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Das verlorene Land

Das verlorene Land

Titel: Das verlorene Land
Autoren: J Birmingham
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wollen.«
     
    »Kampfeinheit Eins, hier Nationales Oberkommando, nehmen Sie Nachricht entgegen«, knisterte die Stimme über Funk.
    »Ah, scheiße«, sagte Porter. »Da geht’s schon los.« Er verlangte die Authentifizierung und bekam sie sofort. »Havoc, verstanden. Hier Kampfeinheit Eins, warten auf Instruktionen.«
    »Sie sagen es ab«, murmelte Chaplin. »Nichts weiter als eine Verschwendung von Bomben.«
    »Immerhin haben wir ein paar gute Steaks zum Abendessen bekommen«, meinte Hernandez.
    »Havoc, hier Architekt. Können Sie mich verstehen?«
    »Architekt?«, fragte Chaplin. »Wer zum Henker soll das denn sein?«
    Porter schüttelte den Kopf und schob sein Mikrofon zurecht. »Architekt, hier Havoc. Ich kann Sie sehr gut verstehen, Mr. President. Bitte fahren Sie fort.«
    Er tauschte einen Leck-mich-am-Arsch-Blick mit seinem Navigator aus.
    »Es dauert nicht lang, Colonel. Ich wollte Ihnen nur alles Gute wünschen und die Jagd eröffnen. Ich möchte außerdem, dass Sie wissen … ich möchte, dass alle in Ihrem Geschwader wissen, dass die Ausführung der Befehle in Ihrer
Verantwortung liegt, die Verantwortung für das, was Sie jetzt tun werden, aber liegt ausschließlich bei mir … Äh, Ende. Ist doch richtig, dass man Ende sagt, oder?«
    »Ja, Mr. President.« Havoc grinste. »Und vielen Dank, Sir. Ich werde Ihre Nachricht an das Geschwader weitergeben. Ende.«
    »Vielen Dank, Colonel. Tun Sie das. Kipper, Ende und aus.«
    Porter schüttelte den Kopf, als die Verbindung mit Kansas City getrennt wurde.
    »Was für ein Rufzeichen sollte das denn sein – Architekt?«, fragte Chaplin.
    »Secret Service«, sagte Porter. »Das war der Präsident der Vereinigten Staaten, und unser Einsatz geht weiter. Havoc an Eightball, können Sie mich hören? Ende.«
    »Eightball hört. Ende.«
    »Einsatz vorbereiten, Eightball. Folgen Sie uns. Ende.«
    »Eightball, verstanden. Aus.«
     
    Der Himmel über New York war übersät mit Flugzeugen. Die Hälfte der übrig gebliebenen US Air Force und Verbände der einst so stolzen Flugkampftruppe der Navy waren jetzt über der Stadt. Blitze flammten auf, und heftiger Regen prasselte gegen die altertümlichen Bomber, während sie, geführt von Radar und GPS, durch die dichten Gewitterwolken flogen. Falls das Zerbomben von amerikanischen Immobilien irgendjemand in Porters Crew zu schaffen machte, dann unterdrückte er es, denn niemand sagte ein Wort, als sie sich nun im Sinkflug ihren Zielen näherten.
    »Satellitenverbindung funktioniert, Zieldaten bestätigt«, sagte Major Chaplin.
    »Dann macht mal die Türen auf, und lasst frische Luft rein«, sagte Porter, und eine Sekunde später war ein mechanisches Surren und metallisches Knirschen zu hören, als die riesigen Luken des Bombers sich öffneten.

    »Alle Anzeigen grün, alle Bomben scharf.«
    Das 2. Bombergeschwader brach aus den Gewitterwolken hervor, die über dem Südwesten der Stadt lagen. Die Strecke vor ihnen war frei, und zum ersten Mal hatte Lieutenant Colonel Porter das Gefühl, dass er etwas tat, das er später vielleicht einmal bereuen würde. Die Stadt, die da vor ihm lag, war die Wiege der amerikanischen Zivilisation, der Ort, an dem alle Mythen der Geburt der Nation begannen. Unter der Wolkendecke der langsam dahinziehenden Regenflächen sah die Stadt anders aus als in seinen Erinnerungen aus der Zeit vor dem Effekt. Ein Wolkenbruch über den südlichen Ausläufern von Manhattan behinderte die Sicht auf die Kämpfe in Midtown. In dieser Höhe, inmitten des Unwetters, war das gelegentliche grelle Aufblitzen von Explosionen am Boden der einzige Hinweis darauf, dass dort unten im grauen Dunst heftige Auseinandersetzungen stattfanden.
     
    »Zieht sie zurück. Zieht sie zurück«, schrie Kinninmore in sein Funkgerät. Der Befehl ging über das Kommunikationsnetz des Bataillons an die Kommandanten der Kompanien, die ihn an die Zugführer weitergaben, die wiederum ihre Unteroffiziere instruierten, und noch bevor eine Minute vergangen war, zogen sich die US-Truppen, die eben noch die feindlichen Konzentrationen im Rockefeller Center belagert hatten, über genau festgelegte Routen zurück. Die zerschossenen Gebäude und die übereinandergetürmten Autowracks in den Straßen lieferten ihnen gute Deckung vor dem feindlichen Beschuss, aber zahllose abgefeuerte Rauchgranaten tauchten die Szene rasch in einen undurchdringlichen weißen Nebel.
    Kinninmore und ein kleiner Trupp Soldaten, die ihn schützen sollten, warteten ab
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