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Das U-Boot-Phantom

Das U-Boot-Phantom

Titel: Das U-Boot-Phantom
Autoren: Jason Dark
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Entschluß, zum Ufer gegangen zu sein. Vielleicht hatten die anderen das nur gewollt, denn alles sah nach einer Entführung aus. Er merkte, daß sie ihn zum Boot hinschafften. Einer hielt ihn fest trotz der Fesselung, der andere aber ruderte.
    Sir James hatte Wasser geschluckt. Er hustete und spie die Brühe aus. Sie ließen ihn zum Glück in Ruhe, so daß er sich wieder gedanklich finden konnte.
    Minuten vergingen. Wellen rollten heran, Wasser spritzte über und näßte seine Kleidung noch mehr. Irgendwann stieß er dann gegen den Rumpf des U-Bootes. Das Schlauchboot bekam einen Stoß, Sir James wollte sich aufrichten, er wurde wieder gepackt, auf die Beine gestellt und festgehalten.
    Über eine kleine Außenleiter mußte er an Bord des U-Boots steigen. Vor sich sah er den Turm. Aus der Nähe wirkte er übergroß. Vom Club her war er ihm vorgekommen wie ein kleiner Schornstein. Über eine zweite Leiter mußte der Superintendent auf die Turmbrücke klettern, wo die Luke offenstand, die in den Bauch des stählernen Ungeheuers führte.
    Er war noch immer gefesselt, trotzdem wurde er von kräftigen Händen gehalten und vorgedrückt. Sir James warf noch einen letzten Blick zum Ufer hin.
    Er sah die Fensterfront des neuen Club-Gebäudes, entdeckte die Lichtinseln dahinter und hatte plötzlich das Gefühl, als wäre dies alles meilenweit entfernt.
    Der Schlag traf ihn mitten auf den Kopf. Sir James duckte sich, das wollten die anderen auch, um ihm in die Kniekehlen treten zu können. Es war der Anfang vom Ende!
    Sir James verlor den Halt. Die Mitglieder der Besatzung rutschten über eine Stange in den Bauch, um so schnell wie möglich ihr Ziel zu erreichen.
    Sir James hatte darin keine Erfahrung. Er verfehlte die Stange, fiel und wurde von kräftigen Händen aufgefangen.
    Sie stellten ihn hin. Endlich nahm ihm jemand das Lasso ab, und Sir James konnte über sein Gesicht wischen. Viele Körperpartien schmerzten, das war jetzt uninteressant, er hörte noch, wie sich die Luke über ihm automatisch schloß. Wahrscheinlich wurde jetzt der Tauchvorgang eingeleitet.
    Von der Besatzung sah er nichts. Er befand sich jetzt in der Zentrale, in der alles in grünes Licht getaucht war. Die Enge wirkte bedrohlich. Aber viel mehr störte ihn der Verwesungsgeruch unter Deck. Auf dem U-Boot schienen sich nur Leichen zu befinden.
    Sir James schluckte. Es kostete selbst ihn Überwindung, ruhig zu bleiben. Wie durch ein Wunder hatte er seine Brille nicht verloren. Er nahm sie ab und reinigte die Gläser. Jetzt sah er die Besatzung deutlicher!
    Ein jeder trug die Kutte mit der Kapuze auf dem Kopf. Sie sagten nichts, als sie auf ihn zukamen, aber Sir James konnte zum erstenmal in ihre Gesichter schauen.
    Er hatte es gelernt, sich zu beherrschen. Diese Beherrschung hätte er fast verloren, als die Besatzung ihm ihre Gesichter zeigte. Es waren Teufelsfratzen!
    ***
    Jede Fratze sah gleich aus. Es gab keine Unterschiede. Die Gesichter hatten dreieckige Formen, die Augen glühten, die Nasen schienen aus Stahlschienen zu bestehen, die Stirnen waren breit und glatt. Sie schimmerten in einem düsteren Blaugrau. Die Lippen hoben sich kaum davon ab. Sie waren zusammen nicht breiter als der Zeigefinger eines Kleinkindes. Die Gestalten trugen allesamt die dunklen Kutten. Alte Gewänder, die einen muffigen Grabgeruch ausströmten. Sir James stand im Weg. Einer löste sich aus der Gruppe, faßte ihn an und schob ihn zur Seite. Der Superintendent wurde in die Ecke gedrückt. Die Zombies sprachen kein Wort miteinander. Sie arbeiteten stumm. Es brauchte auch nicht geredet zu werden, da konnte sich einer auf den anderen verlassen, als man den Tauchvorgang einleitete. Durch den Bootskörper ging ein Schütteln. Sir James hörte ein Zischen, als würde irgendwo Luft abgelassen, und das Brummen der jetzt laufenden Motoren ließ das Boot sanft vibrieren.
    Sie sanken auf den Grund und blieben dort liegen.
    Die Enge im U-Boot und die Anwesenheit dieser unheimlichen Gestalten zerrten an den Nerven des Gefangenen. Hätte man ihn in irgendein Verlies gesperrt, wäre seine Hoffnung größer gewesen. So aber war sie auf den Nullpunkt gesunken, denn Sir James sah keine Chance, sich zu befreien. Er mußte in diesem stählernen Sarg bleiben und war den Gestalten auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    Nachdem das Boot den Grund erreicht hatte, drehten sich zwei Gestalten um und schritten auf den Gefangenen zu. Sir James konnte nicht ausweichen, deshalb schaute er in die
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