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Das Verlorene Symbol

Das Verlorene Symbol

Titel: Das Verlorene Symbol
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Einsteins ›spukhafter Fernwirkung‹ vorgegriffen. Es ist alles schon da! Und dabei habe ich mit der Bibel noch gar nicht angefangen.«
    »Du also auch?« Langdon lachte leise. »Dein Bruder hat bereits versucht, mich davon zu überzeugen, dass die Bibel voller wissenschaftlicher Informationen steckt.«
    »So ist es ja auch«, sagte Katherine. »Und wenn du Peter nicht glaubst – lies Newtons esoterische Texte zur Bibel. Wenn du die kryptischen Gleichnisse in der Bibel erst einmal verstehst, wirst du erkennen, dass sie eine Studie des menschlichen Geistes ist.«
    Langdon zuckte mit den Schultern. »Dann sollte ich sie wohl noch einmal lesen.«
    »Ich möchte dich etwas fragen.« Katherine schien Langdons Skepsis nicht zu gefallen. »Wenn es in der Bibel heißt ›geh, und baue unseren Tempel‹, einen Tempel, den wir ›errichten müssen, ohne Werkzeuge und ohne ein Geräusch zu machen‹ – von was für einem Tempel ist die Rede? Was glaubst du?«
    »Nun, in der Bibel heißt es, dass wir Gottes Tempel sind.«
    »Ja, im ersten Korintherbrief, Kapitel 1, Vers 16. Im Evangelium des Johannes steht sinngemäß das Gleiche. Die Heilige Schrift ist sich der Macht, die in uns schlummert, durchaus bewusst, und sie drängt uns, dass wir uns diese Macht zu eigen machen und den Tempel unseres Geistes errichten.«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Langdon und rieb sich das Kinn. »Ich bin kein Religionswissenschaftler, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Heilige Schrift in allen Einzelheiten einen physischen Tempel beschreibt, der errichtet werden muss. Das Gebäude wird als zweiteilig beschrieben – ein äußerer Bereich, den man die Heilige Halle nennt, und ein innerer Teil, das Allerheiligste. Beide Teile sind durch einen dünnen Schleier voneinander getrennt.«
    Katherine lächelte. »Für einen Bibelskeptiker hast du ein ziemlich gutes Gedächtnis. Sag mal, hast du je ein menschliches Gehirn gesehen? Wie du weißt, besteht es aus zwei Teilen – einem äußeren, der Dura mater, und einem inneren, der Pia mater heißt. Diese beiden Teile werden von der Arachnoidea getrennt, einem dünnen Schleier aus netzartigem Gewebe.«
    Noch während Langdon Katherines Worte in sich aufnahm, musste er an das gnostische Evangelium der Maria denken: Wo der Geist ist, da ist der Schatz.
    »Vielleicht«, sagte Katherine, »hast du schon mal davon gehört, dass man bei Yogis, die im Zustand meditativer Versunkenheit waren, Hirnscans gemacht hat. In fortgeschrittenen Stadien der Meditation bildet das menschliche Hirn in der Zirbeldrüse eine wachsartige Substanz. Sie ist einzigartig, mit nichts anderem im menschlichen Körper zu vergleichen, und besitzt eine unglaubliche Heilwirkung: Sie kann Zellen regenerieren und ist möglicherweise einer der Gründe, weshalb Yogis ein so hohes Alter erreichen. Das ist wahre Wissenschaft, Robert. Und diese Hirnsubstanz mit ihren unvorstellbaren Eigenschaften kann nur von einem Geist erzeugt werden, der sich im Zustand vollkommener Konzentration befindet.«
    »Ich kann mich erinnern, vor ein paar Jahren etwas darüber gelesen zu haben, aber …«
    »Bist du mit dem biblischen Bericht über das ›Manna vom Himmel‹ vertraut, Robert?«
    Langdon sah keine Verbindung. »Du meinst die magische Substanz, die vom Himmel fiel, um die Hungrigen zu nähren?«
    »Ja. Es hieß von dieser Substanz, sie heile die Kranken, schenke ewiges Leben und erzeuge keine Ausscheidungen.« Katherine hielt inne, als warte sie auf eine Erwiderung. »Robert?«, hakte sie dann nach. »Eine Nahrung, die vom Himmel fiel?« Sie tippte sich an die Schläfe. »Die den Leib auf magische Weise heilt? Und die keine Ausscheidungen hinterlässt? Verstehst du denn nicht? Das sind Codewörter, Robert! Tempel stehtfür ›Körper‹. Himmel steht für ›Geist‹. Die Jakobsleiter ist dein Rückgrat, und Manna ist dieses einzigartige Hirnsekret. Wenn du diese Codewörter in der Heiligen Schrift siehst, schau genauer hin. Häufig bezeichnen sie eine Stelle, an der sich unter der Oberfläche eine tiefere Bedeutung verbirgt.«
    Katherine war jetzt nicht mehr zu bremsen. Sie erklärte, dass diese magische Substanz in fast allen Mythologien erwähnt werde, unter unterschiedlichen Namen: Götternektar, Elixier des Lebens, Jungbrunnen, Stein der Weisen, Ambrosia … Und das Allsehende Auge, fuhr sie fort, sei ein Symbol für die Zirbeldrüse. »Bei Matthäus 6, Vers 22, heißt es: ›Wenn dein Auge sehend ist, so wird dein ganzer Leib Licht
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