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Das Traumschloss

Das Traumschloss

Titel: Das Traumschloss
Autoren: Chantelle Shaw
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Nachdem ich Interesse bekundet hatte, hat James Pearson mir eine Stellenbeschreibung geschickt. Als mir dann klar wurde, dass ich jeden Monat für eine Woche von Matty getrennt sein würde, habe ich abgesagt.“
    Ramon schlug seinen Koffer zu. „Ich weiß nicht, warum du wieder arbeiten willst“, erklärte er sichtlich frustriert. „Du bekommst von mir doch alles, was du brachst.“
    Nicht das, was ich wirklich will, dachte sie traurig. Sie hatte geglaubt, Ramon und sie würden sich langsam näherkommen, doch dieser Streit hatte sie eines Besseren belehrt. Abwehrend verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Du verstehst es einfach nicht.“
    „Dann erklär es mir.“ Er umfasste ihre Schultern und drehte sie zu sich herum. „Wenn unsere Ehe funktionieren soll, musst du mir vertrauen, Lauren.“
    „Das ist nicht einfach, wenn man nicht vertrauen kann“, erwiderte sie leise.
    „Und warum?“, erkundigte er sich grimmig. „Hat dich schon mal jemand enttäuscht?“ Entnervt strich er sich durchs Haar. „Ich werde einfach nicht aus dir schlau.“
    „Ich habe dir doch erzählt, dass meine Eltern geschieden sind“, hob sie unvermittelt an. „Sie haben sich getrennt, als ich fünfzehn war – nachdem mein Vater meine Mutter wegen einer fünfundzwanzigjährigen Stripteasetänzerin verlassen hatte und mit dieser nach Brasilien gegangen war. Seitdem habe ich nie wieder von ihm gehört.“
    Die Bitterkeit in ihrer Stimme war unverkennbar. Fünfzehn war ein schwieriges Alter, und Ramon spürte, dass ihr Vater Lauren tief verletzt hatte. „Das muss ziemlich hart für dich gewesen sein“, meinte er leise. „Hattest du vorher ein gutes Verhältnis zu ihm?“
    „Er war mein Ein und Alles, und ich dachte, er würde mich auch lieben. Aber wahrscheinlich habe ich ihm nichts bedeutet.“ Sie schluckte.
    Selbst nach all den Jahren tat es immer noch weh, und die Verlustgefühle waren genauso stark wie damals.
    „Der Tag, an dem er gegangen ist, war der schlimmste meines Lebens“, fuhr sie traurig fort. „Dad war Anwalt und hat viel gearbeitet, aber er hat sich immer Zeit für mich genommen, und ich hatte eine engere Bindung zu ihm als zu meiner Mutter. Er hat mir das Schachspielen beigebracht, so getan, als würde er die Musik mögen, die ich gehört habe, und mich an den meisten Wochenenden zu irgendwelchen Reitwettbewerben gefahren, an denen ich mit meinem Pony teilgenommen habe.“
    Starr betrachtete sie ihre Hände, während sie blinzelte, um die Tränen zu unterdrücken. „Ich kann nach wie vor nicht fassen, dass er mich einfach verlassen hat. Nicht einmal zu meinen Geburtstagen hat er mir geschrieben. Es ist, als hätte ich nie für ihn existiert, und das begreife ich nicht. Selbst wenn er nicht mehr mit meiner Mum zusammen sein wollte, warum hat er mich abgelehnt?“ Wieder schluckte sie. „Wahrscheinlich hat er mich nicht genug geliebt, um den Kontakt zu mir aufrechterhalten zu wollen.“
    „Hast du denn vorher gemerkt, dass deine Eltern Eheprobleme hatten?“, erkundigte Ramon sich sanft.
    „Nein. Auf mich haben sie einen glücklichen Eindruck gemacht. Mum war immer mit ihrem Frauenverein und ihrem Bridgeclub beschäftigt, und Dad hat, wie gesagt, viel gearbeitet. Aber sie haben oft Dinnerpartys gegeben, und ihre Freunde haben oft betont, dass sie eine gute Ehe führen würden. Später ist mir klar geworden, dass alles nur Fassade war.“ Lauren seufzte. „Mum hat mir erzählt, dass Dad ihr schon seit Jahren untreu gewesen war und unzählige Affären gehabt hatte. Sie hat es hingenommen, weil sie Angst davor hatte, dass er sich sonst von ihr scheiden lassen und sie alles verlieren würde. Dazu ist es dann aber doch gekommen. Dad hatte ohne ihr Wissen eine zweite Hypothek auf das Haus aufgenommen und ihre gemeinsamen Konten abgeräumt, bevor er sich nach Südamerika abgesetzt hat.“
    „Es muss hart für deine Mutter gewesen sein, plötzlich allein und ohne Geld dazustehen. Wie ist sie damit zurechtgekommen?“
    „Gar nicht. Sie ist praktisch zusammengebrochen. Sie hatte keine Ausbildung und hatte auch nie gearbeitet. Nur ihre Eltern waren wohlhabend, und sie hatte Dad gleich nach dem Schulabschluss geheiratet. Da sie die Raten nach der Trennung nicht mehr zahlen konnte, musste sie das Haus sofort verkaufen und mich von der Privatschule nehmen, auf die ich ging. Die meisten ihrer Freundinnen aus dem Bridgeclub wollten nichts mehr mit ihr zu tun haben, und sie hat ihren Kummer im Alkohol
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