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Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel
Autoren: Matthew Reilly
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Scheich Anzar al Abbas, der arabische Delegierte. »Wieder einmal.«
    »Sie werden kommen«, entgegnete einmal mehr der kanadische Gesandte. »Sie werden schon kommen.«
    Irgendwo knallte eine Tür, und kurz darauf trat Max T. Epper in das Wohnzimmer.

    Jack West jedoch war nicht bei ihm.
    Aber er hatte eine Begleiterin dabei – das kleine Mädchen.
    Lily.
    »Wo ist Captain West?«, wollte Abbas wissen.
    Wizard verbeugte sich. »Captain West lässt sich entschuldigen. Nachdem er seinen Auftrag erfolgreich ausgeführt hat, nahm er an, dass Sie nichts dagegen hätten, wenn er nicht an dieser Zusammenkunft teilnimmt. Er sagte, er müsste einiges erledigen, ein paar Sachen unter Dach und Fach bringen. Unterdessen möchte ich ihnen allen die junge Dame vorstellen, der wir alle zu tiefstem Dank verpflichtet sind. Ladies und Gentlemen, das ist Lily.«

    Anschließend berichtete Wizard den Delegierten der kleinen Nationen in aller Ausführlichkeit von den Ereignissen der letzten zehn Jahre.
    Natürlich wussten sie bereits über einige Ergebnisse ihres erfolgreichen Unternehmens Bescheid: Die Erde war nicht in superheißen Sonnenstrahlen verglüht, Amerika war nicht unbesiegbar geworden. Die fortwährenden Schwierigkeiten, im Mittleren Osten Recht und Ordnung durchzusetzen, bewiesen das. Es hatte auch Gerüchte über ein spektakuläres Gefecht auf der Spitze der großen Pyramide gegeben, aber das Bauwerk war nur geringfügig beschädigt worden, und die ägyptische Regierung, die immer scharf auf amerikanische Geldzuweisungen war, hatte die ganze Geschichte schlichtweg dementiert.
    Und so schilderte Wizard den Delegierten, wie Lily unter ihrer Obhut in Kenia auf gewachsen war, er erzählte von der Suche nach den sieben Stücken vom Schlussstein, erklärte, weshalb sie Zaid hinzugezogen hatten, und er berichtete von ihren Verlusten – Noddy, Big Ears und seine Frau Doris – und dem letzten Zusammenstoß mit Zaid und den Amerikanern auf der Spitze der großen Pyramide.
    Nur im letzten Punkt wich Wizard etwas von der Wahrheit ab.
    Da es sich mit derzeitigem Stand der Dinge auf Erden – unversehrt von der Kraft der Sonne und offenbar auch ohne eine alles beherrschende Supermacht – durchaus vereinbaren ließ, meldete er, dass auf der Spitze der großen Pyramide das Ritual des Friedens vollzogen worden sei, nicht das Ritual der Macht.
    Er informierte sie sogar über das Schicksal des jungen Alexander. Er war nach dem Gefecht auf der Pyramide gefunden und von Wizard in die Obhut vertrauenswürdiger Freunde übergeben worden, die ihn als ganz normalen Jungen aufziehen würden … die auf ihn achten würden, wenn er zum Erwachsenen heranreifte, und die auch die Kinder, die er später vielleicht einmal haben könnte, im Auge behalten würden.
    »Und daher, Ladies und Gentlemen, ist unser Auftrag erfüllt«, schloss Wizard. »Mit diesem Thema müssen wir uns in den nächsten viereinhalbtausend Jahren nicht mehr befassen. Und wenn es wieder so weit ist, dann wird sich, wie ich zu meiner Freude sagen darf, jemand anders damit befassen müssen.«
    Die Delegierten erhoben sich und applaudierten.
    Dann tuschelten sie aufgeregt, beglückwünschten einander und riefen zu Hause an, um die gute Nachricht zu vermelden. Nur einer von ihnen blieb sitzen.
    Scheich Abbas.
    »Wizard!«, rief er im allgemeinen Tumult. »Eins haben Sie uns nicht verraten. Wo ist der Schlussstein jetzt?«
    Alle verstummten.
    Wizard schaute Abbas mit ruhigem Blick an. »Der weitere Verbleib des Schlusssteins ist eins der Dinge, die Captain West noch unter Dach und Fach bringen musste.«
    »Wo will er ihn verstecken?«
    Wizard neigte den Kopf zur Seite. »Glauben Sie mir, Anzar, je weniger Sie über den Verbleib des Schlusssteins wissen, desto besser. Sie haben uns bislang vertraut, jetzt können Sie uns auch diesbezüglich vertrauen.
    Aber eins kann ich Ihnen versichern: Captain West ist aus dem Staatsdienst ausgeschieden. Er möchte nicht, dass man ihn findet. Denn wenn man ihn findet, kann man auch den Schlussstein finden, und ich bedaure denjenigen, den man mit dieser Suche beauftragt.«
    Das schien Abbas zufrieden zu stellen, denn auch er schloss sich den allgemeinen Glückwünschen an.
    Bis tief in die Nacht wurde in dem Farmhaus lautstark gefeiert.

    Am nächsten Morgen verließen Wizard und Lily Irland.
    Als sie sich am Cork International Airport an Bord einer Privatmaschine begaben, sagte Lily: »Wizard, wohin ist Daddy gegangen?«
    »Wie schon gesagt, ein
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