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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)
Autoren: Romana R. K.
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folgte und als sie die Flucht ergriff, Darius und die
anderen vor dem unmittelbar bevorstehenden Tod rettete.
    „Ich
dachte, er …“
    „Ich
weiß, doch er ist es nicht, also mach dir keine Vorwürfe!“, beruhigte Helios
sie und hielt seine Hand auf ihre Schulter, doch Serena wandte sich von ihm ab
und lehnte sich auf die bröckelnde Balustrade des Vorbaus.
    Ihre
Blicke in die Ferne zur aufgehenden Sonne gerichtet, schien sie in diesem
Augenblick fern ab von jeglicher Realität.
    „Wie
fühlst du dich?“, ertönte es plötzlich hinter ihr und riss sie gleich wieder
aus ihrer Gedankenwelt zurück. Sie schien ganz vergessen zu haben, dass er hier
war.
    Händeringend
drehte sie sich zu ihm um, wandte ihre Blicke jedoch nach kürzester Zeit wieder
von ihm ab und stemmte ihre Hände in die Hüfte. Kein Wort der Welt konnte ihre
Gefühlslage in diesem Augenblick beschreiben. Sie fühlte sich verlassen,
verloren, schuldig, eine Lebende ohne Leben.
    „Wie
soll es mir gehen? Mein Vater wollte mich an einen Gott verkaufen, der sich am
Ende als einziger Vertrauter herausstellt. Meine Schwester hat einen
krankhaften Kontrollwahn. Drei alte Hexen spielen Gott mit meinem Leben und dem
vieler anderer … Achja und da wäre noch mein Bruder, der mich töten will um
eine Macht an sich zu reißen, von der sozusagen meine Existenz abhängt und mein
Onkel, dem dies sogar gelungen ist, um den Olymp zu stürzen und mich auf ewig
in ein Gefängnis tief unter der Erde zu sperren. Was soll ich sagen -  Es
könnte mir kaum besser gehen!“
    Helios
verschränkte lächelnd seine Arme und ließ ihrem verwirrenden Gefühlsausbruch
freien Lauf. Sie war menschlicher denn je und dies war ein Zeichen, dass sie
nicht verlernt hatte zu leiden und zu leben.
    „Ob
er das auch gewusst hat …“, entfuhr es ihr dann leise, als sie ihren Kopf
wieder zu ihm umdrehte und sich nach einigen kräftigen Atemzügen wieder
beruhigt hatte. „Timaios … ich meine, dass das Kind, um das er sich all die
Jahre gesorgt und gekümmert hat, nichts weiter als eine leblose Hülle war, die
nur durch eine von den Moiren gegebene Kraft noch lebt …“
    Helios
atmete tief durch und schüttelte gleichzeitig den Kopf. Antwort genug für sie,
vielleicht war es auch besser so.
    „Du
hast dich in einer Hinsicht geirrt …“, säuselte sie dann leise und wandte sich
von ihm ab. In diesem Augenblick erschien sie wie jenes kleine Kind, das
ängstlich und alleine in einem Trümmerfeld aus Erinnerungen zurückgelassen
wurde und nur darauf wartete, dass die Zeit alle Wunden heilen würde, wissend,
dass sie es niemals könnte.
    „Hera
hatte Recht … Ich bin nicht normal … ich bin auch nicht wie meine berühmten
Halbgeschwister … uns unterscheidet etwas ganz entscheidendes … etwas wichtiges
… all diese Legenden, gefüllt mit Gefahren, Mut, Liebe, Angst, Hass und
Vertrauen, und trotz all den Höhen und Tiefen, nehmen sie weitestgehend ein
gutes Ende, doch meine Geschichte hat kein Happy End … Meine Eltern sind
gestorben … wegen mir …“
    „Nein!“,
raunte Helios und drehte sie ruckartig an den Schultern zu sich um. Es war das
erste Mal, dass er hinter die Fassade eines zerbrochenen Spiegels sehen konnte,
ohne, dass sie versuchte, sie gleich wieder zu errichten, doch alles was er
sah, war endlosweites nichts. „Sie sind tot, das stimmt, aber du vergisst einen
ganz entscheidenden Punkt. Sie sind nicht wegen dir gestorben, sondern für eine
Zukunft, für deren Tochter, für dich! Sie haben versucht dich zu schützen,
haben sich den Angreifern in den Weg gestellt und bis zum letzten Atemzug
gekämpft, das ist das größte Geschenk, das Eltern einem Kind geben können! Also
schätze es auch! Die Moiren dachten sicherlich, dass du nach diesem Übergriff
ein Trauma erleiden würdest und fortan zurückgezogen lebst und dennoch stehst
du hier!“
    Serena
sah ihn gedankenverloren an. Im Grunde hatte er Recht, doch all die Jahre, in
denen sie versucht hatte zu verdrängen und zu vergessen, da sie sich stets die
Schuld an dem Tod der geliebten Menschen zu schob, hatte sie nie die andere
Seite des Medaillons betrachtet und dennoch empfand sie das beklemmende Gefühl,
weiterhin eine Figur in einem kranken Spiel zu sein.
    Ihre
Wangen waren gerötet und ihre Augen glasig und bildeten bereits die ersten
wässrigen Perlen, die sich den Weg über ihre zarten Wangen suchten.
     „Welche
Aussichten habe ich auf eine Zukunft, ich meine die Moiren haben Recht, du hast
Recht. Mein
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