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Das Spiel beginnt

Das Spiel beginnt

Titel: Das Spiel beginnt
Autoren: Lisi Harrison
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Gelb.
    Ich rief Sheridan trotzdem an.
    Es klingelte dreimal, bevor sie abhob.
    ICH: Sheridan?
    EIN TYP: Nein. Hier ist ihr Freund.
    Im Hintergrund lachten Mädchen.
    ICH: Wer ist da?
    DER TYP: Hier ist Logan. Mittelfeldspieler der Flames. Und wer bist du?
    Ich legte auf. Und rannte den Rest des Weges barfuß.
    Das Haus war dunkel, als ich ankam.
    Gefühl = Erleichterung.
    Ich war zu beschämt, um jemanden zu sehen. Ich wollte mit Amelia skypen.
    Die Hunde rannten hinaus, als ich die Tür aufschloss. Ich jagte sie den ganzen Weg bis zu Lilys Haus. Ihre Eltern waren gerade heimgekommen und hatten die Tür noch nicht ganz geschlossen. Die Hunde drückten sie auf und flitzten ins Haus. Mrs Bader-Huffman kreischte vor Schreck. Die beiden rasten die Treppe hoch.
    ICH: Tut mir wirklich leid.
    Sie sagt, es wäre okay, sie sei nur erschrocken. Ich war barfuß und roch nach Schweiß. Ich hoffte, dass sie es nicht merkte.
    SIE: Wo ist Lily?
    ICH: Keine Ahnung.
    Mrs Bader-Huffman flippte sofort aus. Sie dachte, Lily und ich wären verabredet gewesen. Irgendetwas von einer Modenschau, um Geld für arme Textilarbeiter zu sammeln.
    ICH: Textilarbeiter?
    SIE: Das hat sie mir erzählt. Du hast sie den ganzen Abend nicht gesehen?
    ICH: Nein. Wir wollten uns treffen, aber sie ist nicht aufgetaucht.
    SIE: Oh mein Gott, Alannnn! Lily ist entführt worden!
    Das wollte ich mir wirklich nicht anhören, deshalb sagte ich, ich würde schnell die Hunde holen und gehen. Sie war so damit beschäftigt, panisch herumzurennen, dass es ihr egal war.
    Ich im Obergeschoss: Komm, Hündchen, komm. (Schnalzlaut, Schnalzlaut.)
    Aus Lilys Zimmer hörte ich das Klimpern ihrer Halsbänder.
    Ich ging nur zögernd hinein. Auf keinen Fall wollte ich etwas sehen, das ich nicht sehen sollte. Als wäre es die Mädchenumkleide oder so. Coops und ich haben uns mal bei einem Tanzabend auf der Mittelschule gegenseitig herausgefordert, durch eine zu rennen, aber das hier war ganz anders.
    Zum einen roch es hier nicht nach Shampoo oder Fruchtkaugummi. Es roch überhaupt nicht nach Mädchenkram. Eher wie die Ecken einer Bibliothek, in die nie einer geht, weil die Bücher uralt sind und von Geschichte handeln. Hier gab es keine Make-up-Flecken oder zerrissene Magazine oder Schuhstapel oder grelle Farben wie bei Mandy. Es war eher wie Amelias Zimmer: voller Karten und Nachschlagewerke und Nerd-Geheimnisse.
    Die Hunde kratzten wie besessen am Schrank, als steckte darin eine Leiche. Vielleicht die von Lily. Vielleicht war sie deswegen nicht aufgetaucht. Vielleicht hatten ihre Eltern sie ermordet und in den Schrank gestopft. Vielleicht hatten die Hunde alles gehört und versuchten jetzt, es mir zu sagen. Vielleicht waren die Bader-Huffmans deswegen nicht zu Hause gewesen.
    Gefühl = Pass auf, ob sie schon hinter dir stehen!
    Die Hunde zerfetzten das Albert-Einstein-Poster an der Tür. Darunter kam Seth aus O. C., California zum Vorschein. Nerd-Geheimnis Nr. 1. Ich wusste es.
    ICH: Was ist da, ihr beiden?
    HUNDE: Klimper, klimper, kratz, kratz.
    ICH: Was habt ihr denn da?
    HUNDE: Kläff, kläff.
    ICH: Knochen?
    HUNDE: Kläff, kläff.
    Ich klopfte.
    Ich flüsterte: Lily?
    Ich klopfte noch einmal.
    Ich flüsterte noch einmal: Lily? Hier ist Duffy. Bist du da drin?
    Was, wenn sie es war? Ihre Eltern würden mich nie lebend davonkommen lassen. Andererseits wäre es wohl gar nicht so schlecht, gerade jetzt von den Bader-Huffmans ermordet zu werden. Alle würden mich wieder mögen und meine Schulden bei Anton hätten sich auch erledigt. Das Timing war perfekt.
    Ich schaute hinaus auf den Flur. Ich war allein. Ich packte den Metallknopf. Drehte ihn ganz langsam. Schluckte. Alles, was ich hier machte, klang furchtbar laut. Ich öffnete die Tür. Eine Sekunde lang blind. Dann klappte ich die Augen wieder auf.
    Nichts. Keine Leiche, keine Knochen, keine Lily. Nur Klamotten, noch ein Bild von Seth und ein Angelkasten mit einem Schloss. Die Hunde flippten immer noch aus, was mich darauf brachte, dass die Box voller unkoscherer Snacks war (Nerd-Geheimnis Nr. 2?), weil Lily das koschere Zeug hasste. Auf der Rückseite des Schlosses war ein kleiner Aufkleber, auf dem in winziger Schrift »A. D.s Geburtstag« stand.
    Gefühl = dieselben Anfangsbuchstaben wie meine.
    Nur zum Spaß stellte ich 29.12.97 ein.
    Klick.
    Das Schloss sprang auf. Ich öffnete die Box. Und rief die Polizei an.

VANESSA
    12. Oktober
    Meine Arme waren mit einer dicken Schicht Antijuck-Creme bedeckt. Natürlich rechnete
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