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Das Traumschloss

Das Traumschloss

Titel: Das Traumschloss
Autoren: Chantelle Shaw
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hinunterstreifte. „Aber im Schlafzimmer bin ich ein Gott, querida .“ Und er presste die Lippen auf ihre, um es ihr zu beweisen.
    Das Leben könnte nicht schöner sein, überlegte Lauren einige Wochen später, als sie mit Matty aus dem Swimmingpool stieg und ihn absetzte. Als er sofort über den Rasen lief, eilte sie ihm lachend nach, weil sie ihn eincremen und ihm einen Hut aufsetzen wollte.
    Es war ein herrlicher Sommertag, und der Duft von Jasmin und Bougainvillea erfüllte die Luft. Um den weitläufigen Garten erhoben sich in allen Richtungen die Berge, die unten dicht bewachsen und grün und in den oberen Höhenlagen kahl und felsig waren.
    Fast jedes Wochenende machten sie ausgedehnte Wanderungen, die Matty in der Babytrage auf dem Rücken seines Vaters genoss. Obwohl Lauren es auskostete, jeden Tag mit ihm zu verbringen, freute sie sich auch darauf, im September ihr Aufbaustudium beginnen zu können. Ramon hatte sie zu dem Aufnahmegespräch nach Bilbao gefahren, und danach hatten sie einen wunderschönen Nachmittag im Guggenheimmuseum verbracht, das für seine zeitgenössische Kunst berühmt war. Den krönenden Abschluss hatte eine magische Nacht in einem Fünf-Sterne-Hotel gebildet.
    Als Lauren den Kleinen nun in sein Zimmer brachte, damit er seinen Nachmittagsschlaf machen konnte, dachte sie daran, dass es ihr immer schwererfiel, ihre Gefühle für Ramon zu verbergen. „Wenigstens kann ich dir sagen, wie sehr ich dich liebe“, sagte sie zu ihrem Sohn und küsste ihn auf die Wange, bevor sie leise hinausging.
    Sobald sie das Schlafzimmer betrat, hörte sie Ramons Handy klingeln. Offenbar hatte er es vergessen, und nach kurzem Zögern nahm sie das Gespräch an. Es war seine Assistentin, und Lauren teilte ihr mit, dass Ramon in den Weinbergen sei und erst gegen Abend zurückkommen würde.
    „Ich fahre zu ihm und bringe ihm sein Telefon“, versprach sie, als Maria ihr sagte, es sei dringend.
    Das Anwesen war sehr weitläufig, doch Lauren vermutete, dass Ramon seinen Verwalter besuchte. Deshalb stieg sie in das Cabrio, das er ihr vor Kurzem geschenkt hatte, und öffnete das Verdeck. Mit wehendem Haar fuhr sie die unbefestigten Wege entlang und genoss den Wind und die Sonne im Gesicht. Sie hatte sich noch gar nicht richtig bei Ramon bedankt, aber an diesem Abend wollte sie ein neues schwarzes Negligé tragen und sich erkenntlich zeigen, indem sie ihn verführte.
    Fünf Minuten später hielt sie vor dem Haus des Verwalters, doch Ramons Jeep war nirgends zu sehen. Also konnte Ramon überall auf dem Gut sein. Noch während sie überlegte, wo sie nach ihm suchen sollte, erschien einer der Arbeiter.
    „Der Chef ist nicht hier“, beantwortete er ihre Frage. „Sonst ist er immer freitags gekommen, aber jetzt nicht mehr.“
    ‚Wissen Sie eigentlich, was er freitagnachmittags immer macht?‘
    Plötzlich fielen ihr Pilars Worte auf der Taufe ein, und trotz der Hitze lief ihr ein eisiger Schauer über den Rücken.
    Dann sagte sie sich allerdings, dass es sicher eine Erklärung für alles gab. Sie rang sich ein Lächeln ab. „Wissen Sie, wo mein Mann ist?“
    Der Arbeiter zuckte die Schultern. „Manchmal sehe ich ihn den Weg hier entlangfahren.“
    „Und wo führt der hin?“
    „Zur Casa Madalena.“
    Nun fröstelte sie noch stärker, und ihr Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen. Ramon verbrachte die Freitagnachmittage also bei Pilar Fernandez, und das offenbar schon seit Wochen, obwohl er ihr erzählt hatte, dass er dann immer in den Weinbergen unterwegs sei. Warum hatte er gelogen? Sie lachte bitter. Vermutlich weil sie nicht von seinen Besuchen bei Pilar erfahren sollte.
    Nach der Trennung ihrer Eltern hatte ihre Mutter ihr anvertraut, dass ihr Vater immer gesagt hatte, er würde freitagabends Squash spielen. Tatsächlich hatte er sich mit seiner Sekretärin getroffen.
    Ein heftiger Schmerz durchzuckte sie, und Lauren schloss für einige Sekunden die Augen. Wie hatte sie nur so dumm sein können? Ramon hatte sie geheiratet, weil er Mateo wollte, und keinen Hehl daraus gemacht, dass sie nicht die ideale Frau für ihn war. Aber er hatte gesagt, er wolle eine gute Ehe führen, und sie war vor Liebe so blind gewesen, dass sie seine netten Gesten überbewertet hatte.
    Vielleicht hatte er sie deswegen ermuntert, ein Studium zu beginnen? Wollte er Pilar womöglich ins Schloss einladen, damit sie Matty besser kennenlernte, bevor er die Scheidung einreichte und sie heiratete?
    Schließlich riss Lauren sich
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