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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer
Autoren: Mark Robson
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genügsam graste, wo er es zurückgelassen hatte. Selkor legte den Talisman behutsam in seine Satteltasche, setzte den Fuß in den Steigbügel und schwang sich auf den Rücken des Tieres.
    »Es war ein interessanter und ergebnisreicher Nachmittag, aber du musst mich jetzt entschuldigen«, erklärte er, und sein Gesicht verzog sich zu einem unangenehmen Grinsen. »Tut mir leid, dass ich euer morgendliches Vergnügen gestört habe«, fügte er mit einer ausholenden Geste in Richtung der beiden Heere hinzu. »Fahrt nur fort.«
    Selkor ließ sein Pferd umkehren und trabte gemächlich durch das Spalier der terachitischen Krieger. Lautlos schloss
sich die Lücke hinter ihm und der Magier setzte seinen Weg entlang des Hügelkamms fort und verließ Mantor. Mit dem Abzug des Magiers verblasste das blaugrüne Leuchten von Calvyns Schwert, bis die Klinge wieder stahlgrau erschien. Die magischen Flammen jedoch tanzten unbeeindruckt vom Verschwinden des bösen Talismans weiter.
    Sobald Selkor das Schlachtfeld Richtung Osten verlassen hatte, kam erneut Bewegung in die Truppen. Lärm brach aus. Die Hörner der Terachiten bliesen zum Rückzug und das Heer der Thrandorier sammelte sich.
    »Damok« , sagte Calvyn leise, und im gleichen Moment erloschen die Flammen, die über das Schwert züngelten.
    Vollkommen unberührt von dem, was um ihn herum geschah, lief Calvyn zu Demarr, der immer noch regungslos auf dem grasbewachsenen Hang lag. Die terachitischen Krieger strömten an Calvyn vorbei, aber aus Angst, dem Schwert zu nahe zu kommen, das die Macht des Auserwählten gebrochen hatte, machten sie einen weiten Bogen um ihn. Unendlich erleichtert stellte Calvyn fest, dass sich der Brustkorb des Grafen beinahe unmerklich hob und senkte. Demarr lebte. Der sogenannte Auserwählte hatte noch viele Fragen zu beantworten, und Calvyn wollte sicherstellen, dass er es auch tat.
    Calvyn befreite seinen Geist vom Lärm ringsum, schloss die Augen und konzentrierte sich auf seine verbrannten Hände, die immer noch Wellen des Schmerzes durch seine Arme sandten. Die heilenden Runen vor Augen, sprach er den Zauberspruch zu Ende und spürte sofort, wie der kühlende Balsam der Magie die Hitze aus seinen Handflächen nahm. Calvyn nutzte die magischen Kräfte auch gleich, um die kleinen Schnitte und Wunden zu heilen, die er sich beim Kampf zugezogen hatte. Nun fühlte er sich erfrischt und belebt.

    Als er die Augen öffnete, sah er, dass Derra und Jenna in der Nähe standen und ihn mit unverhohlener Neugier anstarrten.
    »Wer bist du?«, fragte Jenna. Die Frage schoss aus ihrem Mund wie eine Explosion und ihre Stimme klang enttäuscht und verbittert.
    »Du hast einiges zu erklären«, fügte Derra nüchtern hinzu.
    »Das will ich meinen«, unterbrach Hauptmann Tegrani, der herbeigekommen war und die Situation mit einem Blick erfasst hatte. »Gefreiter Calvyn, mir scheint, wann immer etwas Seltsames geschieht, bist du daran beteiligt. Ich will Antworten, Gefreiter. Ich kann nicht ignorieren, was ich und halb Thrandor soeben miterlebt haben. Du wirst zur Rechenschaft gezogen werden, also fang lieber an, dir ein paar verdammt gute Antworten zurechtzulegen.«
    »Die Wahrheit muss man sich nicht zurechtlegen, Sir«, erwiderte Calvyn ruhig, »aber es braucht Zeit, bis sie erzählt ist, und selbst die aufgeschlossensten Geister werden Mühe haben, sie zu glauben.«
    »Nach dem Feuerwerk, das du uns vorgeführt hast, gebe ich diesbezüglich lieber kein Urteil ab, junger Mann.«
    Tegrani trat mit der Stiefelspitze gegen den ohnmächtigen feindlichen Anführer und plötzlich blitzte Überraschung in seinem Gesicht auf.
    »Demarr! Der Baron wird dies unverzüglich erfahren wollen. Auch der Verbannte wird uns einige Fragen beantworten müssen.«
    Tegrani wandte sich an Derra.
    »Sergeantin, stellt sicher, dass dieser Gefangene gut bewacht wird. Und sorgt dafür, dass der Gefreite Calvyn für eine Befragung bereitsteht, sobald sich die feindlichen Truppen am anderen Ufer des Fallow gesammelt haben.«

    »Jawohl, Sir«, antwortete Derra und salutierte.
    Der Hauptmann schritt davon und rief den Truppen im Gehen Befehle zu. Derra starrte Calvyn erneut scharf und durchdringend an.
    »Auch ich will Antworten, Calvyn«, forderte sie kühl.
    »Ich werde sie bereitwillig geben, Sergeantin.«
    »Bis es so weit ist, habe ich noch eine Menge zu erledigen. Jenna, du bleibst bei Calvyn und ihr bewacht Demarr. Und sorg dafür, dass er eine Weile aus allem rausgehalten wird. Er hat
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