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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)
Autoren: Romana R. K.
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bei allen Göttern, ich werde das Siegel brechen und
einen Krieg lostreten, der euch und eure vertrockneten Leichen in die Tiefen
des Tartaros befördern wird!“, knurrte er gereizt und schien zwischen den
Haaren der Schicksalsgöttin hindurch zu blicken, doch er erntete auch jetzt nur
ein schallendes Lachen seitens Atropos.
    Fragend
sah Serena ihn an. Sie wusste, dass das Siegel nur durch Lösen des Bundes
gebrochen werden konnte, doch sicherlich auch, wenn jemand in Besitz einer
Macht war, die den ganzen Berg Olymp sprengen konnte, eine Macht, wie es die Kalte
Flamme war oder die Sonne selbst … „Sie ist stark, sie wird das schaffen
und ich werde nicht zulassen, dass Ares sie in die Finger bekommt. Er hat es
damals nicht geschafft, er wird es auch in der Zukunft nicht schaffen. Er wird
die Kalte Flamme niemals erlangen!“
    „Versuchst
du zu verhandeln?“, fragte Atropos zögernd, doch ihre Stimmlage hatte sich
deutlich verändert. Sie wirkte plötzlich viel ruhiger.
    „Ich
verhandle nicht mit dem Schicksal!“ Er wandte sich zu Serena um und deutete in
eine dunkle Ecke, wo er eine Fackel entzündete und Licht in die Finsternis
brachte.
    Sie
entdeckte den erlösenden dunklen Korridor und wandte sich wieder fragend zum
Sonnengott um, der ihr zunickte.
    Sie
solle gehen , doch Atropos würde sie niemals aus dem
Käfig lassen und dennoch schien sie geduldig zu warten.
    Helios
schuppste sie auf den rettenden Ausgang zu und blickte ihr noch einmal nach,
bevor er sich wieder Atropos zuwandte und ihr einen verachtenden Blick schenkte.
    „Du
bestimmst nicht das Schicksal Helios. Dieser einfältige Sterbliche hat um ihr Leben
gebettelt und dafür bezahlt. Wage nicht in seine Fußstapfen zu treten!“
    Helios
schwieg. Seine Blicke waren gleichgültiger denn je.
    Als
er sich wieder zu Serena umwandte, die ihren silbernen Bogen und einen letzten
Pfeil aufhob und dann langsam zum Ausgang wankte, zögerte er und schien zu
warten, bis sie aus sicherer Hörweite war.
    „Du
kannst das Schicksal nicht beeinflussen. Sie wird niemals Frieden finden. Ihr
Leben hängt von einer ungeheuerlichen Macht ab. Sie ist doch innerlich schon
tot und bald wird es auch ihr Körper sein. Erlischt die Flamme, erlischt auch
der letzte Funken, der diese klägliche Gestalt am Leben hält. Was mutest du ihr
also für eine deprimierende Zukunft zu?“, lachte Atropos lautstark, sodass es
Serena nicht verborgen blieb, doch Helios schienen ihre Worte völlig kalt zu
lassen.
    „Das
soll nicht länger eure Sorge sein … Ihr könnt sie hier und jetzt töten und euch
auf einen Krieg gefasst machen, der euch das Fürchten lehren wird oder uns
ziehen lassen und meinen Worten Glauben schenken, dass Ares ihr kein Haar
krümmen wird, andernfalls könnt ihr mit mir machen was ihr wollt …“
    Atropos
lachte schrill auf. Es war ein markerschütternder Laut, der selbst dem
Sonnengott alle Haare zu Berge stehen ließ. Einem Sterblichen hätten bereits
die Ohren geblutet, doch er versuchte im Angesicht der Unabwendbaren zuversichtlich
zu wirken, auch wenn Serena den zitternden Unterton in seiner Stimme längst
vernommen hatte.
    „Sie
wird sterben, vielleicht nicht heute, vielleicht nicht durch uns, … aber schon
bald, durch die Hand eines Gottes, das ist ihr Schicksal!“
    Das
Lachen brach, das unheimliche Bild einer bleichen Gestalt im Spiegel splitterte
und erlosch schließlich wie die Flamme einer Kerze. Nur einige Bruchstücke
eines großen Spiegels erstreckten sich über den Boden. In der Rückwand, auf der
zuvor Atropos zu sehen war, erkannte man nur noch den hölzernen Stab eines
Pfeiles, dessen Spitze sich in den Spiegel gefressen hatte.
    Helios
wandte sich fragend um und blickte in das angespannte Gesicht einer Halbgöttin,
die am Ausgang stand. In ihrer einen Hand - einen gerichteten Bogen. Sie hatte
ihren letzten verbliebenen Pfeil genutzt um dieser Hexe das Maul zu stopfen.
     
    Auf
dem Weg nach draußen hatte sich Serenas Spannung noch immer nicht gelegt. Ihr
Körper zitterte und wahrscheinlich hatte sie noch nicht ganz realisiert, was
gerade geschehen war, was sie getan hatte und welche Auswirkungen dies auf ihr
Leben haben würde.
     
    Die
Unabwendbare hatte noch nie ein Leben verschont, doch zuvor hatte ihnen auch
nie jemand mit dem Ende der Welt gedroht.
     
    Helios
lief hinter ihr her und sagte keinen Ton. Er war seltsam in sich gekehrt und
schien die vergangenen Ereignisse selbst erst einmal verkraften zu müssen.
Vielleicht lauschte er
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