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Das Sonnenblumenfeld

Das Sonnenblumenfeld

Titel: Das Sonnenblumenfeld
Autoren: Andrej Longo
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Dummenicos Foto. Dann kam ihm ein Verdacht, er suchte weiter und fand die Tasche mit dem Geld. Und diese Tasche, hatte er nach einer schlaflosen Woche entschieden, musste er zurückgeben.
    Nachdem er zu Ende erzählt hatte, nahm der Schwarze seine Tasche und wollte gehen.
    »Halt …«, sagte Dummenico.
    Der Schwarze blieb stehen.
    Dummenico schaute den Professor an, und der nickte.
    Dummenico holte das Geld raus, zählte es und teilte es in drei gleich große Stapel. Einen steckte er in einen Umschlag und gab ihn dem Schwarzen.
    Der Schwarze nickte zum Dank. Seine Hände berührten erst die von Dummenico, dann die des Professors. Dann nahm er den Umschlag mit dem Geld.
    »Warum bleibst du nicht zum Essen?«, fragte Dummenico.
    »Danke«, antwortete der Schwarze, »aber jetzt hab ich keine Zeit.«
    Dann lächelte er sein weißes Lächeln und ging zum Tor.
    »Du weißt ja jetzt, wo wir wohnen«, rief ihm Dum
menico nach, »und musst versprechen wiederzukommen.«
    »Versprochen«, sagte der Schwarze. Und bevor er seines Weges ging, hob er noch mal die Hand zum Gruß.
     
    Dummenico setzte sich auf den Hocker und drehte sich eine Zigarette.
    Er steckte sie in den Mund, zündete sie an und nahm einen tiefen Zug.
    »Prufessò«, fragte er, »warum heißt es eigentlich Dritte Welt?«
    »Weil wir die vierte sind«, antwortete der Professor.
    Einen Augenblick lang sahen sich die beiden Freunde ernst an.
    Dann brachen sie in Gelächter aus, das über die Felder schallte, bis es der Wind davontrug.
    Wie den Sand von der Wüste bis zum Meer.
    Und den Sperber weit über die Berge.
    Und die Ängste einsamer Menschen ins Dunkel der Nacht.

Danksagung
    Ich möchte mich bei Enzo Longo bedanken, der mich mit den Orten und den Gerüchen dieses abgeschiedenen Landstrichs bekannt gemacht hat.
    Und bei Lorenzo Caiolo für die Musik.
    Ohne sie hätte ich nie vom Sonnenblumenfeld erzählen können.
     
    Außerdem möchte ich mich bei Pietro Maturi bedanken, der mir dabei geholfen hat, eine »erträumte« Sprache in eine schlüssige Form zu bringen.
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