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Das U-Boot-Phantom

Das U-Boot-Phantom

Titel: Das U-Boot-Phantom
Autoren: Jason Dark
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die Kapuzen in die Höhe geschoben, so daß von ihren Gesichtern kaum etwas zu erkennen war.
    Sir James war Fachmann genug, um zu wissen, daß es sich bei diesem Vorgang nicht um einen normalen handeln konnte. Das Boot war aus der Themse aufgetaucht, dies konnte man hinnehmen, aber nicht die unheimlich wirkende Besatzung.
    Sir James atmete tief durch die Nase ein. Er spürte auf seinem Rücken die Gänsehaut und dachte daran, daß dies kein Fall für ihn war, sondern für John Sinclair.
    John mußte sich um dieses Boot kümmern.
    Der Verstand sagte Sir James, daß es besser wäre, wenn er jetzt verschwand, aber er konnte sich von diesem Anblick einfach nicht lösen. Er mußte hinschauen und wartete ab, wie sich die Sache entwickelte. Die drei Gestalten rührten sich nicht. Sie schafften es auch, die Schaukelbewegungen der Wellen auszugleichen. Ihre Hände hielten sie in den Kuttenärmeln verborgen. So sahen stumme Wächter aus, die auf irgend etwas achtgeben wollten.
    Sir James ließ seine Blicke noch einmal überden stählernen Rumpf des Bootes gleiten, ohne allerdings das Hoheitszeichen entdecken zu können.
    Dieses Boot war neutral — und gefährlich.
    Der Superintendent wollte sich zurückziehen. In seinem Kopf hatte sich bereits ein Plan geformt. Er wollte die Navy alarmieren, die sich um das Boot kümmern mußte. Außerdem sollte John Sinclair Bescheid bekommen, damit er sich das Schiff ebenfalls aus der Nähe ansah. Es blieb beim Vorsatz.
    Sir James hatte den Fehler gemacht und nur auf das Boot geachtet. Vielleicht war es schon zuvor passiert, möglicherweise auch erst später. Jedenfalls war es der unheimlich wirkenden Besatzung gelungen, im Schatten des stählernen Leibes ein zweites Boot auszusetzen, das dem Ufer entgegengerudert wurde.
    Ein dunkles Schlauchboot.
    Es hob sich kaum von der ebenfalls dunklen Wasseroberfläche ab. Erst ein Stück entfernt zeigten sich Lichtreflexe auf der Oberfläche, sie erreichten das Boot nicht, das, von zwei Vermummten gerudert, sich rasch dem Ufer näherte.
    Dennoch entdeckte es Sir James!
    Da war es bereits zu spät. Ein Jüngerer hätte vieleicht schneller reagiert, Sir James wollte auch weg, aber das Boot mit den beiden Vermummten war bereits zu nahe.
    Einer von ihnen hielt nur noch das Ruder. Der andere richtete sich auf, drehte sich dabei und schleuderte vom Boot aus etwas auf das Ufer zu und genau In Sir James' Richtung.
    Der Superintendent sah einen blitzenden Kreis durch die Luft segeln. Für einen Moment war er gebannt, dann duckte ersieh, aber er lief nicht weg. Das wurde ihm zum Verhängnis. Der Kreis, sehr groß, öffnete sich über seinem Kopf, etwas klatschte noch auf seinen Körper, dann zog die Gestalt vom Boot her die Schlinge zusammen.
    Sir James spürte den Druck, danach den Ruck. Erverlorden Boden unter den Füßen, der Schrei blieb ihm auf den Lippen stecken, als er hinfiel und mit dem Hinterkopf im Wasser landete.
    Da zog der Vermummte zum zweitenmal. Wieder schleuderte es den Superintendenten zu Boden. Er blieb aber nicht liegen. Die Schlinge schnürte ihm die Arme an den Körper, der nun in Bewegung geriet und in die Themse gezogen wurde.
    Sir James spürte die Kälte wie einen Schock. Sie preßte ihm die Brust zusammen. Atmen konnte er nur noch einmal, dann tauchte sein Kopf unter.
    Ein Gefühl der Panik überkam ihn. Jetzt ertrinkst du, die lassen dich nicht hochkommen, so schoß es ihm durch den Kopf, als er durch die kalten Fluten gezogen wurde und man ihn dann wieder hochriß, so daß er auch Luft holen konnte. Sir James atmete heftig. Er trieb noch nach vorn und stieß gegen den dicken Gummiwulst des Schlauchboots. Zischende Stimmen vernahm er. Er bekam mit, daß ein Schatten über ihn fiel, dann spürte er harte Klauen in seinen Achselhöhlen. Sehr hart waren die Griffe, die ihn umklammert hielten und in die Höhe zerrten. Man drehte ihn herum, er kippte rücklings in das Schlauchboot hinein und blieb auch so liegen.
    Den Mund hatte er weit aufgerissen. Themsewasser rann über seine Lippen, er schluckte es automatisch. Als er die Augen aufriß, wurde er auf den Bauch gedreht, so daß es ihm nicht mehr gelang, mehr von den Vermummten zu erkennen.
    Jemand drückte gegen seinen Rücken. Sir James verstand diese Warnung.
    Er blieb auf dem Bauch liegen und rührte sich nicht. Wasser rann aus seiner Kleidung. Der Wind war eisig geworden. Er schnitt durch das nasse Zeug und stach in seine Haut.
    Längst bereute der Superintendent seinen einsamen
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