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Das verflixte 4. Schuljahr

Das verflixte 4. Schuljahr

Titel: Das verflixte 4. Schuljahr
Autoren: Martin Kohn
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unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrern sowie den Grundschullotsen, sondern auch durch Schulpsychologinnen und Schulpsychologen. Diese Beratung findet zu den Sprechzeiten der Lehrerinnen und Lehrer sowie nach Vereinbarung statt.
    Für die neuen Schülerinnen und Schüler findet in vielen Fällen in den ersten Jahren an der weiterführenden Schule eine besondere und gezielte Förderung statt. Dies zeigt sich in weiteren Förderstunden, zusätzlichen binnendifferenzierenden Maßnahmen, Förderangeboten im Rahmen von schulischen Ganztagsangeboten und in Form von individuellen Förderplänen. Diese Förderstunden erleichtern durch das Wiederholen des Unterrichtsstoffes leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern den Verbleib an der Schule. Leistungsstärkere Schüler können in diesen Stunden für einen möglichen aufsteigenden Übertritt an eine andere, höhere Schulform vorbereitet werden.
    Bedenken Sie bei der Wahl der bestmöglichen weiterführenden Schule für Ihr Kind, dass es neben den staatlichen Schulen auch eine Reihe privater Schulen gibt, die vielleicht geringere Ansprüche an den Übertritt stellen. Erkundigen Sie sich aber vor einer Anmeldung, ob diese Schule staatlich anerkannt oder lediglich genehmigt ist.
    Die privaten Schulen, die in Ersatz- und Ergänzungsschulen unterschieden werden, sind im Rahmen der Gesetze frei in der Entscheidung über eine besondere pädagogische, religiöse oder weltanschauliche Unterrichtsorganisation. Ersatzschulen entsprechen in ihren Bildungs- und Erziehungszielen öffentlichen Schulen. Dies ist beispielsweise bei kirchlichen Trägern wie etwa katholischen Schulen der Fall. Ergänzungsschulen hingegen sind mit öffentlichen Schulen nicht vergleichbar. Beachten Sie vor allem, dass Abschlüsse und Zeugnisse der staatlich genehmigten Ersatzschulen nicht dieselben Berechtigungen verleihen wie die der öffentlichen Schulen. Diese können nur durch eine zusätzliche staatliche Prüfung erreicht werden.
    Wenn Sie die infrage kommenden weiterführenden Schulen (nach Möglichkeit gemeinsam mit Ihrem Kind) in Augenschein nehmen, begutachten Sie auch den äußeren Eindruck und den allgemeinen Zustand, den Ihnen das Schulhaus und seine Einrichtungen vermitteln. Schließlich verbringt Ihr Kind einen Großteil seiner Zeit dort, und daher sollte es sich an seiner neuen Wirkungsstätte auch möglichst wohlfühlen.
    ✗ Wirkt das Gebäude hell und freundlich? Sind Wände und Flure sauber? Wie sieht es mit den Schülertoiletten aus?
    ✗ Hängen Schülerarbeiten an den Wänden (zum Beispiel aus dem Kunstunterricht)? Sind Elemente vorhanden, die aus dem Lerninstitut einen Lebensraum machen (zum Beispiel Grünpflanzen)?
    ✗ Wie ist der Zustand und die Größe des Pausenhofes? Gibt es dort Einrichtungen, die zu Bewegung in den Pausen einladen (zum Beispiel Tischtennisplatten, Spielplatz)?
    Schließlich bitten Sie um Einsichtnahme in das Schulprogramm, in dem das pädagogische Konzept der Schule sowie alle damit verbundenen unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Maßnahmen (zum Beispiel Austauschfahrten, Medienerziehung) aufgeführt werden. Sprechen Sie auch ruhig gezielt einzelne Schülerinnen und Schüler der Einrichtung an und erkundigen Sie sich, wie es ihnen an der Schule gefällt. Was mögen sie besonders an ihrer Schule? Was gefällt ihnen nicht so sehr? Fühlen sie sich in ihrer Schule geborgen?

Schlusswort
    Wenn die Schule Angst macht, sind wir als Eltern diesem Zustand nicht hilflos ausgesetzt. Es liegt an uns, unsere Kinder stark zu machen, ohne gleichzeitig allzu verbissen auf den Übertritt hinzuarbeiten. Wichtig ist, dass sich das Kind seiner Stärken bewusst ist und sich nicht ständig mit seinen Schwächen beschäftigt. Positives Denken hilft auch hier weiter. Das bedeutet allerdings nicht, »in den Tag hineinzuleben« und einfach mal abzuwarten, was dabei herauskommt.
    Auch Kinder brauchen Ziele, auf die sie hinarbeiten können. Der Übertritt auf das Gymnasium oder die Realschule kann ein solches Ziel sein – wenn die Chance der Erreichbarkeit dieses Ziels auch gewährleistet ist. Zu hoch gesteckte Ziele bewirken nämlich keinen Motivationsschub, sondern eher das Gegenteil. Wird ein angestrebtes Ziel nie erreicht und erscheint es auch trotz noch so großer Mühe und Anstrengung in unerreichbarer Ferne, so fühlt sich das Kind bald kraftlos und resigniert voller Überzeugung, ein Versager zu sein.
    Das leistungsorientierte Schulsystem ist häufig mit einem
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