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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)
Autoren: Romana R. K.
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Leben oder das was mir noch geblieben ist, wird darin bestehen,
alles zu fürchten und stets auf der Flucht zu sein. Die Menschen fürchten mich,
die Götter verachten mich …“
    „Nicht
alle …“, fuhr Helios ihr empört ins Wort und stellte sich neben sie, doch
Serena sah ihn nicht einmal an.
    „Wie
wäre ein Mensch, der nie Leid erfahren hat?“, durchschnitt die Stimme des
Sonnengottes plötzlich die eingetretene Stille, während er Serena gezielt ansah.
    „Glücklich!“,
schoss es prompt aus ihrer Kehle als sie sich zu ihm umdrehte und ihn
unverstanden ansah, wie er auf solch eine absurde Frage kam, doch von ihm
erntete sie nur ein leichtes Kopfschütteln.
    „Wie
kann er das sein, wenn er nicht zu glauben wagt, dass er glücklich sein müsste.
Er kennt das eine nicht, wie kann er dann das andere kennen, schließlich hat er
nie das Gegenteil erfahren. Menschen träumen immer von größerem, also wird er
das, was andere als Glück ansehen, für selbstverständlich nehmen, doch
glücklich wird er damit nicht sein …“ Die Augen der jungen Halbgöttin formten
sich zu schmalen Schlitzen, die Helios nachdenklich musterten. „Du hast das
Glück erfahren, also lass es niemals los. Vergesse niemals, dass es Momente
gab, in denen du lachen konntest, denn diese prägen dich als Menschen. Du
darfst das nie vergessen! Behalte sie in Erinnerung wie sie waren, nicht wie
sie sind, das macht ihren Verlust wenigstens etwas erträglicher …“
     „Aber
diese Hexen haben Recht Helios!“, fuhr sie ihm plötzlich aufgewühlt ins Wort. „Ich
werde niemals Frieden finden. Ich werde immer auf der Flucht sein, ein Leben in
Angst verbringen und hoffen müssen, dass Ares oder ein anderer mich nicht
findet, dass die Moiren nicht doch entscheiden, mich endgültig aus dem Weg zu
räumen …“
    Sie
atmete entkräftet aus und wandte ihre Blicke wieder in den fernen
Sonnenaufgang, dessen gleisendes Licht ihre Augen zum Leuchten brachte.
    „Das
wird nicht passieren. Die Moiren werden dich nicht mehr mit diesen Träumen
belasten und Ares wird dir nicht zu nahe kommen“, entgegnete der Sonnengott
erstaunt gelassen und lächelte sogar leicht verschmitzt, doch auch als er etwas
auch seinem Gewand zu holen schien, konnte Serena seine Gelassenheit nicht
teilen. Es brauchte einen Augenblick, bis sie das leichte Schimmern wahrnahm.
Ein seidener Faden, ein Schicksalsfaden.
    Serenas
Gesicht entgleiste abrupt, doch ihre Überraschung konnte sie nicht in Worte
fassen. Helios‘ Gelassenheit verriet ihr, dass es sich um ihren Schicksalsfaden
handelte.
    „Woher
…?“
    „Ich
habe ihn an mich genommen als du geschlafen hast, tut mir leid, aber nur so
konnte ich sicher gehen, dass du davon auch nichts mitbekommen würdest und
verhindern, dass die Moiren ihn sich zurückholen.“
    Er
gab ihn in ihre Hände und konnte sich dabei ein zuversichtliches Grinsen nicht
verkneifen. „Du hast dich damals gegen das Schicksal gewandt, du hast es heute
getan und glaub mir, das trauen sich viele der Götter nicht einmal, doch entscheidender
ist, dass du heute einen unbeugsamen Willen bewiesen hast und der ist deine
Stärke, er hilft dir, dein Schicksal selbst zu bestimmen …“ Vorsichtig schloss
er ihre Finger um den Faden und drückte sie fest zu, doch auch Augenblicke
später konnte sie ihre Verwunderung noch immer nicht in Worte fassen.
    Sie
konnte ihr Schicksal selbst bestimmen. Sie war aus dem Weg, den ihr die
Schicksalsgöttinnen vorgegeben haben, ausgebrochen und hatte sich einen eigenen
geschaffen und dank Helios‘ Hilfe würde sie auf diesem weitergehen.
    Sie
lächelte. Sie grinste sogar. Ein völlig ungewohnter Anblick, selbst für den
jungen Sonnengott, der nach allem was er bisher erlebt hatte, sicher war, dass
ihn nichts mehr überraschen könne.
    „Ist
das ein Lachen?“, fragte er verblüfft und zeigte auf ihre Mundwinkel, doch
Serena wandte sich abrupt von ihm ab und sah zögerlich auf den Faden in ihren
Händen hinab.
    „Nein
… es ist ein … ein zukunftsorientiertes Lächeln … Es ist auf meinem langen Weg
eine Sorge weniger“, erwiderte sie grinsend und blickte wieder in die Ferne,
auch wenn sie wusste, dass er nicht ganz unrecht hatte.
    „Du
hast eine erstaunliche Veränderung durchgemacht Serena. Würden die Olympier von
deinem Mut erfahren, den du an den Tag gelegt hast … wäre dir ein Aufstieg in
die Kreise zu Herakles und Perseus sicher …“, erwiderte er plötzlich trocken
und zog Serena wieder auf den Boden
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