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Das Sehnen der Nacht (German Edition)

Das Sehnen der Nacht (German Edition)

Titel: Das Sehnen der Nacht (German Edition)
Autoren: Lara Adrian
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ein paar Tränchen verdrücken? Oder um jede Kuh trauern, die auf den Schlachthof geführt wird? Das hier ist nichts anderes, nur stehen wir, und nicht die Menschen, am oberen Ende der Nahrungskette.«
      »Sie war eine Stammesgefährtin«, fuhr Malcolm ihn an. »Und sie war schwanger. Sie hat sich gegen deinen Lieferanten gewehrt, und er hat sie umgebracht. Sie war meine Gefährtin, das war mein ungeborenes Kind.«
      Reiver stieß ein heiseres Lachen aus. »All das wegen einer Frau, Brandogge. Und auch noch einer, die schon tot ist?« Sein grausamer Blick glitt zu Danika. »Und jetzt kümmerst du dich um die da? Was bedeutet sie dir?«
      »Lass sie gehen«, fauchte Mal. »Sie hat nichts mit der Sache zu tun.«
      »Oh, da bin ich anderer Meinung. Sie hat sehr viel mit der Sache zu tun.« Reivers Blick wurde hart, bernsteinfarbene Funken blitzten in seinen Augen. »Dir liegt etwas an ihr, und deshalb werden sie und ihr Gör viel mehr leiden als du. Schade, dass du das nicht mehr miterleben kannst.« Er warf Thane einen Blick zu. »Erschieß ihn.«
      Das eisige Metall der Waffe drückte noch fester in Mals Schläfe, Thanes Finger krümmte sich um den Abzug.
      In einer Bewegung, die zu schnell für das menschliche Auge war, fuhr er herum und feuerte stattdessen auf den Wachmann, der Danika festhielt. Der Mann brach zusammen; Thane hatte ihm den Kopf weggeschossen. Chaos brach aus. Reivers Gäste rannten in alle Richtungen davon. Thane erschoss einen von Mals Angreifern, während Mal dem anderen mit bloßen Händen das Genick brach.
      »Dani, renn! Renn davon!«, schrie er und nahm dem toten Vampir seine Pistolen wieder ab. Er wirbelte herum, um eine ganze Salve auf Reiver abzufeuern.
      Zu spät.
      Reiver hatte Dani schon erreicht.
      Bernsteinfarbene Flammen loderten in Malcolms Blickfeld, als er die beiden geladenen Glocks hob. Er zielte mitten in Reivers höhnisch grinsende Visage.
      Nur war es nicht Reivers Gesicht, das er über dem Lauf seiner Waffen im Visier hatte …
      Teufel noch mal!
      Er hatte Danikas kleinen Sohn vor sich, der sich heulend in Reivers Griff wand. Der Scheißkerl hielt das Kind fest, sein kleiner, rundlicher Arm verschwand fast in Reivers Faust. Mit der anderen Hand hatte Reiver Danika bei den Haaren gepackt. Sie wehrte sich verzweifelt, um aus seinem brutalen Griff zu entkommen, und versuchte, nach dem schreienden Kind zu greifen. Panisches Entsetzen lag in ihren Augen.
      Reiver entblößte grinsend seine tödlichen Fänge. »Du verlierst, Brandogge.«
     

 
  9
     
        Danika bekam kaum noch Luft. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu, als sie zusehen musste, wie Connor in Reivers brutalem Griff zappelte. Dass der Kerl ihr fast die Kopfhaut abriss, dass sie vor Panik kaum mehr atmen konnte und wie sehr sie ihren Fehler bereute – das alles war nebensächlich angesichts der Tatsache, dass das Leben ihres Kindes auf dem Spiel stand.
      Und das von Malcolm.
      Oh Gott … Mal.
      Der Flug nach Dänemark, den Gideon für sie und Connor gebucht hatte, ging am frühen Abend. Sie waren gerade auf dem Flughafen angekommen, als Reiver sie entdeckte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Danika noch gedacht, es könnte nicht mehr schlimmer kommen. Reiver und seine Schläger waren am Flughafen, um eine Lebendfracht in einem privaten Hangar abzuholen – genau die Lieferung, über die sie gesprochen hatten, als Danika sie auf der Party im Dunklen Hafen belauscht hatte. Der Abend schien Jahre zurückzuliegen. Sie hatten sie und Connor geschnappt und zusammen mit den Menschen für Reivers perverse Jagdparty in einen Lastwagen verfrachtet.
      Während der Fahrt hatte Danika sich in den schlimmsten Farben ausgemalt, was Reiver wohl mit ihr und ihrem Kind vorhatte. Und mit Mal. Sie hatte vor allem Angst um Mal. Reiver war wütend auf Mal, auch wenn er es nicht zeigte. Aber er konnte es offenbar kaum glauben, dass Mal ihn hintergangen hatte und Danika immer noch am Leben war. Dass sie ihn und seine finsteren Geschäfte immer noch in Schwierigkeiten bringen konnte.
      Und sie hatte Reiver in Schwierigkeiten gebracht – zumindest hoffte sie das. Als sie mit Connor im Arm in dem Laster saß, hoffte sie inständig, dass der Orden ihr zu Hilfe kommen würde.
      Sie hatte Gideon nicht nur angerufen, damit er sie und Connor sicher nach Dänemark brachte. Die Vorstellung, dass Malcolm sein Leben aufs Spiel setzte, war ihr unerträglich. Und so hatte Danika den Orden über die Situation
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