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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge
Autoren: Mark Robson
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Zauberlord Vallaine ihn gefügig machen wollte, um die Macht in Thrandor an sich zu reißen. Ebenso betroffen wirkten die Männer, als Calvyn erzählte, wie sein einstiger Todfeind Demarr sein Leben eingesetzt hatte, um Calvyns Seele vor einem unaussprechlichen Schicksal zu bewahren. Als er schließlich erklärte, wie er die prophetische Vision Lord Vallaines genutzt hatte, um die Ereignisse in eine Richtung zu
lenken, die statt dem Zauberlord dem Land Thrandor zugutekam, wechselten die vier anerkennende Blicke.
    Nachdem Calvyn seinen Bericht beendet hatte, schwiegen die Zuhörer eine Weile. Das einzige vernehmbare Geräusch war das wilde Kratzen von Rexals Federkiel, der den letzten Teil der Erzählung zu Papier brachte, während der König und seine Berater versuchten, die unglaubliche Geschichte zu verdauen.
    »Nun, junger Mann, ich habe gehört, worum ich gebeten habe. Wie erwartet, ist Euer Bericht eng mit einem Thema verstrickt, das meine Vorfahren – und auch ich – in den vergangenen zweihundert Jahren versucht haben zu verleugnen. Thrandor muss sich dem Umstand stellen, dass die Kräfte der Magie nur allzu real sind. Sie zu verleugnen, hat unser Reich in den vergangenen Monaten zweimal an den Rand der Katastrophe gebracht, und wir dürfen nicht zulassen, dass das wieder geschieht.«
    Der König machte eine kurze Pause und nahm mit jedem seiner Adeligen Blickkontakt auf, bevor er sich erneut Calvyn zuwandte. König Malo blickte nun düster drein, denn das, was er zu sagen hatte, behagte ihm offenbar wenig.
    »Magie, Zauberei, Hexerei und viele andere Formen der Kunst des Übernatürlichen sind nun einmal eine Tatsache, und es hat keinen Zweck, diese Kräfte länger zu verleugnen. Die Herrscher Thrandors haben versucht, die Anwendung der geheimen Künste zu verbieten, doch das hat lediglich dazu geführt, dass niemand von uns über die Kenntnis verfügt und das Wissen besitzt, was mit diesen Mächten erreicht werden kann. Mir ist klar geworden, dass unser Unwissen eine lebensbedrohliche Gefahr für unser Königreich darstellt. Ich ernenne Euch daher zu meinem persönlichen Berater in diesen Angelegenheiten und würde gern erfahren, wie wir Eurer Ansicht nach verhindern können, dass sich derartige Ereignisse in der Zukunft wiederholen.«

    Calvyn war sprachlos.
    Königlicher Berater in Angelegenheiten der Magie! Niemals hätte er gedacht, dass er eines Tages eine solche Position einnehmen könnte. Die Aufsicht über die Wiedereinführung der Magie in Thrandor zu führen, war eine immens verantwortungsvolle Aufgabe, und Calvyn überfielen plötzlich Zweifel, dafür zu jung zu sein und über zu wenig Wissen zu verfügen. Er kannte lediglich einige grundlegende magische Sprüche, und obwohl er einen Hexenmeister bei der Arbeit erlebt hatte, wusste er nichts über dessen Kunst. Es stimmte schon, Calvyn war es innerhalb weniger Monate gelungen, die Zauberei in einem Grad zu beherrschen, den viele, die sich ihr Leben lang in dieser Kunst übten, nie erreichten. Er wusste jedoch nichts über Alchemie, Nekromantie, Hexerei und eine Handvoll andere magische Künste, zu denen er befragt werden könnte.
    Der König spürte sein Unbehagen und lächelte.
    »Dass Ihr sprachlos seid, nimmt mich nur noch mehr für Euch ein, denn ich glaube, Ihr seid ein aufrichtiger junger Mann. Keevan hat mir versichert, dass Ihr ihm stets zuverlässig gedient habt, und ich hoffe, Ihr bringt mir dieselbe Loyalität entgegen wie ihm.«
    »Aber natürlich, Eure Majestät«, platzte Calvyn heraus. »Ich würde mich mehr als geehrt fühlen, Euch als Berater dienen zu dürfen, aber ich bezweifle, dass ich für eine solche Stellung geeignet bin. Meine Fachkenntnisse sind arg begrenzt …«
    »Und doch so viel umfassender als bei irgendeinem anderen Mitglied meines Hofstaats«, unterbrach der König ihn. »Ich bitte Euch, Korporal Calvyn. Meines Wissens gibt es niemanden in Thrandor, der geeigneter wäre, diese Rolle zu übernehmen.«
    Calvyn hämmerte das Herz in der Brust, denn er wusste, dass er das Ersuchen des Königs nicht wirklich abschlagen
konnte. Doch da war noch etwas, was er bisher nicht angesprochen hatte.
    »Warum zögert Ihr, Calvyn?«, fragte Baron Anton. Seine wachen Augen musterten ihn. »Wollt Ihr dem König nicht dienen?«
    »Oh doch, Mylord. Sehr sogar, es ist nur …«
    »Los, spuckt es aus!«, forderte Lord Valdeer ihn etwas ungeduldig auf.
    Calvyn schluckte an dem Kloß in seinem Hals, der ihn vollständig am Reden zu
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