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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)
Autoren: Steve Berry
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Er führte auf einem Abhang von losen Felsbrocken an einer Felswand entlang. Hier gab es nicht viel Deckung, aber ihnen blieb keine Wahl. Hinter dem Pfad erblickte er Schluchten, die so tief und steil waren, dass das Licht hier nur mittags eindringen konnte. Rechts von ihnen stürzten die Felswände einer Klamm hinab. Sie rannten an ihrem Rand entlang. Dreißig Meter weiter unten rauschte und strudelte das Wasser, grau von Sand, und warf schaumige Gischt hoch in die Luft.
    Sie kletterten die steile Böschung hinauf.
    Dann erblickte Malone die Brücke.
    Sie befand sich genau dort, wo man es ihnen gesagt hatte.
    Von einem Brückenbogen konnte keine Rede sein. Die Brücke bestand einfach nur aus ein paar wackeligen Pfählen, die auf beiden Seiten senkrecht zwischen Felsbrocken eingekeilt worden waren. Waagerecht verlaufende Planken waren mit dicken Hanfseilen daran befestigt. Ein Pfad aus Brettern, der über dem Fluss hing.
    Cassiopeia kam oben bei der Brücke an. »Wir müssen hinüber.«
    Diese Aussicht gefiel ihm nicht, aber sie hatte recht. Ihr Ziel lag auf der anderen Seite.
    Aus der Ferne waren Schüsse zu hören, doch Soldaten waren nicht zu sehen.
    Das bereitete ihm Sorgen.
    »Vielleicht führt er sie ja weg«, mutmaßte sie.
    Er war immer noch misstrauisch und abwehrend, aber sie hatten jetzt keine Zeit für lange Diskussionen. Er steckte die Waffe in die Tasche. Cassiopeia tat dasselbe und trat dann auf die Brücke hinaus.
    Er folgte ihr.
    Die Bretter vibrierten von der Gewalt des unten vorbeirauschenden Wassers. Er schätzte, dass es keine dreißig Meter bis zur anderen Seite waren, aber sie würden ohne jede Deckung über dem Abgrund hängen und zudem noch aus dem Schatten ins Sonnenlicht treten. Auf der anderen Seite war die Fortsetzung des Pfades zu sehen, der über Geröll wieder in einen Wald hineinführte. Er erblickte eine Figur, vielleicht fünf Meter hoch, die hinter dem Pfad in die Felswand gehauen war – eine Buddhastatue, genau wie man es ihnen beschrieben hatte.
    Cassiopeia drehte sich zu ihm um. Aus ihrem europäischen Gesicht sahen ihn orientalische Augen an. »Diese Brücke hat schon bessere Tage gesehen.«
    »Ich hoffe, dass ihr noch wenigstens ein weiterer davon bleibt.«
    Sie griff nach den gedrehten Seilen, die die Hängebrücke hielten.
    Er schloss ebenfalls die Finger um die groben Fasern und entschied dann: »Ich gehe voraus.«
    »Und warum?«
    »Ich bin schwerer. Wenn die Brücke mich trägt, trägt sie dich auch.«
    »Da ich dieser Logik nicht widersprechen kann«, sie trat zur Seite, »nur zu.«
    Er übernahm die Führung, seine Füße gewöhnten sich an die stetige Vibration.
    Von Verfolgern war nichts zu sehen.
    Er beschloss, dass er besser rasch ausschritt, da die Planken so keine Zeit hatten, in Schwingung zu geraten. Cassiopeia folgte ihm.
    Unbekannte Töne überlagerten das Rauschen des dahinbrausenden Wassers.
    Tiefe Basstöne. Weit entfernt, aber sie wurden lauter.
    Wumm. Wumm. Wumm.
    Er riss den Kopf nach rechts und erhaschte einen ersten Blick auf einen Schatten, der auf eine Felswand fiel. Dort, etwa eine Meile entfernt, stieß die Klamm, die sie überquerten, auf eine weitere Schlucht, die senkrecht dazu verlief.
    Sie hatten nun die Hälfte geschafft, und es sah so aus, als würde die Brücke halten, auch wenn die modrigen Planken nachgaben wie ein Schwamm. Mit der Hand hielt er das grobe Hanfseil locker umfasst, doch er war bereit, es auf Leben und Tod zu umklammern, sollten die Planken unter ihm wegbrechen.
    Der ferne Schatten wuchs zum unverkennbaren Umriss eines AH -1-Cobra-Kampfhubschraubers heran.
    Eine amerikanische Maschine, aber das musste noch nicht unbedingt Rettung bedeuten.
    Auch Pakistan verfügte über diese Hubschrauber. Washington lieferte sie als Militärhilfe an das Land, das es als Verbündeten im Kampf gegen den Terrorismus betrachtete.
    Der Cobra flog direkt auf sie zu. Er verfügte über einen Zweiblattrotor und Doppelturbinen und war mit 20-mm-Kanonen, Panzerabwehrraketen und Luft-Luft-Lenkwaffen ausgestattet. Schnell wie eine Hummel und ebenso wendig.
    »Der ist nicht hier, um uns zu helfen«, hörte er Cassiopeia sagen.
    Er war derselben Meinung, aber es war nicht nötig, laut auszusprechen, dass er die ganze Zeit recht gehabt hatte. Sie waren genau aus diesem Grund hierhergetrieben worden.
    Der verdammte Drecksack …
    Der Cobra eröffnete das Feuer.
    Lautes Knallen, dann flogen 20-mm-Geschosse auf sie zu.
    Malone warf sich bäuchlings auf die
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