Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Sehnen der Nacht (German Edition)

Das Sehnen der Nacht (German Edition)

Titel: Das Sehnen der Nacht (German Edition)
Autoren: Lara Adrian
Vom Netzwerk:
festnehmen können.«
      Malcolm schüttelte langsam den Kopf. Was Reiver betraf, konnte er niemandem trauen. Er musste die Sache selbst zu Ende bringen. Er musste es tun, nach allem, was er durchgemacht hatte. Keine Sekunde konnte er still sitzen, solange Reiver und seine mörderischen Ganoven noch frei herumliefen und noch mehr unschuldige Menschen verletzen konnten.
      Sie waren immer noch eine Bedrohung für Danika und Connor, diejenigen, die ihm mehr als alles andere im Leben bedeuteten.
      Er blickte zu Dani, und sein Herz tat weh, und die Knie wurden ihm weich, so sehr liebte er sie. Er war immer noch fest entschlossen, Reiver zu töten, aber jetzt gab es etwas, das ihn von diesem Entschluss abbringen konnte. Danika konnte ihn davon abhalten. Mit einem Wort, einer Träne, einem Blick.
      Doch sie erwiderte seine wortlose Frage mit einem Ausdruck von ruhigem Mut. Sie vertraute ihm, vertraute seiner Entscheidung, und ihr Vertrauen beschämte ihn, auch wenn es ihm gleichzeitig neue Entschlossenheit gab.
      Seine starke, wunderschöne Frau.
      Sie würde seine Stammesgefährtin werden, wenn das alles hier vorbei war.
      Er verstand, was ihr Mut sie in diesem Moment kostete. Es stand deutlich in ihren blauen Augen, als sie ihm mit einem kaum sichtbaren Nicken ihre Einwilligung gab, das Zeichen, dass sie auch ihn verstand.
      Malcolm zog sie an sich und drückte seinen Mund auf ihre Lippen. Er ließ sich Zeit mit dem Kuss. Dann sagte er: »Ich muss es zu Ende bringen.«
      Sie antwortete ruhig, aber entschlossen: »Ich weiß.«
      Es fiel ihm nicht leicht, sie aus seinen Armen zu lassen, aber er trat zurück und blickte zu Thane. »Pass auf sie auf. Ich verlasse mich auf dich.«
      Der Stammesvampir nickte in einer seltsam feierlichen Geste. »Du hast mein Wort.«
      Mal konnte Danika immer noch nicht aus den Augen lassen. Sie erwiderte seinen Blick und schaute ihn unverwandt an, stolz und tapfer wie die nordische Prinzessin, die sie schon immer gewesen war. »Geh, und bring es zu Ende, Malcolm. Und dann komm zurück zu mir und lass mich nie wieder allein.«
     

 
  Epilog
     
        Malcolm kam zwei Nächte später zu Danika zurück. Er sah verhärmt und übermüdet aus, aber noch nie hatte sie sich so gefreut, einen Mann in ihrem Haus willkommen zu heißen. Sie öffnete die Tür des kleinen Bauernhofs in Dänemark, und da stand Malcolm auf der Schwelle im kalten Wind. Im Licht des Dezembermonds tanzten Schneeflocken um ihn. Ihr wurde so warm ums Herz, dass sie kein Wort herausbrachte. Am liebsten hätte sie sich ihm in die Arme geworfen, weil sie sich nicht vorstellen konnte, noch einen Augenblick länger ohne ihn zu leben. Aber sie hielt sich zurück und versuchte, den ernsten Ausdruck auf seinem Gesicht zu deuten.
      »Reiver ist tot«, sagte er. »Die anderen auch.«
      Sie atmete erleichtert aus. Eine unbändige Freude durchflutete sie, die nichts damit zu tun hatte, dass Malcolm endlich an seinen Feinden die gerechte Strafe vollzogen hatte. Sie freute sich über die simple Tatsache, dass er unverletzt vor ihr stand, endlich zu Hause und in Sicherheit war.
      Mal bewegte sich nicht von der Stelle. Er räusperte sich. »Ich habe mit Thane gesprochen. Sein Kontakt in Boston, ein Agenturdirektor namens Mathias Rowan, hat ihm gegenüber angedeutet, dass sie drüben in großen Schwierigkeiten stecken. Wenn es wirklich so schlimm kommt, wie Rowan und der Orden vermuten, werden Thane und seine Männer aus England abkommandiert, um ihnen beizustehen.«
      Es waren besorgniserregende Neuigkeiten. Danika hatte seit ihrer Rückkehr mehrfach versucht, Gideon anzurufen, aber die verschlüsselte Nummer, mit der sie immer beim Hauptquartier des Ordens in Boston angerufen hatte, war tot. So etwas war noch nie vorgekommen in all der Zeit, seit eine direkte Telefonverbindung zu den Kriegern existierte.
      Es gab gute Gründe, warum der Orden vom Telefonnetz abgekoppelt war. Entweder sie hatten es aus freien Stücken getan oder sie waren dazu gezwungen worden. Aber wenn sie diesen Schritt getan hatten und in Kampfbereitschaft gingen, um einen furchtbaren Feind zu bekämpfen, dann konnte das nur Schlimmes bedeuten.
      »Thane hat mir einen Job in der Agentur angeboten«, sagte Mal. »Er hätte mich gerne in seinem Team.«
      Danika wurde schwer ums Herz. Zwei Tage lang war er verschwunden gewesen, die reinste Folter für sie, aber sie hatte durchgehalten. Sie hatte auf ihn gewartet, weil sie wusste, dass er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher