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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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vor den Frühlingsferien der Vorschule war das Geld knapp. Außerdem sollte Delanie eine Rolle in der diesjährigen »Schwanensee«-Aufführung der Balletttruppe übernehmen, und sie wollte keine Probe versäumen. Zehn Tage später hatte sie einen Flug nach Las Vegas gebucht.
    Zu spät.
    Bei ihrer Ankunft war Lauren verschwunden.
    Schuldbewusst zum ersten Mal hatte Delanie nicht sofort die Initiative ergriffen, um ihrer Schwester beizustehen -bewarb sie sich noch am selben Tag um eine Stellung in Monteros Hotel-Casino Cobra.
    Das war nicht so einfach. Was ihre einschlägigen beruflichen Erfahrungen betraf, musste sie das Blaue vom Himmel herunterlügen, denn der Personalchef hätte wohl kaum eine Vorschullehrerin für einen der Jobs engagiert, die Monteros Interesse wecken würden.
    Also erklärte sie dem Mann, sie sei Tänzerin. Sie besaß die langen Beine, die er von einem Showgirl im Cobra verlangte, und konnte tanzen. Nicht grandios, aber gut genug. Zum Glück musste sie ihre Fähigkeiten nicht beweisen. Wegen ihrer Kleidung. Die behielt sie im Gegensatz zu Lauren lieber an, und so atmete sie erleichtert auf, als ihr ein Job als Kellnerin in einem der Spielsalons angeboten wurde.
    Ehe sie Monteros Aufmerksamkeit erregte, verging eine ganze Weile. Danach verbrachte sie fünf weitere Wochen in seiner Gesellschaft und sah keinen Grund, ihre Meinung über den aalglatten Mann zu ändern, der ihre Schwester dermaßen fasziniert hatte. Irgendwie musste der Hurensohn mit Laurens Verschwinden zu tun haben. Davon war Delanie von Anfang an überzeugt gewesen.
    Und jetzt benahm sie sich mitten im Dschungel, auf einer hohen Bergkuppe, genauso leichtfertig wie ihre Schwester. Aber unentwegt flatterten ihre Nerven. In dieser beklemmenden Situation konnte sie das plötzliche und unnötige Wiedersehen mit ihrem einstigen und einzigen Liebhaber wirklich nicht gebrauchen.
    O Gott, diese Angst…
    Auf dem Dach der Hazienda rotierte das winzige Auge der Überwachungskamera langsam über dem Patio. Montero würde von der Begegnung erfahren und konnte sich’s ersparen, alles mit anzusehen.
    »Rühr mich nicht an, Kyle! «, warnte Delanie. »Das würde Ramón missfallen. Und was noch wichtiger ist mir auch. «
    »Redet man so mit einem alten Freund? «
    »Wir sind nur Bekannte. «
    »Schiffe, die in der Nacht aneinander vorüberfahren?«
    »Die
Titanic
und die
Andrea Doria
«, erwiderte sie in honigsüßem Ton.
    Lachend musterte er ihren Körper. »Da war nirgendwo ein Eisberg in Sicht. « Natürlich nicht. Nur die Flammen wilder Leidenschaft.
    Doch darauf kam es jetzt nicht an. »Wieso wusstest du, wo ich bin? «
    »Warum glaubst du, ich wäre deinetwegen hier, Dschungel-Girl? «
    Wenn sie auch nicht eitel war welcher andere Grund sollte ihn in die Hazienda führen, ausgerechnet jetzt, wo sie Ramóns Gastfreundschaft genoss? »Nur weil ich so naiv gewesen bin, bei unserer ersten Begegnung mit dir zu schlafen, heißt das keineswegs, dass ich diese Dummheit wiederholen werde. «
    »
Schlafen?
Wohl kaum das treffende Wort. «
    »Nein
Dummheit
.« Sie schob eine Strähne ihrer schulterlangen Haare hinters Ohr Nice ´n Easy number 98, Natural Extra Light Blonde. »Was machst du hier, Kyle? «
    »Ramón hat mich eingeladen. Dieselbe verdammte Frage könnte ich dir stellen. «
    Entschlossen ignorierte sie diesen Einwand und ihren Ärger über Kyles anmaßendes Verhalten. Im Schatten musste die Temperatur etwa fünfunddreißig Grad betragen. Trotzdem perlte kein einziger Schweißtropfen auf Kyles Stirn, während sie am ganzen Körper schwitzte. »Wo ist Ramón? «
    »Immer noch in San Cristobal. Da wartet er auf ein paar Geschäftspartner. « Sekundenlang wich er Delanies Blick aus. »Heiliger Himmel, ich verstehe nicht, wie du hier draußen halb nackt herumlaufen kannst. Sogar in Palm Beach würde man dich mit dieser Zahnseide um deine Hüften festnehmen. «
    Obwohl sein Blick ihre Brüste noch heftiger erhitzte, hob sie betont gleichmütig die Brauen.
    »Diesen Wachtposten fällt’s schon schwer genug, in die Richtung zu schauen, wo mögliche Gefahren drohen Konnten. Ja, Schätzchen, du müsstest knallrot werden. Warum ziehst du nicht was an und erlöst die armen Kerle von ihren Qualen? «
    Natürlich ging es ihn nichts an 一 aber die Soldaten hatten solche Angst vor Montero, dass sie bestenfalls Delanies Nase betrachteten. Gott sei Dank.
    »Sei nicht so prüde. Diese Männer beschützen mich. « Durch gesenkte Wimpern sah sie ihn an und
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