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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller
Autoren: Joy Fielding
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jemandem zusammen gesehen. Warum?«
    Jeff zuckte verspielt die Achseln. »Ich dachte, wir drei könnten uns vielleicht besser kennenlernen. Was meinst du?«
    Will hielt unwillkürlich den Atem an.
    »Sorry«, hörte er Kristin antworten, und erst dann konnte er den komprimierten Klumpen Luft in seinen Lungen wieder herauslassen. »Sie ist nicht direkt mein Typ. Aber, hey, lass dich nicht aufhalten.«
    Jeff entblößte lächelnd seine makellosen, weißen Zähne, denen nicht einmal der afghanische Staub ihren Glanz hatte rauben können. »Ist es ein Wunder, dass ich dieses Mädchen liebe?«, fragte er seine Trinkkumpane, die beide staunend nickten, wobei Tom sich wünschte, dass Lainey in dieser Hinsicht mehr wie Kristin sein könnte, während Will nicht zum ersten Mal seit seiner Ankunft vor zehn Tagen darüber grübelte, was in Kristins Kopf eigentlich vor sich ging.
    Von seinem eigenen ganz zu schweigen.
    Vielleicht war Kristin einfach vorzeitig altersweise und nahm Jeff so, wie er war, ohne ihn umkrempeln zu wollen oder so zu tun, als wäre er anders.
    »Ich hab eine Idee«, sagte Jeff. »Wir wetten.«
    »Worauf?«
    »Darauf, wer Miss Granatapfel als Erster flachlegt.«
    »Was?« Toms Wiehern ließ den Raum beben.
    »Was redest du da?«, fragte Will ungehalten.
    »Einhundert Dollar«, sagte Jeff und legte zwei Fünfziger auf den Tresen.
    »Was redest du da?«, fragte Will noch einmal.
    »Ist doch ganz einfach. In der Ecke sitzt eine attraktive Frau ganz allein für sich und wartet nur darauf, von einem charmanten Prinzen angebaggert zu werden.«
    »Wenn das kein Widerspruch in sich ist«, meinte Kristin.
    »Vielleicht will sie einfach in Ruhe gelassen werden«, wandte Will ein.
    »Welche Frau kommt in einen Laden wie das Wild Zone in der Hoffnung, dort in Ruhe gelassen zu werden?«
    Eine durchaus vernünftige Frage, musste Will zugeben.
    »Also gehen wir rüber, flirten mit ihr und gucken, wen von uns sie mit nach Hause nimmt. Einhundert Dollar darauf, dass ich es bin.«
    »Abgemacht.« Tom kramte in seiner Hosentasche und fischte schließlich zwei Zwanziger und ein Bündel Ein-Dollar-Scheine heraus. »Für den Rest stehe ich auch gerade«, sagte er einfältig.
    »Apropos nach Hause«, unterbrach Kristin sie und sah Tom direkt an, »solltest du dich nicht langsam auf den Weg machen? Du willst doch nicht, dass es so endet wie letztes Mal.«
    In Wahrheit war Kristin diejenige, die nicht wollte, dass es so endete wie beim letzten Mal. Wenn sie wütend war, war Lainey ebenso eine Naturgewalt wie ihr Mann und auch keineswegs zu stolz, die halbe Stadt zu wecken, um den Auf enthaltsort ihres streunenden Gatten in Erfahrung zu brin gen.
    »Heute Abend muss sich Lainey keine Sorgen machen«, erklärte Jeff selbstbewusst. »Miss Granatapfel wird sich kaum für seinen knochigen Arsch interessieren. Und bist du dabei?«, fragte er Will.
    »Ich glaube nicht.«
    »Ach, komm schon. Sei kein Spielverderber. Was ist los? Hast du Angst zu verlieren?«
    Will sah sich noch einmal zu der Frau um, die nach wie vor ins Leere starrte. Ihr Glas war inzwischen leer. Warum hatte er seinem Bruder nicht einfach gesagt, dass er Interesse hatte? Und hatte er das? Oder hatte Jeff womöglich recht, und er hatte nur Angst zu verlieren. »Nimmst du auch Kreditkarte?«
    Jeff schlug ihm lachend auf die Schulter. »Gesprochen wie ein wahrer Rydell. Daddy wäre stolz auf dich.«
    »Und wie genau wollen wir es anfangen?«, fragte Tom, genervt von all der neuen brüderlichen Kameradschaft. In den zwei Jahrzehnten, die seine Freundschaft mit Jeff jetzt dauerte, war Will nichts weiter als ein Stachel im Fleisch seines Bruders gewesen. Er war nicht mal sein richtiger Bruder, nur ein Halbbruder, ebenso unerwünscht wie ungeliebt. Jeff hatte nichts mit ihm zu tun, er hatte seit Jahren nicht mehr mit ihm oder auch nur über ihn gesprochen. Und dann stand Will vor zehn Tagen plötzlich wie aus heiterem Himmel vor der Tür, und auf einmal hieß es »kleiner Bruder« hier und »kleiner Bruder« da, dass man am liebsten kotzen würde. Tom grinste Will breit an und wünschte, »kleiner Bruder« würde seine Taschen packen und sich wieder nach Princeton verziehen. »Ich meine, wir wollen schließlich nicht den Eindruck erwecken, sie zu überfallen.«
    »Wer redet denn von überfallen? Wir gehen einfach rüber, bedanken uns, dass sie uns mit den Freuden von Antioxidantien mit Wodka-Geschmack vertraut gemacht hat, und laden sie zu einem weiteren Drink ein.«
    »Ich
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