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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)
Autoren: Steve Berry
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was ich Ihnen gesagt habe.«
    Nis Schweigen war Antwort genug.
    »Werfen Sie mir nicht vor, dass ich Ihnen das Problem gezeigt und nicht verraten habe«, sagte Pau. »Vitts und Malones Auftauchen hat mir dabei geholfen. Hätte ich Ihnen nicht die Augen geöffnet, hätte Tang Sie ausgestochen. Das wissen wir beide.«
    »Sie haben mich belogen und kaltblütig einen Menschen ermordet.«
    »Ich habe Ihnen das Leben gerettet.«
    »Sind alle Brüder mit Ihrem Vorschlag einverstanden?«, fragte Cassiopeia.
    Pau nickte. »Sie haben Treue geschworen und werden tun, was das Beste für China ist. Minister Ni ist als der Stärkere aus dem Kampf hervorgegangen. Die Ba respektiert Stärke.«
    »Was soll ich tun?«, fragte Ni.
    »Strecken Sie die Hand nach der Macht aus. Tang ist tot. Lassen Sie sich zum Ersten Vize-Parteigeneralsekretär ernennen und sorgen Sie dann nach und nach dafür, dass Ihnen mehr Verantwortung übertragen wird. Der Parteigeneralsekretär respektiert Sie und vertraut Ihnen, das weiß ich mit Sicherheit. Die Ba wird Ihre Politik unterstützen, wie immer sie aussehen mag. Uns ist bewusst, dass die Regierung sich im Sinne ihres neuen Führers entwickeln wird, wie es schon viele Male zuvor geschehen ist, und wir sind auf diese Veränderung vorbereitet.«
    »Die Regierung wird sich tatsächlich verändern«, erklärte Ni. »Wir werden eine neue Verfassung bekommen.«
    »Und wir können Ihnen helfen, die Zustimmung dafür zu erlangen«, sagte Pau.
    »Was fangen Sie mit der Tatsache an, dass Erdöl eine unbegrenzt verfügbare Ressource ist?«, fragte Malone.
    Pau drehte sich um und winkte. Einer der Brüder verschwand durch die offen stehende Geheimtür.
    »Ein unerwartetes zusätzliches Ergebnis dieses Kampfes«, sagte Pau. »Man muss Tang zugutehalten, dass er wusste, wie man sich diese Entdeckung zunutze machen konnte, wenn man sich nicht in die Karten schauen ließ.«
    Der Bruder kam mit einem Gegenstand zurück, den Malone erkannte.
    Eine Drachenlampe.
    Wie die Lampe in Belgien.
    Pau reichte sie Ni. »Die hier gehört Ihnen. Eine Ölprobe aus den Ölfeldern von Gansu, die vor zweitausendzweihundert Jahren gewonnen wurde und im Grab des Ersten Kaisers gelagert hat. Sie wird hoffentlich Lev Sokolovs Theorie beweisen.«
    Ni nahm die Lampe entgegen.
    »Herr Minister«, sagte Pau. »Ihnen ist bewusst, dass ich die Lampe mit dem Öl einfach Tang hätte geben können. Oder dass ich ihm eine der vielen Lampen von hier hätte aushändigen können. Das habe ich aber nicht getan. Vielmehr habe ich die Lampe von ihm ferngehalten.«
    »Sie haben sie als Köder verwendet, um mich nach Belgien zu locken. Um mich zu töten.«
    Pau nickte. »Das war Tangs Ziel, aber nicht das meine. Deshalb habe ich Ihnen ja dort das Leben gerettet. Und ich habe Miss Vitt gestattet, die Lampe zu nehmen. Sie hat uns beiden einen Gefallen getan. Das hat uns Zeit erkauft.«
    Malone sah das mit dem Gefallen zwar nicht unbedingt genauso, begriff aber die Logik. Pau hätte Tang einfach geben können, was er wollte.
    »Die Welt wird von der Entdeckung erfahren«, stellte Ni klar.
    Pau nickte. »Und China wird dadurch an Ansehen gewinnen. China hat seine einstige Größe vergessen. Wir sind der Welt mit unserem Erfindungsreichtum einmal vorangegangen, und so kann es auch wieder werden.«
    Pau verbeugte sich. Malone beobachtete, wie Ni über das Angebot nachdachte. Schließlich erwiderte Ni die Geste.
    Malone sah zu Viktor hin, aus dessen tödlichen Wunden das Blut sickerte; die starren Augen des Toten blickten zur Decke hinauf. Er bückte sich und schloss ihm sanft die Lider. Er hatte diesem Mann Unrecht getan.
    Er blickte zu Cassiopeia auf.
    Tränen strömten ihr übers Gesicht.
    82
    Malone trank Schwarztee und pflegte seine Schulter. Eine improvisierte Schlinge fixierte das Gelenk. Er würde einen Arzt aufsuchen müssen, wenn sie diese Festung verlassen hatten.
    Drei Stunden waren seit Viktors Tod vergangen. Er hatte eine halbe Stunde in Qin Shis improvisierter Grabkammer verbracht und einen Bestattungsanzug aus Jade sowie ganz erstaunliche Grabbeigaben bewundert.
    Ni Yong saß mit ihm auf dem terrassierten Aufgang. Hinter der niedrigen Mauer färbte die Nachmittagssonne die Berge rot, schwarz und gelb. Die Luft war noch immer mild, und ein sanftes Lüftchen ließ in der Nähe ein paar Gebetsfahnen flattern. Malone hatte eine marmorne Sonnenuhr, die ein paar Schritte entfernt stand, genau im Auge behalten. Sie ruhte auf einem runden Sockel, der von
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