindergärtnerin« nicht besonders schick klang, hatte sie sich als Tänzerin ausgegeben, obwohl sie im Corps de Ballett immer nur der dritte Schwan von links gewesen war. An den Wochenenden. Während des Sommers. Bei einer Amateurtruppe.
    Drei Tage lang hatte sie die Flunkerei mühelos durchgehalten. Vor allem, weil sie nicht viel geredet hatten.
    »Ach ja stimmt«, fuhr er gedehnt fort, »eine
Tänzerin.
«
    Ungehobelter, arroganter Bastard. Am liebsten hatte sie ihn geohrfeigt. Aber im Gegensatz zu ihrer Mutter und ihrer Schwester konnte sie ihr Temperament zügeln. Außerdem war es sinnlos, die Beherrschung zu verlieren, solange sie nicht wusste, was er beabsichtigte und ob seine Pläne ihre eigenen gefährden wurden.
    Abgesehen von seinen sinnlichen Lippen erschien ihr sein Gesicht wie aus Granit gemeißelt. Eins neunzig groß, mit dunklem Haar und schwarzen Brauen über durchdringenden hellgrünen Augen, war er viel zu attraktiv. Seit jenen Tagen in San Francisco hatte er sich kaum verändert, bis auf die etwas tieferen Linien zwischen seinen Nasenflügeln und Mundwinkeln und dem zynischen Grinsen. Eigentlich fehlten nur ein goldener Ohrring und ein Dolch zwischen den Zähnen.
    Jetzt wirkte er älter, härter und bedrohlicher als an dem Tag, wo er sie entjungfert hatte. Diesen Mann mit den frostigen Augen und dem beißenden Hohn konnte sie leicht vergessen aber jenen anderen…
    Wenige Stunden nach der ersten Begegnung hatten sie sich in Delanies Hotelzimmer geliebt, heiß und leidenschaftlich. Würde sie auch mit
diesem
Kyle die Hotelbar verlassen? Nicht in tausend Jahren. Bei dem anderen hatte sie sich geborgen, schön und geliebt gefühlt.
Dieser
warf die Frage auf, ob sie sich eine eiserne Rüstung zulegen sollte. Vorerst würde ihr ein BH genügen. Auf der Suche nach einem Kompromiss benutzte sie wie üblich ihre scharre Zunge als Schutzschild. »Also …« In gespielter Verblüffung hob sie die Brauen. »Wenn das nicht der falsche Dr. Wright ist…« Voller Stolz auf ihren beherrschten Tonfall schob sie ihre Sonnenbrille zur Nasenspitze hinab und inspizierte sein Gesicht. »Von hinten habe ich dich wiedererkannt. «
    »Wie ich mich entsinne, haben wir uns meistens von vorn gesehen«, erwiderte er mit seidenweicher Stimme.
    »Sehr komisch.« Delanie nahm ihr Limonadenglas vom Gartentisch und nippte am letzten, von Eiswürfeln verdünnten Rest. »Da habe ich andere, etwas lebhaftere Erinnerungen bewahrt. « Zum Beispiel an Kyles Silhouette vor der Tür des Hotelzimmers, kurz bevor er sie geschlossen hatte.
    Ehe sie wusste, wie ihr geschah, schlang er einen Arm um ihre Taille und zog sie zu sich heran. Klirrend landete ihre Sonnenbrille am Ziegelboden. »Dann will ich dein Gedächtnis ein bisschen auffrischen. « Herausfordernd glitten seine Finger hinab, und das Tangahöschen bildete kein Hindernis, als er das pralle Fleisch ihrer Hinterbacken liebkoste. Dabei drückte er sie immer fester an sich.
    Sie schaute in seine Augen und hielt das Glas schief. »Vielleicht brauchst du eine erfrischende Abkühlung. « Lauren würde wissen, wie sie ihn behandeln müsste. Sogar mit
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