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Das Verlangen des Milliardaers - Band 1

Das Verlangen des Milliardaers - Band 1

Titel: Das Verlangen des Milliardaers - Band 1
Autoren: June Moore
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Unternehmen übernimmt. Trotz ihrer 84 Jahre versucht sie immer noch, Renex wieder neuen Schwung zu verleihen. Als ich mich vor sechs Monaten bei ihr vorgestellt habe, hat sie mir nur ein Praktikum für 600 Euro im Monat angeboten. Sie dachte sicher, ich würde ablehnen. Zu ihrer großen Überraschung habe ich es jedoch angenommen, obwohl alle meine Kommilitonen bei großen Unternehmen untergekommen sind. Ich hingegen habe mich für ein Praktikum in einem winzigen Unternehmen entschieden, das langsam auf den Konkurs zuschlittert. Ich war einfach noch nicht bereit, mich in den Dschungel der Modewelt zu wagen. Das habe ich Charlotte zwar tausendmal erklärt, aber sie kann meine Entscheidung nicht nachvollziehen.
    „Lou Arpad! Du bist echt unglaublich! Du kriegst ein Stipendium nach dem anderen, du bist die Beste deines Jahrgangs und alles, was du findest, ist ein fast unbezahltes Praktikum in einer Kaschemme! Das ist einfach nur Verschwendung!“
    In der Tat. Ich habe eben nicht so gute Beziehungen wie manch andere ...
    Charlotte schaut mich fragend an. Sie schnippt mit den Fingern vor meinem Gesicht, um mich wieder in die Realität zurückzuholen und schwenkt die Einladung vor meinen Augen hin und her:
    „Hey! Träumerin! Bist du da? Willst du hier im Regen stehenbleiben, bis du davongeschwemmt wirst? Lass uns gehen. Wir schnappen uns ein paar Gläser Champagner vom Buffet, und ich werde hoffentlich ein oder zwei Stars treffen!“, sagt sie und imitiert dabei einen brasilianischen Akzent.
    Ich laufe ihr hinterher und habe fast das Gefühl, mich entschuldigen zu müssen, weil ich nicht so viel Begeisterung aufbringen kann wie sie. Wir betreten das Palais durch die Drehtür. Am Eingang hält Charlotte die Luft an, zeigt die Karte vor, die uns als „Sesam, öffne dich" dient, und nennt unsere beiden Namen. Ein junger Mann im schwarzen Anzug mit Fliege schaut auf seine Liste und wirft uns ein „Okay“ hin. Dabei mustert er uns abschätzig, als ob er sich fragt, ob wir die Einladung gestohlen haben. Charlotte zieht ihren schwarzen Mantel aus. Darunter kommt ein kirschrotes Seidenkleid mit tiefem Dekolleté zum Vorschein, das ihren bereits sehr ansehnlichen Busen noch besser zu Geltung bringt. Ich erkenne den Stil auf einen Blick.
    „Dein Kleid ist toll. Hast du es entworfen? Du hast wirklich Talent, Chacha“, flüstere ich ihr ins Ohr.
    Sie antwortet nicht, aber ich merke an ihrer aufrechten Haltung und ihrem erhobenen Kopf, dass sie von einer Welle des Stolzes durchflutet wird. Ich knöpfe meinen schwarzen Trenchcoat auf und traue mich fast nicht, mein klassisches Outfit zu enthüllen. Ich steuere auf die große, luxuriös ausgestattete Eingangshalle des Palais zu und sage mir innerlich:
    Gar nicht mal so schlecht für ein Mädchen aus der Vorstadt!
    Alle Gäste sind bereits eingetroffen, und die Modenschau soll in zehn Minuten losgehen. Charlotte war schon mal für ein Fotoshooting hier und kennt sich aus. Sie nimmt mich an der Hand und führt mich zum Laufsteg auf der linken Seite des riesigen Saals. Ich sehe mich flüchtig um und bemerke einen riesigen Kronleuchter, der mindestens eine Tonne wiegen muss. In der angrenzenden Bar ist bereits ein Buffet aufgebaut. Charlotte bestellt zwei Gläser Champagner, die wir gleich hinunterstürzen, und dann sofort wieder zwei neue. Ich will eigentlich gar nicht so schnell trinken, da ich nicht oft Alkohol trinke und heute noch gar nicht richtig gegessen habe. Aber gegen Charlotte komme ich nicht an. Plötzlich gehen die Lichter aus, und eine männliche Stimme bittet die Nachzügler über das Mikrofon, ihre Plätze einzunehmen.
    „Schnell!“, zischt mir Charlotte ins Ohr. „Ich habe zwei Plätze hinter Catherine Deneuve und Victoria Beckham gesehen. Beeil dich!“
    Beeil dich, beeil dich … Charlotte ist vielleicht lustig. Wenn sie ernsthaft glaubt, ich könne auf diesen verfluchten Schuhen irgendetwas schnell machen, hat sie sich gründlich geirrt.
    Ich kann schon spüren, wie sich Blasen an meinen Füßen bilden.
    Ich setze mich und ziehe trotz der drückenden Hitze zitternd meinen Trenchcoat aus, der für Januar nicht annähernd warm genug ist. Ich bete, dass mir durch die beiden Gläser Champagner schnell warm wird und mein Nachbar mein Zähneklappern nicht hört, gegen das ich nichts tun kann. Dieser Nachbar ist niemand anders als Robert De Niro, in Begleitung einer wunderschönen dunkelhäutigen Frau – sicher seiner Ehefrau.
    Ich lächele ihm strahlend zu und
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