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Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)
Autoren: Katia Fox
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Schwerter bereitliegen.«
    Während sich die Falkner mit den Pferden, Hunden und Vögeln beschäftigten, rannte der Bursche mit glutroten Wangen hinter Catlin her, die nicht geduldig genug gewesen war, um auf ihn zu warten.
    »Wie heißt du?«, fragte sie den Jungen, als er sie eingeholt hatte.
    »Arthur«, brummte er und schien noch tiefer zu erröten, dann nahm er die Enten in die andere Hand, als wolle er für Abstand zwischen sich und Catlin sorgen.
    »Sieh nur, Elfreda, wer soeben gekommen ist!«, rief Catlin, als die Hausmagd auf der Schwelle erschien. Die Stimmen, das Hufgetrappel und das Gebell der Hunde im Hof hatten sie offenbar herausgelockt.
    »Willkommen, Sir Richard!«, rief Elfreda freundlich und winkte Catlins Vetter zu, bevor er in der Schmiede verschwand.
    »Sie bleiben zur Nacht, und schau nur, was sie mitgebracht haben!« Catlin packte Arthurs Hand und riss sie hoch.
    »Enten!«, staunte Elfreda. »Enten haben wir seit Weihnachten nicht gehabt.«
    »Richard ist der Beste! Und Knightly ebenfalls«, fügte Catlin rasch hinzu. »Er kommt übrigens auch. Spätestens morgen, meint Richard.« Catlin schob Arthur ins Haus. »Er soll Winnie beim Rupfen und Ausnehmen der Enten helfen, hat Richard befohlen.«
    Winnifred, vielleicht zwei Jahre jünger als Arthur, strahlte ihn mit großen Augen an, der Junge aber beachtete sie nicht einmal und schaute sich nur mürrisch um.
    »Ich muss in die Schmiede«, behauptete Catlin, damit Elfreda nicht auf den Gedanken kam, sie an den Herd zu beordern. Zwar stellte sie sich beim Kochen alles andere als ungeschickt an, doch wollte sie lieber zu Richard und ihrem Vater in die Schmiede, um auch ja nichts zu verpassen. So stob sie also davon, eilte über den Hof, riss die Tür zur Schmiede auf und tauchte auf dem Lichtstrahl, den der Tag ins Innere warf, in das Zwielicht der Werkstatt ein.
    Pong-pong-ping tönten die Schläge des Handhammers, zwei auf das heiße Eisen, einer auf den kalten Amboss. Bumm-bumm-bumm. Das war der Vorschlaghammer. Er war schwerer, der Klang dunkler. Jeder Schmied hatte seinen Rhythmus, und so entstand eine eigentümliche Komposition, wenn alle gleichzeitig arbeiteten. Catlin musste an die Glocken denken und lächelte.
    Erstaunlicherweise stand Richard nicht neben ihrem Vater, sondern bei Peter, dem Altgesellen. Nach einem kurzen Blick zum Amboss wusste Catlin, warum. Ihr Vater musste den begonnenen Arbeitsgang erst zu Ende führen, bevor er sich seinem Neffen widmen konnte.
    »Wie geht es Eurem Vater, mein Junge?«, erkundigte sich Peter derweil bei Richard. Der alte Mann hockte zusammengesunken auf einem Schemel und musste die Stimme erheben, um das Gehämmer und das Schnaufen des Blasebalges zu übertönen.
    »Sein Rücken macht ihm zu schaffen, aber das gibt er nicht gern zu!«, rief Richard und beugte sich zu Peter hinab. »Die Beizjagd ist ihm zu wichtig, als dass er darauf verzichten würde, selbst wenn er manchmal ganz krumm ist und kaum noch laufen kann, sobald er vom Pferd steigt. Auch sein Fuß macht ihm zu seinem Leidwesen in letzter Zeit wieder arg zu schaffen. Seiner guten Laune jedoch kann das nichts anhaben, darum geht es auch meiner Mutter gut. Die beiden sind wie ein jung verliebtes Paar. Ich bete zu Gott, dass ich einmal so glücklich verheiratet sein werde wie meine Eltern.« Richard lächelte, und Peter nickte zufrieden.
    »William war schon immer ein Dickschädel, aber er ist ein guter Junge«, sagte er, wackelte mit dem Kopf und schien sich an die Zeit zu erinnern, als sein Meister und dessen Bruder noch Kinder gewesen waren. Peter hatte einst für den Großvater und die Großmutter von Catlin gearbeitet, und obwohl er inzwischen zu alt und müde für das Schmieden war, kam er doch jeden Tag in die Werkstatt. Mutterseelenallein wäre er ohne Henry, Catlin und Elfreda gewesen, denn er hatte nie geheiratet. Seine Geschwister waren gestorben und ihre Kinder in alle Winde zerstreut. Er aber bekam nun bei seinem Meister das Gnadenbrot. »Ich bin wie ein alter Gaul, der sein Leben lang gute Dienste geleistet hat und in Würde altern darf, solange er noch hin und wieder eine kleine Last tragen kann«, sagte er oft mit einem nachdenklichen Kopfwackeln. Und wenn Henry ihn zuweilen ins Haus schicken wollte, um ihn zu schonen, so bat er den Schmied stets flehentlich, ihn doch helfen zu lassen, so gut er es noch vermochte. Und weil der Schmied den alten Mann liebte wie einen Vater, gab er meist nach, ließ ihn Werkzeug ölen oder
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