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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer
Autoren: Mark Robson
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Jede Sehne seines Körpers war bis an die Grenze der Belastbarkeit angespannt, um den entscheidenden Schlag zu setzen. Demarrs Augen funkelten. Er verstärkte seine Angriffe, sah aber jeden Vorstoß abgewehrt. Calvyns Gegenschläge stellten seine Verteidigung auf die härteste Probe.
    Schmerz durchfuhr Calvyns Arme, und das Heft seines Schwertes wurde so heiß, dass die Innenflächen seiner Hände Blasen warfen. Mit zusammengebissenen Zähnen und einem Geschick, das er noch vor ein paar Monaten für unmöglich gehalten hätte, kämpfte er weiter. Dann aber sprang Demarr vollkommen überraschend nach vorn, wehrte Calvyns kräftigen Hieb ab und stieß mit der Schulter zuerst in seinen Gegner.
    Calvyn verlor das Gleichgewicht, fand keinen Halt und fiel rückwärts zu Boden. Demarrs Schwert sauste mit mächtigem Schwung auf ihn herab und die zu Tausenden zuschauenden Soldaten rechneten schon mit dem tödlichen Hieb. Doch seine Reflexe ließen ihn nicht ihm Stich; in letzter
Sekunde gelang es Calvyn, das herabstürzende Schwert mit seiner eigenen Waffe abzuwehren. Demarr hatte sich nach vorn gelehnt, um seinem Schlag mehr Kraft zu verleihen, und sein Medaillon baumelte vor seiner Brust herab. Als Calvyn Demarrs Stoß abwehrte, berührte seine Schwertspitze die silberne Kette des magischen Talismans. Daraufhin ließ eine gewaltige Explosion die Erde erbeben. Demarr wurde emporgeschleudert. Der ehemalige Graf flog mehrere Meter durch die Luft und landete halb bewusstlos und mit verdrehten Gliedmaßen auf dem Boden.
    Auch Calvyn hatte die Explosion erschüttert. Ihm rauschten die Ohren, aber seltsamerweise war sein Körper von der Macht der Detonation unberührt geblieben. Er richtete sich langsam auf und schaute hinüber zu Demarr, der zusammengebrochen auf der Erde lag. Er konnte nicht erkennen, ob der ehemalige Graf tot oder lebendig war. Aber eines war sicher: Sein Gegner stellte keine Bedrohung mehr dar.
    Eine tiefes Stöhnen ging durch die Reihen des terachitischen Heers, aber rings um Calvyn rührte sich niemand. Es war unheimlich. Der Schlachtenlärm war abgebrochen, aber die Stille wirkte unnatürlich.
    Calvyn stolperte auf die Beine, das glühende Schwert fest in der von Blasen übersäten rechten Hand. Er blickte misstrauisch auf die regungslosen Soldaten um ihn herum. Dann bemerkte er, dass sich auf dem Hügel in östlicher Richtung etwas bewegte. Eine Gasse bildete sich in der Masse der Truppen. Schweigend rückten die Soldaten zur Seite, um einen einzelnen Reiter zu Calvyn durchzulassen. Der Mann auf dem Pferd war schwarz gekleidet und trug einen langen Umhang, der hinter ihm im Wind flatterte. Sein ebenfalls schwarzes Ross tänzelte im Handgalopp durch das sich teilende Meer der Kämpfer. Das lange dunkle
Haar des Reiters war zu einem Zopf zurückgebunden, der auf seinem Rücken hüpfte, während das Pferd über den Hang ritt.
    Calvyn wartete. Er stellte sich breitbeinig hin, legte die Hände auf den Knauf seines Schwerts und stützte sich auf seine Waffe, um mehr Halt zu haben.
    Der Reiter kam näher, hielt an, stieg ab und landete geschmeidig auf seinen in Lederstiefeln steckenden Füßen.
    »Hallo, Selkor. Schön, Euch zu sehen, kann ich leider nicht sagen, denn das ist es ganz und gar nicht«, begrüßte ihn Calvyn mit ruhiger Stimme und einer Miene, die unbeteiligt und entspannt wirken sollte.
    In Wahrheit hatte Calvyn das Herz gestockt, als er den Magier aus Shandar erblickt hatte. Er wusste, dass er nicht in der Lage war, noch einen Kampf durchzustehen, und das wenige, was er aus den Gesprächen Perdimonns mit dem rätselhaften Selkor aufgeschnappt hatte, ließ ihn bezweifeln, dass er dem schwarzgekleideten Magier je etwas entgegensetzen könnte.
    »Ah! Der Lehrling. Mensch, Junge, du hast aber Zähne bekommen«, erwiderte Selkor verächtlich. »Und, hast du in letzter Zeit ein paar gute Bücher gelesen?«, fügte er mit einem spöttischen Lachen hinzu.
    »Ja, habe ich. Aber keines, das Ihr zu studieren wünscht.«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht.« Selkor trat vor, bis er nur noch ein paar Schritte von Calvyn entfernt war. Er starrte dem jungen Soldaten eine ganze Weile direkt in die Augen.
    Calvyn erblasste und das Herz pochte ihm heftig in der Brust, als er sich daran erinnerte, dass Perdimonn gesagt hatte, der Magier könne ihm das wertvolle Zauberbuch mit Gewalt entwenden.
    »Versuch keine Tricks, Junge. Du hast nicht mein Format«,
warnte ihn der Magier mit leiser, ausdrucksloser Stimme und
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