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Das Tagebuch der Patricia White (German Edition)

Das Tagebuch der Patricia White (German Edition)

Titel: Das Tagebuch der Patricia White (German Edition)
Autoren: Gian Carlo Ronelli
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sind in Reynolds Haus«, sagte Hiller.
    »Das FBI hat das Haus aber schon durchsucht«, antwortete Bob, während er Hiller aus dem Zimmer folgte.
    »Dann haben sie nicht genau genug geschaut. Sie sind in dem Haus. Ich weiß es! Und Sandra werden wir dort auch finden.«
     
    Es war ein Sommerabend, wie ihn New York City nur selten erlebt hatte. Die Sonne tauchte in ein Meer aus brennenden Wolken und der Himmel schimmerte von Osten in einem Farbverlauf von Schwarzblau bis Purpurrot. Angenehmer Wind strich über das wilde, hüfthohe Gras im Garten hinter Reynolds Haus und irgendwo in der Nachbarschaft hörte Hiller ausgelassenes Lachen und roch den Duft gegrillter Steaks.
    Es dauerte etwa zwanzig Minuten bis Seal mit seiner Truppe eintraf und abermals beteuerte, seine Leute hätten bereits das ganze Haus durchsucht. Hier befänden sich keine Mädchen und er würde seinen Cadillac verwetten, dass es sich um vergebene Liebesmühe handeln würde, wenn sie das Haus jetzt noch einmal durchsuchen würden.
    Hiller zeigte ihm das Bild aus dem Album und erläuterte ihm die Zusammenhänge zwischen Miranda Sharington, Sandra Berington, Jack und Edward Reynolds. Seal hörte interessiert zu und stimmte schließlich zu, dass es einen Versuch wert wäre.
    »Hast du den Bauplan?«, fragte Hiller.
    Seal nickte und folgte Hiller zur Veranda, wo er zwei Bogen Papier auf den Holzboden legte. »Es gibt zwei Pläne«, meinte Seal. »Offenbar stand vor Reynolds Haus ein anderes auf dem Grundstück.«
    »Das Haus der Werwölfin? Interessant.«
    Seal nickte. »Das Haus wurde abgerissen. Wollte niemand haben. Die Leute meinten, dass die Geister der ermordeten Kinder darin herumspuken.« Er grinste. »Hat mir der Typ vom Bauamt erzählt.«
    Hiller betrachtete die beiden Baupläne. »Das Haus wurde abgerissen. Und was ist mit dem Keller?«
    »Keller«, wiederholte Seal. »Würde mich wundern, wenn man den auch abgerissen hätte.«
    Hiller nickte und zeigte auf den Bauplan, der Reynolds Haus zeigte. »Hier. Da ist eine Tür eingezeichnet, die vom Keller unter Reynolds Haus in den anderen führt. Habt ihr da auch nachgesehen?«
    Seal schien nachzudenken. »Sicher. Falls dort eine Tür war, dann haben wir auch nachgesehen.«
    Hiller ging zur Eingangstür. »Dann schauen wir mal, ob diese Tür da ist.«
    Sie stiegen die Treppen in den Keller. Einer von Seals Leuten leuchtete mit einer starken Stablampe, dennoch hatte Hiller Mühe nicht nach unten zu stürzen – die Stufen waren eng, die Oberfläche brüchig.
    »Riechst du das?«, fragte Seal und meinte wahrscheinlich den Verwesungsgeruch, der mit jeder Stufe zunahm.
    »Ja«, sagte Hiller. »Stinkt furchtbar.« Hiller wagte nicht auszusprechen, dass er fürchtete, damit einen ersten Hinweis auf den Verbleib der drei Mädchen erhalten zu haben.
    »Ratten«, sagte Seal. »Die Viecher kommen durch die Lüftung in den Keller und verrecken da jämmerlich.«
    »Und ich dachte schon … «
    »Die Mädchen? Dachten wir auch. Aber Gott sei Dank sind es nur diese verfluchten Ratten.«
    »Hoffen wir, dass es dabei bleibt.«
    Seal schwieg, aber Hiller kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass auch er diese Hoffnung hatte. Doch Hoffnung hatte immer den bitteren Beigeschmack von Angst. In diesem Fall Angst davor, die Mädchen tot aufzufinden und festzustellen, da ss die Ratten nur deswegen i m Keller lagen, weil sie jemand dort deponiert hatte, um einem zufälligen Besucher eine Erklärung für den Gestank zu liefern.
    Sie betraten den Raum, in dem laut Bauplan die Tür eingezeichnet war. Die Zimmerwände waren mit Holzbrettern verkleidet und Seal gab seinem Trupp sofort die Anweisung, mit Brechwerkzeug in den Keller zu kommen und die Wand abzureißen.
    Es dauerte keine zwanzig Minuten, bis die Bretterwand in ihren Einzelteilen vor dem Raum lag. Hiller und Seal mussten mehr oder weniger enttäuscht feststellen, dass diese Tür zugemauert worden war, was die Wahrscheinlichkeit auf ein mögliches Versteck der Mädchen auf ein Minimum reduzierte.
    »Sandra wird wohl kaum ein jedes Mal, wenn sie zu den Mädchen wollte, die Bretterwand niedergerissen und die Mauer aufgestemmt haben«, merkte Seal an und Hiller stimmte ihm zu.
    »Dennoch«, meinte Hiller, »ist das der einzige Raum, in dem deine Leute noch nicht gesucht haben.«
    »Stimmt. Also was soll‘s? Reißt die Mauer nieder!«
    Die Mannschaft holte Hämmer und Stemmeisen und arbeitete Stein um Stein aus dem zugemauerten Türstock. Hiller griff nach einem Hammer
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