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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)
Autoren: Steve Berry
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zögerte. »Herr Minister, die Ba war in diesem Kampf zwischen Ihnen und Tang nicht Partei. Wir haben nichts beeinflusst und niemandes Seite ergriffen.«
    »Tang hat zu Ihrer Bruderschaft gehört.«
    Pau nickte. »Das stimmt. Aber das bedeutet nicht, dass ich seinen Erfolg gewünscht habe. Der Kampf musste ohne äußere Einmischung stattfinden, und so ist es geschehen. Sie sind als Sieger daraus hervorgegangen. Von diesem Tag an schwört die Ba Ihnen Treue.«
    »Warum sollte ich auch nur ein Wort davon glauben?«, fragte Ni.
    Das hätte Malone auch gerne gewusst.
    »Tangs Entdeckung, dass Erdöl eine unbegrenzt verfügbare Ressource ist, hat alles verändert. Diese gewaltige Erkenntnis wurde zu viel für ihn. Sein Ehrgeiz nahm überhand. Ich begann zu fürchten, dass er nicht besser sein würde als die, die ihm vorangegangen waren.«
    »Und doch haben Sie gestattet, dass er mein Leben in Gefahr gebracht hat. Sie haben zugelassen, dass wir alle von Tang gefangen genommen wurden.«
    »Und ich habe dafür gesorgt, dass Sie hierhergebracht wurden, Herr Minister.«
    Ni wirkte nicht beeindruckt. »Sie sind ein Mörder.«
    »Vier Männer sind in Belgien gestorben. Aber war das nicht Selbstverteidigung?«
    »Nicht bei dem Mann, den Sie gefoltert und dann in den Kopf geschossen haben.«
    »Wo ist Sokolov?«, rief Cassiopeia von oben.
    »Er ist in Sicherheit«, antwortete Pau.
    Malone beschloss, Sokolovs tatsächlichen Aufenthaltsort nicht zu verraten, denn er nahm Pau die Rolle als Verbündeter nicht unbedingt ab. Vielmehr hielt er weiter die Waffe auf ihn gerichtet und fragte: »Wie wird man Tangs Tod erklären?«
    »Er wird hier in den Bergen einen Autounfall erleiden«, antwortete Pau. »Er war hergekommen, um den Kopf freizubekommen und geistig aufzutanken.«
    »Und die Schusswunden?«
    »Tragischerweise hat der Wagen Feuer gefangen, und sein Körper ist völlig verkohlt.«
    Ni stand einen Augenblick lang schweigend da, das Schwert in der Hand.
    Malone hielt die Pistole weiter auf Pau gerichtet, aber dieser rührte sich nicht. »Es ist Ihre Entscheidung, Herr Minister«, sagte Malone zu Ni. »Was sollen wir tun?«
    »Ich glaube ihm«, antwortete Ni.
    »Warum?«, rief Cassiopeia aus.
    »Nehmen Sie die Waffe herunter«, befahl Ni.
    Malone fragte sich, ob das die richtige Strategie war, begriff aber, dass sie in dieser Bergfestung feststeckten. Sie waren von einer unbestimmten Zahl von Männern umgeben und hatten, abgesehen von dem Schwert und seiner Pistole, die nur noch mit wenigen Schuss geladen war, praktisch keine Waffen. Er beschloss, Nis Urteil zu vertrauen, und nahm die Pistole herunter.
    Er sah nach oben und fragte Cassiopeia: »Alles in Ordnung mit dir?« Gott sei Dank war sie am Leben!
    »Mir geht es gut. Wie steht es mit dir?«
    »Meine Schulter ist übel mitgenommen.«
    »Sie haben beide Ihr Leben riskiert, als Sie hergekommen sind«, sagte Ni zu ihnen.
    »Und Viktor hat seines geopfert«, fügte Cassiopeia hinzu.
    Pau sah Ni an. »Sie haben mich in Belgien gefragt, wieso ich mich um all das überhaupt schere. Damals habe ich Ihnen geantwortet, die Erklärung wäre zu langwierig. Außerdem habe ich Ihnen gesagt, dass mich nur eines interessiert: was das Beste für China ist. Das war die Wahrheit.«
    Ni schwieg weiter.
    »Die Ba wurde gegründet, um ein starkes politisches System zu garantieren, das für allgemeine Sicherheit sorgte«, sagte Pau. »In den frühen Dynastien waren Zwang und Gewalt am ehesten geeignet, beide Ziele zu erreichen. Aber im Laufe der Zeit haben diese beiden Mittel an Wirksamkeit eingebüßt. Heute sind sie, wie Sie wissen, kontraproduktiv. Der Ba geht es um die Bewahrung Chinas, nicht um die Bewahrung ihrer selbst. Wir unterstützen das, was am besten für die Nation ist. Der Kampf zwischen Ihnen und Tang war unvermeidlich. Keiner hätte ihn unterbinden können. Aber wir konnten da sein, wenn er zu Ende war.«
    »Warum haben Sie mir nicht einfach Bescheid gegeben?«, fragte Ni Pau, Zorn in der Stimme. »Warum haben Sie mir nicht einfach geholfen?«
    »Das habe ich doch«, erwiderte Pau. »Ich habe Ihnen Dinge verraten, von deren Existenz Sie gar nichts wussten. Als Sie nach Belgien kamen und ich erkannte, wie wenig Sie wussten, begriff ich, dass meine Aufgabe darin bestand, Sie anzutreiben. Sie mussten der Herausforderung, die Ihnen bevorstand, ins Auge sehen, aber um das zu tun, mussten Sie das Ausmaß der Bedrohung kennen. Seien Sie ehrlich, Herr Minister. Sie wussten nichts von dem,
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