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Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition)

Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition)

Titel: Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition)
Autoren: India Desjardins
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wohnt. Ich sage es ihm und er erwidert: »Oh Mann, Laf, krieg deine Hormone mal wieder in den Griff!« (Womit zumindest der Teil bestätigt wäre, dass er mich nervt.)
    20:00
    Ich bin total aufgekratzt!
    Seit Kat und Tommy weg sind, spiele ich Luftgitarre in meinem Zimmer und höre das letzte Album von Billy Talent in der Endlosschleife, sehr laut. (O.k., sehr laut ist relativ, meine Mutter war nämlich schon dreimal da und hat mich gebeten, die Musik leiser zu stellen.) Ich habe mir einen ziemlich »rockigen« Tanz dazu ausgedacht, mein Bett ist die Bühne und der Boden die Menge. Manchmal springe ich von meinem Bett, um auf der unsichtbaren Menge zu surfen.
    Auch wenn die Musik eher, sagen wir mal, dynamisch ist, habe ich das Gefühl, dass sie meine Nerven beruhigt.
    20:23
    Etwas außer Atem strecke ich mich auf dem Bett aus und schaue das Foto an, das meine Mutter von Tommy, Kat und mir vor der Party zu Beginn der Sommerferien gemacht hat. Ich stelle fest, dass ich komischerweise ziemlich glücklich mit meinem Schicksal bin.
    Aber gut. Meine Großmutter hatte recht (auch wenn ihre Metapher total bescheuert war). Wenn die kleinen Enten in den Süden ziehen, ziehe ich in eine andere Schule. Während ich das Foto betrachte, denke ich nach und komme zu dem Schluss, dass manche Dinge immer gleichbleiben. Kat wird weiterhin reiten, weil sie Pferde mag, Tommy wird sie weiterhin essen, meine Mutter wird finden, dass mein Zimmer zu dreckig ist und ich, egal was ich mache, werde immer Schokolade mögen (nur zum Vergnügen) … Also, kurz gesagt, die Erde wird sich weiterdrehen.
    Aber tief im Inneren habe ich das deutliche Gefühl, dass sich alles ändern wird.

Leseprobe

Widmung
     
     
     

    Für Sybil, ohne die ich mich oft ganz sch ö n einsam im Universum gefühlt hätte ...
Du wirst immer da sein.

September: Das Ende der Welt

Dienstag, 13. September
    I ch bin ganz allein im Universum. Niemand versteht mich – außer vielleicht meine beste Freundin Kat. Aber seit wir uns wegen einer blöden Kleinigkeit verkracht haben, reden wir nicht mehr miteinander.
    Natürlich gibt es noch meine Mutter (sie ist unten in der Küche und macht Spaghetti Bolognese und es riecht superlecker). Aber mit ihr kann man einfach nicht über alles reden, und manchmal geht sie mir ganz schön auf die Nerven. Wie gerade jetzt.
    Heute ist mir in der Schule im Matheunterricht ein frecher Spruch rausgerutscht. Eigentlich keine große Sache. Echt nicht! Aber meine Mathelehrerin hat sich bei unserem Direktor beschwert, und der hat sich bei meiner Mutter beschwert, und jetzt kriege ich Fernsehverbot. Ich persönlich finde ja, dass man mit vierzehn zu alt für so einen Quatsch ist. Es müsste ein Gesetz geben, dass Eltern ihre Kinder ab, sagen wir mal, elf Jahren nicht mehr mit solchen unnötigen Verboten belästigen dürfen. Denn so was ist doch Mist!
    Jetzt verpasse ich heute Abend die neue Folge meiner Lieblingsserie One Tree Hill . Und die Wiederholung, die diese Woche läuft, auch. Ich darf sie noch nicht mal aufnehmen! Meine Mutter meinte, zur Not könne ich siemir ja nächstes Jahr auf DVD anschauen. Nächstes Jahr ! ... das ist ja noch ewig hin! Gut, auf DVD hat man die Originalstimmen der Schauspieler. Was mir aber nichts bringt, denn mein Englisch ist nicht gerade berauschend. So etwa klingt es, wenn ich The Anthem von Good Charlotte singe: » You-hu! Nowa, nowa, just like you ... nananananana, this is the anthem. Wasa wasa wa You-hu ... Dewon nana you! « Völliger Blödsinn natürlich.
    Aber echt mal, das Fernsehverbot ist doch total übertrieben! Nur weil ich mir einen winzigen Scherz mit unserer Mathelehrerin erlaubt habe, die seit Beginn des Jahres wirklich zum Kotzen ist. Immer mies drauf! Die ganze Zeit! Kaum sind wir im Klassenzimmer, da schreit sie uns schon an, dass wir niemals irgendwas kapieren werden, wenn wir uns nicht an ihre Ar-beits-me-tho-de halten.
    Ihre Arbeitsmethode:
    Madame Gagnon, unsere Mathelehrerin, unterrichtet ihr Fach, indem sie uns vorschreibt, welches Wort wir mit welcher Farbe unterstreichen sollen. Zum Beispiel: »Das Volumen eines Körpers ist die Größe des Raums – ›Größe des Raums‹ doppelt grün unterstreichen – die dieser Körper einnimmt. Absatz, zwei Zentimeter frei lassen.«
    Heute hat sie geschrien: »IHR MÜSST EUCH AN DIE AR-BEITS-ME-THO-DE HALTEN, SONST IST DER DAMPFER FÜR DIE MITTLERE REIFE ABGEFAHREN!«
    Darauf ich: »Dann nehmen wir halt den Zug.«
    Ein paar Leute haben zaghaft
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