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Das Sehnen der Nacht (German Edition)

Das Sehnen der Nacht (German Edition)

Titel: Das Sehnen der Nacht (German Edition)
Autoren: Lara Adrian
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festgefressen hatte. »Dieser Rachefeldzug zerstört dich, Mal, nicht ihn. Wie lange kannst du Tür an Tür mit dem Bösen leben und denken, dass es nicht auf dich abfärbt?«
      »Das ist mein Problem, nicht deines.« Er trocknete sich rasch ab, dann warf er das Handtuch zur Seite und ging an ihr vorbei zurück ins Schlafzimmer. »Mach dir keine Sorgen um mein Leben. Du solltest zuerst an dich und dein Kind denken.«
      »Sei nicht so verdammt arrogant, Mal.« Sie blitzte ihn an und hasste ihn dafür, dass er sich selbst aufopferte, und gleichzeitig liebte sie ihn dafür. Oh Gott. Ja, sie liebte ihn. Wahrscheinlich hatte sie ihn schon immer geliebt. »Es gab einmal eine Zeit, da warst du einer meiner engsten Freunde, Malcolm MacBain. Und jetzt –«
      »Was, jetzt?« Seine Stimme zitterte vor unterdrückter Wut, als er mit flammenden Augen zu ihr herumfuhr. »Wir hatten Sex, Dani. Wahnsinnig tollen Sex, das gebe ich gerne zu, aber du kommst zum falschen Zeitpunkt. Mein Leben ändert sich gerade ständig. Ich gehe schon seit Monaten diesen Weg, und jetzt steht einfach zu viel auf dem Spiel, verdammt. Und ich werde nicht zulassen, dass du noch näher ans Feuer kommst, als du eh schon bist.«
      »Und ich kann nicht danebenstehen und zusehen, wie du verbrennst.« Sie versuchte, den eisigen Kloß in ihrer Kehle hinunterzuschlucken, doch er saß fest. Ein bleiernes Gefühl legte sich schwer auf ihr Herz, als sie zu ihm hochschaute. »Ich habe schon einmal einen Mann verloren, den ich geliebt habe, Malcolm. Ich kann das kein zweites Mal aushalten.«
      Erst jetzt wurden seine harten Züge weicher, und er entspannte sich etwas. Ein Muskel zuckte wie wild unter den Bartstoppeln auf seinem Kinn, und in seinen Augen brannte ein dunkleres, weniger Furcht einflößendes Feuer. »Danika, ich …« Er verzog abrupt das Gesicht und stieß einen rauen Fluch aus. Er streckte den Arm nach ihr aus, und seine Hand zitterte. Seine Finger strichen zärtlich über ihre Wange und glitten dann weich ihren Hals entlang und legten sich in ihren Nacken. Er zog sie zu sich und küsste sie inbrünstig.
      Danika schmiegte sich an ihn. Er hatte sie verletzt, und sie war verärgert und wusste nicht, was sie tun sollte. Doch seine Arme umfassten sie fest und warm, und seine Küsse beruhigten sie, obwohl sie am liebsten mit ihm gestritten und Dinge von ihm gefordert hätte, die sie nicht von ihm verlangen konnte.
      Seine Fänge strichen leicht über ihre Haut, als er seine Lippen von ihren löste und nach unten wandern ließ, zu der empfindlichen Stelle über ihrer Halsschlagader. Sie wagte nicht zu atmen und konnte es kaum mehr erwarten. Das Blut in ihren Adern lockte ihn, und wie ein Echo konnte sie seine unausgesprochenen Gedanken und seinen Herzschlag hören, der in ihrem ganzen Körper widerhallte. Ihr Kopf neigte sich, als ziehe jemand an einem unsichtbaren Faden, und Malcolm konnte die Ader erreichen, die unter ihrer Haut pochte. Er küsste die Stelle vorsichtig und zart, er fuhr mit seiner Zunge, den Zähnen und seinen scharfen Fangzähnen über die leicht erregbare Haut. Dann stöhnte er laut auf, ein kehliger Laut, der verriet, wie schwer es ihm fiel, von ihr abzulassen.
      »Ich kann nicht«, flüsterte er. »Du sollst nicht wegen meines Fehlers unwiderruflich an mich gebunden sein, Dani.« Er beugte sich zurück und presste stattdessen seine Stirn gegen die ihre, als er sie eng an seinen nackten Körper zog.
      Sie brachte keinen Ton heraus. Als er sie wieder küsste und zum Bett führte, verweigerte sie sich ihm nicht. Sie liebten sich atemlos und eng umschlungen, ohne irgendwelche Versprechungen oder Weigerungen. Dazu brauchten sie keine Worte. Nur ihre Leidenschaft füreinander.
      Am Ende weinte Danika, weil Malcolm ihr so viel geben konnte, und doch wusste sie, dass dies ihre letzten gemeinsamen Minuten waren.
      Denn ihr war es ernst mit dem, was sie ihm gesagt hatte: Sie konnte nicht danebenstehen und zusehen, wie sein Hass auf Reiver ihn zerstörte. Sie konnte nicht noch einen Freund verlieren.
      Als er neben ihr in einen bleiernen Schlaf gefallen war, schlüpfte Danika aus dem Bett und benutzte heimlich Malcolms Handy, das sie im Erdgeschoss gefunden hatte. Sie wählte die verschlüsselte Nummer in Boston. »Gideon«, flüsterte sie, kaum dass am anderen Ende jemand abgehoben hatte. »Ich muss dringend weg aus Schottland. Und ich brauche die Hilfe des Ordens.«
     

 
  8
     
        Er hätte nicht gedacht,
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