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Das Supertalentier - Lunas großer Auftritt

Das Supertalentier - Lunas großer Auftritt

Titel: Das Supertalentier - Lunas großer Auftritt
Autoren: Boje Verlag
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Stimme.

    Luna fuhr herum. Der Gesang war verstummt.
    »Huhu, wer spricht denn da?«, fragte Luna.
    »Was denn, du kennst mich nicht?«, antwortete die Stimme. »Ich bin Zacharias. Meine Fans sagen Zack zu mir.«
    »Wo steckst du?«
    »Tja, wie Sie sehen, sehen Sie nichts!«, witzelte Zackund lachte über seinen Scherz. »Das nennt man Mimese. Cool, was? Hier bin ich. Hier am Baum, neben der harzigen Stelle.«
    Lunas Blick suchte den Baumstamm ab. »Da ist nichts«, sagte sie leicht verzweifelt.
    »Schau halt genauer hin!«
    Tatsächlich. Dort, wo das Harz in einem dicken verkrusteten Tropfen aus dem Baum trat, war ein Stück Rinde, das aussah, als hätte es Augen. Nur war das gar keine Rinde.

    Es war ein Insekt mit Baumrindenmuster auf den Flügeldecken.
    »So klein bist du?«, wunderte sich Luna. »So laut, wie du singst, dachte ich, du wärst ein großer Vogel.«
    »Werd nicht beleidigend«, beschwerte sich Zack. »Ich singe keine Liebesschnulzen, ich bin eine Zikade. Was ich mache, nennt man ›Beatboxing‹! Ich probe für DST.« Und schon legte er wieder los: kriekratz, kriekratz, kriekratz!

    »Für wen?«, rief Luna.
    Das Lied stoppte. »DST. Das. Super. Talentier.
Supertalentier! Die große Talentshow der Tiere!
DAS Ereignis!«
    Luna hatte zwei große Fragezeichen in den Antennen.
    »Die Schafe haben alle Tiere eingeladen, damit sie ihr Talent zeigen können, und    .   .   .«
    Luna sah noch immer ziemlich verwirrt aus.
    »Schafe?«, fragte sie.
    »Wie? Kennst du nicht? Das sind die, die aussehen wie Wolken auf vier Beinen. Stehen den ganzen Tag auf der Wiese rum und fressen Gras. Und manchmal singen sie. Aber immer nur einen einzigen Ton: ›
Määäääh!
‹ Das hat wohl der alte Schäferhund gehört und gesagt: ›Kann ich besser!‹ Darauf die Schafe: ›Nääh, niemals.‹ Da hat der Hund voll schief rumgeheult. ›Das will doch keiner hören!‹, meinten die Schafe. Und der Hund: ›Wetten doch?‹ So sollen jedenfalls die Schafe auf die Idee mit der Show gekommen sein und haben alle Landeier aus der Gegend eingeladen, ihr Talent zu zeigen. Die Nachricht ging rum wie ein Waldbrand. Jetzt reisen sogar Tiere von der Küste und aus den Bergen an. Das wird ’ne ganz krasse Nummer.«
    »Das will ich sehen!«, rief Luna begeistert.
    »Cool, dann fliegen wir zusammen«, schlug Zack vor.
    »Fliegen? Das kann ich nicht«, sagte Luna enttäuscht.
    »Echt nicht? Tja, zu Fuß ist es zu weit. Schade, dann kannst du nicht sehen, wie ich gewinne.«
    »Woher weißt du, dass du gewinnst?«
    »Hey, wenn die Schafe meinen fetten Beat hören,
dann fliegt denen voll die Wolle weg!
«
    Und um zu beweisen, wie »fett« sein Beat war, kriekratzte Zack auch schon wieder los.
    Doch plötzlich brach er einfach ab und war still. Still wie ein Stück Baumrinde.
    Luna spürte in den Antennen, dass da jemand war. Sie drehte sich um. Am anderen Ende des Daches stand ein grün-weißer Vogel mit rotem Scheitel und spitzem Schnabel.
    »Kuckuck!«, sagte er freundlich. »Wer bist du denn?«
    »Huhu! Ich bin Luna. Und du?«
    »
Picco Viridi
, angenehm.«
    Schon das zweite Tier, das sie heute kennenlernte, freute sich Luna. Noch dazu ein so nettes. »Bist du ein Singvogel? Machst du auch bei der Show mit?«
    »Nein, ich bin ein Grünspecht. Du kennst dich wohl nicht so aus in der Natur, was?«
    »Ich bin das erste Mal draußen«, verriet Luna.
    »Aha«, sagte der Vogel listig. »Hast du Lust auf ein Spiel?«
    Luna wollte schon Ja rufen, aber dann sagte sie: »Meine Eltern stehen gleich auf. Wenn sie merken, dass ich auf dem Dach war, bekomme ich Ärger.«
    Picco zeigte in den Himmel und sagte: »Ach, bis die Sonne untergeht, dauert es noch. Wir können Kriegen spielen, das geht schnell. Wenn ich dich kriege, habe ich gewonnen!«
    »Aber auf dem heißen Dach kann ich gar nicht weglaufen.«
    »Umso besser«, freute sich Picco und pickte nach ihr. Luna sprang zur Seite, und der Schnabel hackte in den Stein.
    »Nicht so feste! Wenn du mich triffst, tust du mir doch weh!«
    Der Grünspecht lachte, und das klang jetzt gar nicht mehr nett.
    Da hörte Luna Zacks Stimme: »
Schnell, versteck dich im Zapfen!
«
    Was meinte er nur mit Zapfen? Dann begriff sie: das braune Ding!

    »Hey, guck mal dahinten!«, lenkte Luna Picco ab.
    Der Trick funktionierte: Picco drehte sich um, und Luna kroch, so schnell sie konnte, in den Zapfen und versteckte sich zwischen seinen Schuppen.
    Der Specht blickte sich verwundert um. Wo war das Käferchen auf
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