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Das Spiel beginnt

Das Spiel beginnt

Titel: Das Spiel beginnt
Autoren: Lisi Harrison
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prima.
    Irgendwann flüstert sie, wollen wir es machen oder nicht?
    Ich werde rot, obwohl ich nicht genau weiß, was sie mit es meint.
    Hängt davon ab.
    Wovon?
    Worauf reimt es sich?, frage ich.
    Jungen-Bus, antwortet sie.
    Ja, klar, sage ich.
    Ich habe noch nie einem Mädchen einen Jungen-Bus gegeben, aber das weiß sie nicht und ich will auch nicht, dass sie es erfährt.
    Sie nimmt meine Hand. Ihre ist auch ganz verschwitzt. Normalerweise finde ich schwitzige Hände bei Mädchen eher eklig, aber bei ihrem Händedruck fühle ich mich besser. Ist das auch ihr erster Zungenkuss?
    Ich folge ihr. Alles in mir beschleunigt sich.
    Oben auf der Treppe sitzen ein paar ältere Typen.
    Sie trinken aus roten Plastikbechern.
    Ich sehe sofort, dass sie nicht auf die Noble gehen, sie haben überall Piercings und Tattoos, was an unserer Schule nicht erlaubt ist.
    Ich komme näher. Ich bleibe stehen. Ich flippe aus. Einer der Typen hat ein Tattoo von einem elektrischen Stuhl auf dem Arm. Ich kenne dieses Tattoo. Ich kenne diesen Arm. Ich schaue ihm ins Gesicht. Er ist es.
    Ich muss hier weg, bevor er mich bemerkt. Bevor er mich verrät. Ich sage, der Jungen-Bus wird warten müssen.
    Ich renne wieder nach unten.
    Audri fragt, was los ist.
    Ich sage, der irre Pat, der Navy-Seal.
    Sie sagt, ich soll schnell machen, bevor er mich erwischt. Sie hat recht.
    Nur, dass es nicht der irre Pat ist, der mir Sorgen macht. Er ist nicht echt.
    Nichts von dem, was ich Audri erzählt habe, ist wahr. Es war alles eine Lüge und beinahe hätte sie es herausgefunden. Das ist es, was mir wirklich Angst macht.

Lily
    Freitag, 12. Oktober 2012
    Es war kalt und dunkel, und nachdem ich zwei Stunden auf dem Skateboard gesessen hatte, tat mir der Hintern weh. Mein rotes Kleid war tränennass und meine Schläfen pochten.
    Blake kletterte zu mir aufs Dach der Schule. Er nahm einen Zug aus seinem Inhalator und fragte: »Wie war dein Date?«
    »Grauenhaft.«
    »Ich wusste, der Typ hat Coxsackie«, sagte Blake und nahm mich in den Arm.
    Ich schluchzte zu sehr, um zu lachen.
    »Er hat Sheridan eingeladen. Und den ganzen Styling Club. Es war gar kein Date. Er kann mich nicht leiden. Ich bin zu abartig. Ich verschwende mein Computergeld für männliche Euro -Klamotten für einen Typen, der mich für abartig hält.«
    »Das stimmt nicht. Ich bin der Einzige, der dich für abartig hält. Hat er gesagt, dass du heiß aussiehst? Denn das tust du, Lil. Du siehst wirklich –«
    »Er hat mich gar nicht gesehen. Ich habe Sheridan getroffen und bin abgehauen.«
    »Wieso bist du –«
    »Ich kann damit nicht konkurrieren. Sie hat nicht einmal versucht, sich hübsch zu machen. Sie ist in Jeans, einem Hippie-Oberteil und mit einem unordentlichen Pferdeschwanz aufgetaucht. Als wäre sie so selbstbewusst, dass sie sich nicht einmal Mühe geben muss. Ich hasse Blondinen. Ich hasse Blondinen noch mehr als Hausunterricht. Und ich hasse Hausunterricht mehr als alles andere und ich werde zurückgehen müssen, wenn – wo ist Vanessa? Warum ist sie nicht hier?«
    »Ich habe die Party verlassen, bevor sie kam.«
    »Blake!« Ich schlug ihm auf den Arm. »Wieso?«
    »Du hast mich per R-Gespräch angerufen. Du hast geweint. Ich hab keine Luft mehr bekommen. Ich dachte, du wärst überfallen worden.«
    »Ich habe dich angerufen, weil ich Vanessas Handynummer nicht hatte. Und du solltest nur die Kosten übernehmen, weil ich keine passenden Münzen hatte. Blake, warum hast du sie versetzt? Damit ruinierst du alles.«
    »Ich dachte, du wärst in Schwierigkeiten.«
    »Das bin ich jetzt«, sagte ich und weinte aus einem ganz neuen Grund. »Sie wird denken, dass du es mit Absicht gemacht hast. Jetzt wird sie nicht kommen. Meine Mom wird meine wahren Noten sehen. Ich werde wieder ein Homie sein!«
    »Ganz ruhig.« Blake zog mich dichter an sich. Ich dachte, er wollte mich trösten, aber es hatte einen anderen Grund. »Hörst du das?« Unten auf der Straße heulten Polizeisirenen. Sie wurden lauter. »Was ist da los?«
    »Ist doch egal.« Ich seufzte und legte den Kopf auf seinen Bauch. Ich suchte den Himmel nach Sternschnuppen ab, aber die Wolken waren zu dicht. Wie nicht anders zu erwarten war.

Epilog
    Hallo, Leser,
    wie gefallen Dir unsere Noble-Helden bislang? Lügen, Verrat, unerwiderte Liebe, Eifersucht, Seitensprünge und Diebstahl. Sind wir nicht alle »herausragend«? Das ist natürlich ein Scherz. Oder doch nicht?
    Die Phoenix-Five haben es geschafft, ihre wahres Ich zu verbergen und
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