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Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Titel: Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Dieselbe Maschine, die ihr soeben über eure Köpfe habt fliegen sehen.«
    Juna bemerkte, dass die Clankrieger jetzt aufmerksam Davids Worten lauschten. Nicht einer, der es wagte, das Wort gegen ihn zu erheben. Noch niemals war sie so stolz auf ihn gewesen.
    »Wir sind gen Westen geflogen und haben den Ort erreicht, den viele von euch als die Zuflucht kennen. In ebendiesem Moment kommen einige Schiffe den Fluss heraufgefahren. Sie bringen Nahrung, Medizin und sonstige Hilfslieferungen für euch mit. Sie werden euch dabei helfen, dieses Land zu befrieden und in Einklang mit den Frauen zu leben. Die Zeiten des Hasses und des Krieges sind vorbei. Ihr solltet euch darauf einstellen. Diese Menschen sind gute Bauern. Sie haben Saatgut und Werkzeuge mit im Gepäck; sie können euch zeigen, wie ihr sie benutzt. Glaubt mir, das ist mehr wert als alles Gold der Erde.«
    Logan stellte sich neben David. »Ihr habt ihn gehört, Männer. Wie sieht’s aus, wollt ihr zum Fluss gehen und sie willkommen heißen?«
    Niemand rührte sich. Obwohl Juna sehen konnte, dass die Rede Eindruck gemacht hatte, konnte sich niemand dazu entschließen, den ersten Schritt zu machen. Überraschenderweise kam die Hilfe vonseiten der Frauen.
    »Wir würden die Neuankömmlinge gerne begrüßen.«
    Die Brigantinnen wichen auseinander, als zwei sehr alte Menschen den beschwerlichen Weg über den Schutthügel antraten und zu ihnen heraufkamen. Ein alter Mann in einer Mönchskutte sowie eine kleine hutzelige Frau, die Juna als die oberste Heilerin wiedererkannte.
    Magda und Ben.
    David zögerte kurz, dann stürmte er den Hügel hinab und fiel dem alten Mann in die Arme. Gwen schloss sich ihm an und begrüßte die alte Frau. Magda strahlte, als sie ihre Schülerin wiedererkannte.
    Als Juna Arkana entdeckte, gab es auch für sie kein Halten mehr. Sie rannte ihrer Mutter entgegen und umarmte sie. Die Hohepriesterin weinte vor Glück. Es war ein bewegender Moment, den Juna nicht dadurch verderben wollte, indem sie ihrer Mutter von Claudius’ Tod berichtete. Das konnte warten. In diesem Augenblick zählten nur die Lebenden.
    Krummbeinig führte Garibaldi die kleine Gruppe an, die den Hügel heraufkam und sich dort der staunenden Menge präsentierte. Es wurden viele Fragen beantwortet, dann nahmen sich die sieben bei den Händen und gingen gemeinsam in Richtung Fluss.

Epilog
    Zwei Jahre später …
    L ogan spannte das Pferd vom Pflug, ließ es grasen und begab sich in den Schatten einiger Bäume, die am Ende eines sanft abfallenden Hangs standen. Er wischte den Schweiß von seiner Stirn und nahm einen herzhaften Schluck aus seiner Feldflasche. Dafür, dass es bereits Mitte September war, hatte die Spätsommersonne noch ordentlich Kraft. Ein wundervoller Tag, ideal für die Arbeit auf dem Feld. Er zog sein Hemd aus, wischte sich die Achseln ab und setzte sich ins Gras.
    Das Feld für den Winterweizen war bereits zur Hälfte umgegraben, und er hatte sich eine kleine Pause verdient. Wie immer hatte Gwen ihn mit einer schmackhaften Vesper versorgt. Dick beschmierte Brote mit selbstgemachtem Hüttenkäse, belegt mit Salatblättern und ein paar Tomatenscheiben. Genau wie er es mochte.
    Während er aß, ließ er seinen Blick in die Runde schweifen. Er liebte diesen Ort. Nebenan lag ein kleiner Friedhof im Schatten einer mächtigen Eiche, um den ein efeuumrankter Zaun gezogen war. Der Hang selbst war kaum bewachsen, so dass man weit ins Land schauen konnte. An besonders klaren Tagen sogar bis zur alten Stadt. Dann erblickte Logan die Himmelskerze und die Türme der schwarzen Kathedrale und musste an die Abenteuer denken, die sie erlebt hatten.
    Wie sehr sich die Welt seitdem doch verändert hatte! In einigen Ortschaften lebten wieder Männer und Frauen zusammen, und täglich wurden es mehr. Die alte Stadt hatte man aufgegeben. Niemand wollte mehr in den Trümmern der Vergangenheit leben. Die Männer des Inquisitors, aber auch viele Clanlords waren der Empfehlung der Besucher gefolgt und hatten sich im Umkreis der Stadt in kleinen Dörfern niedergelassen, wo sie die Grundlagen der Landwirtschaft erlernten und bereits im ersten Jahr gute Erträge erzielten. Das Prinzip der Landernten war aufgegeben worden, und auch die Schandkreise hatte man abgeschafft. Die Verbindung zwischen Mann und Frau sollte wieder freiwillig und auf natürlichem Wege stattfinden – und wie man an der Zahl der Neugeborenen sehen konnte, funktionierte es ganz gut. In Stetten, dem Dorf, das
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