Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verlorene Land

Das verlorene Land

Titel: Das verlorene Land
Autoren: J Birmingham
Vom Netzwerk:
und hörten auf den Funkverkehr, während die Kommandanten durchgaben, dass sie sich auf den Weg zum Sammelpunkt machten. Das Feuer
aus den Gebäuden, die die düsteren Straßenschluchten säumten, verstärkte sich deutlich, und sie duckten sich, als die ersten Kugeln an ihnen vorbeizischten, von den Karosserien abprallten, Fensterscheiben durchschlugen oder mit einem hässlichen dumpfen Geräusch in einem menschlichen Körper landeten.
    Innerhalb von sechs Minuten war der taktische Rückzug in vollem Gang, und der Colonel signalisierte seinen eigenen Leuten, dass sie sich jetzt davonmachen konnten, was sie ziemlich eilig und ohne zu zögern befolgten. Kinninmore spürte, wie eine Kugel sein Hosenbein durchschlug, als er von den Gebäuden wegrannte, aber er ging nicht in Deckung, weil er wusste, dass er in ruhender Stellung ein viel besseres Ziel abgab. An einem bestimmten Punkt musste er sich ducken, um aus der Feuerlinie zu kommen, und geriet kurz in Versuchung aufzuschauen, um den Leuchtpunkten der Ziellaser zu folgen, die überall zu sehen waren, aber dann stürmte er weiter und tadelte sich innerlich wegen dieser dummen Idee.
     
    »Flugleitoffizier bestätigt, alle befreundeten Kämpfer sind raus. Wir können loslegen.«
    »Bomben frei«, sagte Havoc. »Los, Michelle, lass es regnen.«
    Er hörte die Bestätigung und irgendwelche Stimmen am Ende der Leitung und dann zwei dröhnende metallische Schläge, die signalisierten, dass sie ganz plötzlich eine ganze Menge Gewicht verloren, was die fliegende Festung mit einem Mal gut dreißig Meter nach oben schleuderte. Er versuchte, den Weg der tödlichen Last nach unten zu verfolgen, aber die GBU-28-Bomben wurden sehr rasch von den Wolken verdeckt, und damit war nichts mehr zu sehen. Da war nichts zu machen. Er wusste, dass ihre kleinen Raketenantriebe jeden Augenblick anspringen und die beiden 630 Pfund schweren Sprengköpfe in ihr Ziel
treiben würden, wo sie dann detonieren sollten. Die Gebäude würden auf diese Weise von innen her zum Einsturz gebracht.
    »Adios, Captain Hook«, witzelte er über die Funkverbindung, bevor er seine schwerfällige Maschine nach Westen abdrehen und an Höhe gewinnen ließ, um sich für den zweiten Angriff vorzubereiten.
    Gleichzeitig mit Havoc’ Abwurf der beiden lasergelenkten Bomben, die den Spitznamen Deep Throats hatten, warfen vier andere B-52-Bomber identische Sprengköpfe ab. Zehn dieser knapp sechs Meter langen, bunkerbrechenden Sprengköpfe rasten jetzt auf den berühmten Gebäudekomplex hinunter. Sie fielen lautlos, kleine Servomotoren bewegten ihre Flossen am hinteren Ende, während die Spitzen der Bomben auf zehn verschiedene Ziele ausgerichtet wurden, die sich an Infrarot-Leuchtpunkten orientierten, die von Angehörigen einer Spezialeinheit gelegt wurden, die sich einige Blocks hinter den Zielen in der Luft befand.
     
    »O Mann, das wird ja geradezu fantastisch«, sagte Wilson.
    Milosz zwang sich, den Blick nicht von dem Gebäudekomplex mit den vier Türmen innerhalb des Rockefeller Centers zu wenden, der als der Teil identifiziert worden war, wo sich die meisten feindlichen Kräfte konzentrierten. Er war sich ziemlich deutlich bewusst, dass Sergeant Gardener neben ihm hockte und mit ihren Richtlasern auf die Fenster deutete, wo er mindestens zwei Männer sah, die inmitten von Rauchwolken Schüsse auf die Straße hinunter abgaben. Ihr blondes Haar und der süßliche Geruch nach Kaugummi lenkten ihn ziemlich ab, aber er wollte diesen Augenblick nicht verpassen. Es würde, wie Wilson es ausgedrückt hatte, geradezu fantastisch werden.

    Und dann passierte es. Ein dunkler Fleck, ein dünnes schwarzes Flimmern, das in einem steilen Winkel herabschoss und durch das Fenster schlug, das er gerade beobachtet hatte. Die beiden Männer, die dort gestanden hatten, zersprühten in einem rosafarbenen Nebel, ihre farbenfrohe Kleidung zerriss in tausend Stücke. Die Wände direkt neben ihnen schienen zu zittern, und dann folgte der irritierende Moment, wo überhaupt nichts geschah.
    Im Grunde genommen wusste er ganz genau, was da drüben vor sich ging. Das langgestreckte, spitze Geschoss würde sich seinen Weg ins Innerste des Gebäudes bahnen und warten, bis der kleine Chip in seinem Sprengkopf entschied, dass er tief genug vorgedrungen war, um ein Maximum an Schaden anzurichten.
    Und dann explodierte die Bombe.
    Alle zehn im gleichen Augenblick.
    Die vier Gebäude flogen auseinander, als wären sie aus Zuckerguss gebaut. Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher