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Das Traumschloss

Das Traumschloss

Titel: Das Traumschloss
Autoren: Chantelle Shaw
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ertränkt.“
    „ Dios !“ Ramon runzelte die Stirn. Er war immer davon ausgegangen, dass Lauren aus gut situierten Verhältnissen kam und sehr behütet aufgewachsen war. „Und wie ging es für dich weiter?“
    „Ich musste mir einen Job suchen oder besser gesagt, drei. Nachmittags habe ich in einem Geschäft gearbeitet und hatte außerdem zwei Putzjobs, damit wir die Miete bezahlen und etwas zu essen kaufen konnten. Zum Glück war ich trotzdem gut in der Schule, sodass ich danach studieren konnte. Ich wollte es unbedingt zu etwas bringen.“ Heftig fügte sie hinzu: „Und du fragst dich, warum ich auf eigenen Beinen stehen möchte? Damals habe ich mir geschworen, nie von einem Mann finanziell abhängig zu sein, so wie meine Mum von meinem Dad. Nachdem er uns verlassen hatte, musste ich schnell erwachsen werden. So habe ich auch gelernt, mit Problemen allein fertig zu werden, statt andere um Hilfe zu bitten.“
    „Und dazu gehörte auch, dein Kind allein großzuziehen“, erklärte er langsam.
    Er hatte nie verstanden, warum sie ihm Mateos Existenz verschwiegen hatte. Es erschien ihm grausam und rachsüchtig, und das passte nicht zu Lauren. Jetzt konnte er ihr Verhalten allerdings viel besser nachvollziehen.
    „Hast du mir deswegen nicht von deiner Schwangerschaft erzählt?“, fragte er.
    Sie nickte. „Du hast mich nur als deine Geliebte betrachtet, und deswegen dachte ich, du würdest unser Baby nicht wollen. Und ich fürchtete, du könntest dich ihm gegenüber verpflichtet fühlen. Matty sollte nicht in dem Glauben aufwachsen, dass sein Vater ihn nicht liebt, so wie es bei mir der Fall war. Ich hatte Angst vor meiner Aufgabe als alleinerziehende Mutter. Aber ich wusste, dass ich es schaffen werde, weil ich einen guten Job hatte. Und deswegen habe ich beschlossen, einfach weiterzumachen.“
    „Du hättest nicht allein davor stehen dürfen“, sagte er rau.
    Ramon war wütend auf sich selbst. Wäre er ihr gegenüber damals offener gewesen, hätte sie ihn vielleicht um Hilfe gebeten, als sie es am meisten brauchte, und er hätte nicht die ersten wichtigen Monate im Leben seines Sohnes verpasst.
    Offenbar konnte Ramon ihr nicht verzeihen, dass sie ihm Mattys Existenz verschwiegen hatte. Sie sah jeden Tag, wie sehr er seinen Sohn liebte, und bereute ihre damalige Entscheidung zutiefst. Doch sie konnte sie nicht rückgängig machen, und ihr wurde klar, dass es ihre Beziehung immer beeinflussen würde.
    „Ich dachte, wenn du nicht von Matty wüsstest, könntest du dir eine Frau suchen, die sich besser als Duquesa eignet.“ Lauren zögerte kurz. „Jemanden wie Pilar. Juanita zufolge hatten alle damit gerechnet, dass du sie heiratest“, fügte sie hinzu, als er die Stirn runzelte.
    „Meine Schwester redet viel, wenn der Tag lang ist.“
    „Du kannst aber nicht leugnen, dass Pilar die ideale Ehefrau und Duquesa wäre.“
    Ramon zuckte die Schultern. „Schon möglich. Allerdings habe ich nicht sie, sondern dich geheiratet.“
    Er wirkte angespannt, als er seinen Koffer hochhob und zur Tür ging. „Um deine Worte zu gebrauchen – wir müssen einfach weitermachen. Ich komme in ein paar Tagen zurück“, informierte er sie kurz angebunden, bevor er das Zimmer verließ.
    Während seiner Abwesenheit rief Ramon einige Male an, doch ihre Gespräche verliefen ziemlich steif und drehten sich immer um Mateo.
    „Er ist ein richtiger Draufgänger“, bemerkte er lachend, als Lauren ihm erzählte, dass sein Sohn versucht hatte, aus seinem Bett zu klettern.
    Der Stolz und die Liebe, die aus seinen Worten klangen, gingen ihr zu Herzen. Liebte er sie doch nur halb so sehr wie ihren Sohn!
    Am nächsten Tag wollte Ramon zurückkommen, aber als er um Mitternacht immer noch nicht da war und auch nicht angerufen hatte, ging sie ins Bett und weinte still in ihr Kissen.
    Er ist die Tränen nicht wert, sagte sie sich wütend, nachdem sie sich aufgesetzt hatte, um sich die Nase zu putzen. Da ihre Mutter damals oft geweint hatte, hatte sie sich geschworen, niemals derart tiefe Gefühle für einen Mann zu entwickeln. Allerdings hatte sie die Macht der Liebe unterschätzt, wie Lauren sich resigniert eingestehen musste.
    Sie wollte gerade die Nachttischlampe ausschalten, als die Tür geöffnet wurde und Ramon das Zimmer betrat, einen großen Strauß roter Rosen in den Händen. Sofort begann ihr Herz wie wild zu pochen.
    „Danke“, sagte sie leise, als er ihr die Blumen überreichte. Tief atmete sie den süßen Duft ein. „Sie sind
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