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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller
Autoren: Joy Fielding
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habe eine bessere Idee«, schaltete Kristin sich ein. »Ich könnte zu ihr gehen, ein bisschen mit ihr plaudern und versuchen herauszukriegen, ob sie Interesse hat.«
    »Zumindest ihren Namen könntest du herausfinden«, sagte Will und überlegte, wie er sich aus der Situation herauswinden konnte, ohne sich zum Idioten zu machen oder seinen Bruder zu verärgern.
    »Um wie viel wollen wir wetten, dass ihr Name mit einem J anfängt?«, fragte Tom.
    »Ich setze fünf Dollar dagegen.«
    »Mit J fangen mehr Namen an als mit jedem anderen Buchstaben.«
    »Trotzdem gibt es noch fünfundzwanzig andere im Alphabet«, sagte Will. »Ich halte es mit Jeff.«
    »Logisch«, sagte Tom knapp.
    »Okay, Jungs, ich geh jetzt rüber«, verkündete Kristin und kam auf die andere Seite der Theke. »Soll ich der Lady irgendwas Bestimmtes ausrichten?«
    »Vielleicht sollten wir sie lieber nicht belästigen«, sagte Will. »Sie sieht aus, als würde ihr viel im Kopf herumgehen.«
    »Sag ihr, ich hätte was, worüber sie nachdenken kann«, sagte Jeff und gab Kristin einen verspielten Klaps. Alle drei Männer folgten ihrem übertriebenen Hüftschwung mit den Augen, als sie zwischen den Tischen bis zum anderen Ende des Raumes schlenderte.
    Will beobachtete, wie Kristin das leere Glas vom Tisch der Frau abräumte und dabei so leicht ins Gespräch mit ihr kam, als wären die beiden Frauen schon ein Leben lang Freundinnen. Er sah, dass sich Miss Granatapfel plötzlich in ihre Richtung drehte, den Kopf provokativ zur Seite geneigt, und sich ein Lächeln über ihr Gesicht breitete, während Kristin weitersprach. »Siehst du die drei Typen am Ende der Bar?«, stellte er sich vor, würde Kristin sagen. »Den gut aussehenden in Schwarz, den wütend aussehenden neben ihm und den sensibel aussehenden in dem blauen Button-down-Hemd? Such dir einen aus. Irgendeinen. Er gehört dir.«
    »Sie kommt zurück«, sagte Jeff, als Kristin wenig später den Tisch der Frau verließ und den langsamen Rückweg zum Tresen antrat, wo ihr die drei Männer im selben Moment die Köpfe entgegenreckten.
    »Sie heißt Suzy«, verkündete sie, ohne stehen zu bleiben.
    »Damit schuldest du mir noch fünf Dollar mehr«, erklärte Jeff Tom.
    »Das ist alles?«, fragte Tom Kristin. »In der ganzen Zeit, die du an ihrem Tisch warst, hast du nicht mehr rausgekriegt?«
    »Sie ist vor ein paar Monaten von Fort Myers hierhergezogen.« Kristin kehrte auf ihre Seite der Theke zurück. »Ach ja. Das hätte ich fast vergessen«, fuhr sie fort und wandte sich mit einem breiten Lächeln an Will. »Sie hat dich ausgewählt.«

Kapitel 2
    »Was?« Will war sich sicher, dass er sie falsch verstanden hatte. Kristin sah ihn auch gar nicht richtig an. Ihr Lächeln galt offensichtlich Jeff. Es musste sich eindeutig um einen Fall von Wunschdenken handeln.
    »Das ist ein Scherz, oder?«, fragte Jeff ebenso ungläubig.
    Tom kicherte. »Sieht so aus, als wäre dein ›kleiner Bruder‹ der große Gewinner des Abends.«
    »Bist du sicher, dass sie Will ausgewählt hat?«, fragte Jeff, als müsste er es noch einmal hören, um es zu glauben.
    Kristin zuckte die Achseln. »Offenbar hatte sie schon immer eine Schwäche für Männer mit Button-down-Hemden.«
    Tom lachte und genoss die unerwartete Wendung des Abends. Er hasste es genauso zu verlieren wie Jeff. Vor allem gegen einen blasierten Blödmann wie Will. »Der Auser wählte«, wie Jeff ihn immer genannt hatte. Das war er jetzt verdammt noch mal wirklich.
    »Was gibt’s da zu lachen?«, fauchte Jeff. »Du hast gerade hundert Dollar verloren, du Schwachkopf.«
    »Du auch. Außerdem schmerzt es dein Ego mehr als dein Portemonnaie.« Tom lachte wieder. »Keine Sorge. Das passiert uns allen mal.« Es würde Jeff guttun, einmal zu spüren, wie sich die Zurückweisung anfühlte, die er fast sein ganzes Leben lang ertragen musste, dachte Tom. Ein bisschen Demut hatte noch keinem geschadet.
    Jeff sagte nichts, aber sein finsterer Blick war beredt ge nug.
    »Außerdem«, fuhr Tom fort und trank sein Bier aus, »haben wir noch keinen Cent verloren, bis er die Braut nicht klargemacht hat.«
    Jeffs Schultern entspannten sich sofort wieder, als hätte er die Zurückweisung wie ein ungeliebtes Jackett abgeschüttelt. Sein Lächeln kehrte zurück. »Das stimmt, kleiner Bruder«, sagte er und klopfte Will vielleicht ein wenig zu heftig auf die Schulter. »Der Abend ist noch jung. Es bleibt noch viel zu tun. Deine Prüfung fängt gerade erst an.«
    Wills Mund wurde
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