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Das Todeskreuz

Titel: Das Todeskreuz
Autoren: Andreas Franz
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könnte dir helfen.«
    »Weißt du was, Alina Baby«, spie sie ihr höhnisch entgegen,
»verschwinde und lass dich nie wieder blicken. Frauen wie dich
braucht die Welt nicht. Hau ab, geh mir aus den Augen.«
    Alina sah Leslie noch einmal an, drehte sich um und trat zur
Tür, als Leslie mit einem Mal mit leiser Stimme sagte: »Warte,
ich hab das nicht so gemeint. Bitte entschuldige.« Sie kam auf
Alina zu, legte ihre Arme um sie und schaute ihr lange in die
Augen. Dann presste sie ihr Gesicht an das von Alina, bis diese
plötzlich aufschrie und Leslie von sich stieß. Sie fasste sich an
das blutende Ohr, während Leslie sich vor Lachen krümmte, bis
Brandt, der zusammen mit Durant sofort in den Raum gestürzt
war, sie packte, ihr die Arme auf den Rücken drehte und Handschellen
anlegte. »Das war mein Abschiedsgeschenk, damit du
immer an mich denkst, Alina Baby!«
    Durant kümmerte sich derweil um Alina. »Was ist passiert?«
    »Ist schon gut, sie hat mir ins Ohr gebissen, aber zum Glück
nicht wie Mike Tyson. Es blutet nur.«
    »Lassen Sie mich mal sehen«, sagte Durant und betrachtete
die nicht sehr tiefe Wunde. »Ist halb so wild, sie hat Ihnen das
Ohrläppchen nicht abgebissen. Halten Sie ein Taschentuch drauf,
das hört gleich auf zu bluten.«
    »Leslie ist krank, sehr krank. Es ist aber auch möglich, dass
sie nur spielt, was allerdings auch ein Teil des Krankheitsbildes
sein kann. Ich bin bei ihr mit meinem Latein am Ende«, meinte
Alina.
    »Können Sie mir trotzdem etwas über die Beweggründe sagen,
warum sie die Morde begangen hat?«
    »Was hat Hohl gesagt?«
    »Ich kann mich darauf verlassen, dass nichts von dem, was Sie
hier gesehen und gehört haben, diese Wände verlässt?«
    »Sie haben mein Wort«, erwiderte Alina, als sie an dem Vernehmungszimmer
vorbeikamen, in dem Hohl noch immer wartete.
    Durant ging hinein und sagte: »Herr Hohl, ich lasse Sie jetzt
in Ihre Zelle bringen. Sie werden entweder heute noch, spätestens
aber morgen in U-Haft kommen, nachdem Sie dem Haftrichter
vorgeführt wurden.« Der Beamte erhob sich, legte Hohl
Handschellen an und ging mit ihm zum Zellentrakt. »Ihn hätte
ich beinahe vergessen. Wo war ich stehengeblieben?«, fragte
Durant.
    »Sie wollten mir etwas über Hohl sagen.«
    »Ach ja. Hohl und Leslie hatten eine Beziehung. Mir scheint,
er war sexuell abhängig von ihr. Er behauptet, Leslie habe ihn an
Laura erinnert. Er hat gesagt, die beiden hätten sehr viel gemeinsam
gehabt.«
    »Das ist Leslie. Sie hat sehr viel von ihrer Mutter, zu viel. Sie
hat es verstanden. Hohl so zu manipulieren, dass er ihr aus der
Hand gefressen hat. Aber glauben Sie bloß nicht, dass sie ihn
liebt oder geliebt hat. Für Leslie gibt es nur Leslie, so wie es für
Corinna nur Corinna gab. Eigentlich war ihr, obwohl sie eine Gerechtigkeitsfanatikerin
ist, der Fall Guttenhofer/Kröger wurscht.
    Er hat ihr nur als Vorwand gedient, ihrer Rache und ihrem Hass
freien Lauf zu lassen. Aber dazu brauchte sie einen Komplizen,
den sie sich so zurechtbiegen konnte, dass er am Ende alles, aber
auch wirklich alles für sie getan hätte und auch hat. Sie ist nun
mal eine hochintelligente und höchst attraktive junge Frau, die
ihre Reize sehr wohl einzusetzen weiß. Aber sie ist krank, das
dürfen wir nicht vergessen.«
    Durant schüttelte den Kopf. »Wissen Sie, ich habe so meine
Probleme mit sogenannten kranken Verbrechern, denn ich habe
schon zu viele erlebt, die wie Leslie eine perfekte Show abgeliefert
haben. Aber sollen sich unsere Psychologen und Gutachter
mit ihr auseinandersetzen. Vielleicht ist sie ja wirklich krank und
nur vermindert schuldfähig. Der Fall ist abgeschlossen, und ich
will nur noch heim. Die letzten Tage waren sehr aufreibend.«
    Brandt hatte sich zu ihnen gesellt und fragte: »Gibt's jetzt
noch irgendwas zu tun?«
    »Nee. Ich sag nur noch Berger Bescheid und verlasse diese
heiligen Hallen. Gehen Sie schon mal vor, ich muss mit Frau
Cornelius noch etwas unter vier Augen besprechen.« Sie wartete,
bis Brandt außer Sichtweite war. »Leslie hat zwei Dinge gesagt,
die mir zu denken geben. Das eine ist, es gibt viele Leslies, und
nur sie kennt sie alle. Was hat das zu bedeuten?«
    Alina lächelte müde und antwortete: »Nicht das, was Sie vielleicht
denken. Sie ist keine multiple Persönlichkeit, sie ist nur zu
intelligent für die meisten Menschen. Intelligent und gerissen,
eine fatale Kombination. Und was ist das zweite?«
    »Die
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