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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)
Autoren: Romana R. K.
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aber auch einfach nur dem leisen Heulen des Windes, der
durch den Korridor zog, wer konnte das schon sagen.
    „Er
weiß es von Aphrodite … Sie wusste, dass etwas nicht mit mir stimmt. Sie muss
es ihm gesagt haben …“, entfuhr es Serena plötzlich trocken. Helios erwiderte
ihren Versuch ein solches Gespräch anzufangen erst gar nicht. Er lief unbeirrt
weiter, das eintretende Sonnenlicht am Ende des endlos langen Korridors direkt vor
sich.
    Abrupt
hielt Serena inne und betrachtete das glänzende Licht, das durch den großen
Torbogen eintrat und auf dem Boden tanzte. Es war wunderschön, ein Anblick, von
dem sie glaubte, sie würde ihn nie wiedersehen und als sie aus der Dunkelheit
schritt und endlich wieder das warme Prickeln der Sonne auf ihrer Haut spüren
konnte, wurde ihr ganz wollig. Vergessen schien, was sie erlebt hatte, was sie
eben noch gesagt hatte, was sie gedacht hatte, bei dem Anblick des brennenden
Himmelskörpers.
    Sie
atmete tief ein und genoss den Augenblick der Unbeschwertheit. Ihre Wunden
waren zu ihrer Erleichterung fast vollständig verheilt, doch noch immer
zitterte sie wie Espenlaub.
    Sie
lebte! Sie lebte!
    Völlig
perplex über diese Erkenntnis drehte sie sich zum Sonnengott um, den sie noch
immer hinter sich wusste, doch als sie bemerkte, wie seine Blicke suchend
umherwanderten, wurde ihr jedoch wieder ganz anders zu Mute. Sie wusste auf Anhieb
wen seine misstrauisch schauenden Augen suchten, doch noch ehe sie diesen
unbehaglichen Gedanken manifestieren konnte, hatte Helios diesen längst in
Worte gefasst.
    „Wo
ist Darius?“
    Sie
schluckte schwer. Die Frage musste früher oder später kommen, doch die Worte
der Schicksalsgöttin hatten sie so aufgewühlt, dass sie diese Sorge für einen
kurzen Moment völlig verdrängt hatte.
    „Helios
…“ Ihre Stimme brach bei dem kläglichen Versuch sich zu erklären. Sie war noch nie
gut darin gewesen, schlechte Neuigkeiten zu überbringen, dies hatte sie stets
Hermokrates überlassen, doch er konnte ihr in diesem Augenblick nicht mehr
aushelfen.
    „Darius
… er …“ Glasige Perlen bildeten sich in ihren Augen als sie erneut das
dramatische Ereignis der vergangenen Nacht vor Augen hatte und Darius‘ letzte
Worte in ihrem Kopf wiederhallten. Er hatte sie gerettet, er hatte ihr geholfen
und nun fand sie nicht einmal ein paar Worte um ihm zu gedenken.
    „Er
wollte mich retten …“, flüsterte sie leise und senkte demütig ihren Blick um
Helios‘ bevorstehenden Wutausbruch nicht vorherzusehen, der ihn sicherlich
gleich ereilen würde, wenn er ihre Worte interpretiert und entschlüsselt hatte.
    „Das
kann nicht sein“, erwiderte er verwundert und stemmte seine Hände in die Hüfte.
    „Es
tut mir leid … ich kann niemals …“
    „Nein,
du verstehst nicht, das kann wirklich nicht sein. Er war doch gerade noch hier
…“
    Serena
verhaspelte sich in ihrem Wortnetz und sah verwirrt zu ihm auf.
    Er
sah sie mit verwunderten Blicken an und die junge Halbgöttin glaubte in diesem
Augenblick, der Aufenthalt auf dieser Insel hätte den Sonnengott in den
Wahnsinn gestürzt, doch seine Augen sagten etwas anderes.
    Leicht
schüttelte sie den Kopf und versuchte Worte zu finden, um ihm schonend
beizubringen, das die Insel das Leben des jungen Vertrauten verschlungen hatte
und dass er nicht wiederkehren würde, doch ein lautes Grölen riss sie aus ihren
Gedanken und ließ ihre Schuldgefühle in der Verwirrung versiegen.
    Auf
alles gefasst, wandte sie sich um und blickte die großen Treppen hinab. Sie
glaubte sie träumte, der Wahnsinn hätte nun auch sie verschlungen und ließ sie
eine Sklavin ihres Schuldbewusstseins werden, doch sie wünschte sich so sehr,
dass es wahr war.
    Seine
braunen Augen hatten sie erspäht und mit einem breiten Lächeln auf den Lippen,
winkte ihr der schwerverletzte Halbgott zu. Auch die drei zuletzt gesehenen
Besatzungsmitglieder standen lachend und singend bei ihm mit Kratzern und
Blessuren übersäht, doch glücklich und völlig vergessend, was für eine
schreckliche Nacht sie hinter sich hatten
    Serena
erwiderte diese Geste kurz, ohne wirklich darüber nachzudenken und wandte sich
dann wieder zu Helios um, der zufrieden seine Arme vor der Brust verschränkte.
    Es
war kein Wort seinerseits nötig um zu wissen, dass sich die Männer an rein gar
nichts erinnerten was hinter ihnen lag. Er hatte sie gerettet, sie alle. Wieder
hatte er gegen ein Gesetzt der Götter verstoßen, indem er einen Fuß auf diese
Insel setzte, ihnen
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