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Das Traumtor (German Edition)

Das Traumtor (German Edition)

Titel: Das Traumtor (German Edition)
Autoren: Gabriel Galen
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in einen so realistischen Traum geführt hatte, daß ich immer noch glaubte, es sei Wirklichkeit gewesen.
    Aber konnte man denn in einem Traum so lieben? Konnte man somit Schmerz erfüllt sein, daß einem der Verlust einer Traumgestalt noch im Wachen so unendlich nahe ging? So deutlich war mir noch jede Einzelheit in Erinnerung, jeden Gegenstand des Zimmers hätte ich beschreiben können, in dem Rowin einem schrecklichen Erwachen entgegenträumte. Rowin! Wieder fuhr der Schmerz wie ein glühendes Schwert durch meine Seele. Konnte das denn wirklich nur ein Traum gewesen sein? Ich versuchte, mich zu der Überzeugung zu zwingen, daß es tatsächlich ein Traum gewesen war, gewesen sein mußte! Ich mußte die Realität akzeptieren, mußte mich mit den logischen Tatsachen abfinden. Und diese Logik sagte nun einmal, daß es in Wirklichkeit keinen Weg gab, in eine Phantasiewelt zu gelangen und in ihr zu leben, auch wenn ich mir das noch so sehr wünschte. Das Beste würde wohl sein, ich dächte nicht länger darüber nach, sondern fände mich den Traum vergessend wieder in der realen Welt zurecht.
    Obwohl sich mein Verstand nun des Absurden des Geschehens völlig bewußt wurde, blieb das Gefühl tiefen Leids in mir, das mir die Brust wie mit einem Eisenreifen zuschnürte. Um mich abzulenken beschloß ich, in den Garten hinauszugehen. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, daß es sechs Uhr morgens war. Ich stand auf und ging fröstelnd zur Tür. Aus unerfindlichen Gründen hatte ich meine Hausschuhe daneben abgestellt und nun schlüpfte ich hinein, um nicht barfuß hinausgehen zu müssen. Ich trat auf die Terrasse hinaus und atmete tief durch. Die Sonne schien, und es versprach, ein schöner Tag zu werden. Frühnebel hing über den an dem Garten grenzenden Wiesen, doch er würde bald von der Sonne aufgesogen werden.
    Immer noch bohrte dieser alles umfassenden Schmerz in mir und eine tiefe Niedergeschlagenheit machte sich in mir breit. Ich würde ein wenig in die stillen Wiesen hinausgehen. Vielleicht half mir das, meine durch den Traum aufgewühlte Seele zu beruhigen. Ich schalt mich selbst eine Närrin, daß ich diesen Traum so nachhing. Verliebt in eine Romanfigur! Hatte man so etwas schon gehört?
    Ich ging über den Rasen auf das offene Gartentor zu, mich langsam selbst davon überzeugend, daß ich eben nur geträumt hatte und ich ja nun wirklich nicht in meiner Phantasiewelt gewesen sein konnte, bis .......... ja, bis ich die Hufabdrücke zweier Pferde in meinem Rosenbeet sah, die zum Gartentor führten ……………..
     
    Die Nacht ist mild. Kein Lufthauch weht,
    und wie einen Fieberschauer geht
    dein Bild mir übers Herz.
    Bist du auch fern, ich bin dir nah,
    seit ich das erste Mal dich sah.
    Und nie vergeht mein Schmerz.
    Geliebter, Deine Stimme klingt
    noch immer tief in mir.
    Und tief aus meiner Seele dringt
    mein banger Ruf nach dir, mein banger Ruf nach dir.
     
    Und trennt uns auch die Ewigkeit,
    Niemals vergesse ich die Zeit,
    so süß, so voller Glück,
    da ich dich in den Armen hielt.
    Im Herzen blieb mir nur dein Bild.
    Ich selbst kann nie zurück.
    Doch immer wieder hoff‘ ich noch,
    daß ich dich wiederseh‘.
    Einmal erfüllt mein Wunsch sich doch:
    wenn ich in Tod vergeh‘, wenn ich in Tod vergeh‘.
     
    Rowin ………………. Rowin ………………..
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