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Das Sigma-Protokoll

Das Sigma-Protokoll

Titel: Das Sigma-Protokoll
Autoren: Robert Ludlum
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schaffen! Irgendwann will ich meiner Mutter sagen können, dass ich wirklich was tue für mein Geld.«
    »Ben.« Anna stellte ihm den kleinen dunkelhäutigen Mann vor, der neben Denneen stand. »Ramón Perez, ebenfalls ein sehr lieber Freund.«
    Wieder ausgiebiges Händeschütteln. Ramón lächelte und zeigte seine strahlend weißen Zähne. »Sehr erfreut«, sagte er und deutete ein Nicken an.
    Anna hakte den immer noch lächelnden Ramón unter und führte ihn ein paar Schritte zur Seite.
    »Du grinst wie ein Honigkuchenpferd«, sagte Anna lachend. »Was ist los? Was ist so lustig?«
    Ramón schüttelte nur den Kopf. Dann wies er mit einer leichten Kopfbewegung erst in Bens Richtung und dann in die Annas. Die ganze Zeit hörte er nicht auf zu lächeln.
    »Ach so«, sagte sie schließlich. »Jetzt hab ich’s kapiert. Du denkst: >Was für eine Verschwendung.‹ Stimmt’s?«
    Ramón zuckte nur mit den Schultern, widersprach jedoch nicht.
    Anna schaute hinüber zu Ben, der ihren Blick erwiderte. »Tja, Ramón, da kann ich nur sagen - ganz im Gegenteil, ganz im Gegenteil.«

    Nachdem alle gegangen waren, verließen auch Anna und Ben das Metropolis. Ein Lincoln Town Car von Hartman Capital wartete auf sie. Der Fahrer hatte sie kommen sehen, war aus dem Wagen gesprungen und stand bereit, um ihnen die Tür zu öffnen. Hand in Hand gingen Anna und Ben durch den leichten Nieselregen auf die Limousine zu. Die Straßen glänzten in der Abenddämmerung.
    Plötzlich bekam Ben eine Gänsehaut. Der Fahrer war merkwürdig jung, er sah fast wie ein Halbwüchsiger aus. Er war zwar nicht sonderlich groß, aber sehr kräftig gebaut. Bilder rasten durch Bens Gehirn - Bilder eines Albtraums, aus dem er gerade erst erwacht war. Er umfasste Annas Hand fester.
    Jetzt drehte der Fahrer den Kopf und schaute Ben an. Das
durch die Bogenfenster des Metropolis auf den Gehweg fallende Licht beleuchtete das Gesicht des jungen Mannes. Es war Gianni. Er hatte Max Hartman in den letzten beiden Jahren gefahren - ein jungenhafter, temperamentvoller Bursche. Schwungvoll nahm er seine braungraue Mütze ab.
    »Mr. Hartman!«, rief er und zeigte seine Zahnlücken.
    Ben und Anna stiegen ein, und Gianni warf die Tür zu. Dann lief er um den Wagen und setzte sich ans Steuer.
    »Wohin, Mr. Hartman?«, fragte Gianni.
    Ben schaute auf die Armbanduhr. Die Nacht war noch jung, und morgen hatte er keine Schule. »Wohin, Miss Navarro?«, fragte er.
    »Wohin Sie wollen«, sagte sie. »So lange Sie mich begleiten, Mr. Hartman...« Sie nahm seine Hand und legte ihren Kopf an seine Schulter.
    Ben atmete tief ein und spürte die Wärme ihrer Wangen. Er war mit sich im Frieden. Ein merkwürdiges, vollkommen ungewohntes Gefühl.
    »Fahr einfach los, Gianni«, sagte Ben. »Irgendwohin, nirgendwohin. Egal. Fahr einfach.«

50. KAPITEL
    USA TODAY

    Richterin am Obersten Gerichtshof tritt zurück

    Präsident Maxwell brachte sein »außerordentliches Bedauern« und gleichzeitig sein »vollstes Verständnis« für die Entscheidung von Richterin Miriam Bateman zum Ausdruck, die am Ende der laufenden Sitzungsperiode aus dem Obersten Gerichtshof ausscheiden will. Präsident Maxwell ließ verlauten, dass er und seine Berater in Kürze einen »reiflich überlegten Vorschlag« für einen Nachfolger unterbreiten würden. »Angesichts der von Richterin Bateman gesetzten Maßstäbe für Rechtschaffenheit und Weisheit liegt die Messlatte für jeden Kandidaten sehr hoch. Wir werden mit der gebotenen Bescheidenheit und Unvoreingenommenheit einen geeigneten Kandidaten auswählen«, sagte der Präsident in einer Pressekonferenz. Dennoch wird in gut informierten Kreisen schon eine Namensliste gehandelt, die den Kreis der Anwärter...

    THE FINANCIAL TIMES

    Fusionsgespräche zwischen Armakon und Technocorp

    Die ungewöhnliche Verbindung zweier Erfolgsunternehmen der New Economy wird immer wahrscheinlicher. Sprecher des in Wien ansässigen Agro- und Biotechnologie-Konzerns Armakon und des in Seattle beheimateten Software-Giganten Technocorp bestätigten erste Gespräche über eine Fusion. »Die Felder Bio-und Computer-Technologie überschneiden sich zunehmend,
gleichzeitig wird die Software-Entwicklung immer anwendungsorientierter«, sagte der Vorstandsvorsitzender Arnold Carr von Technocorp gegenüber Reportern. »Obwohl wir schon in der Vergangenheit als strategische Partner agiert haben, sind wir der Meinung, dass ein formaler Zusammenschluss die Wachstumsperspektiven beider Unternehmen auf
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