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Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3
Autoren: Brunnen Verlag
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Gefahren, denen sie ausgesetzt gewesen waren. Sie mussten an Ephrion denken, an Goran und Sheldon, die alle ihr Leben für sie geopfert hatten. Sie waren nicht vergebens gestorben. Ohne sie hätten sie es nicht bis hierher geschafft. Ohne sie hätte sich die Prophezeiung niemals erfüllen können. Doch sie hatte sich erfüllt, allen Widrigkeiten zum Trotz. Und wie sie sich erfüllt hatte! Genau so, wie Mutter es vorausgesagt hatte.
    Alles, was ihr um der Prophezeiung willen erdulden werdet, ist nichts im Vergleich zu dem triumphalen Tag, an dem die Prophezeiung ihre letzte Erfüllung erlangt. Das waren Mutters Worte gewesen. Und die Prophetin hatte nicht übertrieben, ganz im Gegenteil. Es war alles noch viel eindrucksvoller und monumentaler ausgegangen, als sie es sich in ihren kühnsten Gedankenspielen hätten ausmalen können.
    Und obwohl es keiner von ihnen laut aussprach, spürten sie alle tief in ihren Herzen, dass dies nicht das Ende ihrer Mission war.
    Es war erst der Anfang.

Epilog
    Ein sanfter, warmer Wind wehte über die weite Malan-Hochebene. Die Sonne strahlte von einem blauen, wolkenlosen Himmel und wärmte die Gesichter der Menschen. Ein großer Schmetterling mit schillernd türkisblauen Flügeln tauchte aus dem Schutthaufen der Mauer auf. Er war wunderschön, und seine zarten, handgroßen Flügel glänzten in der Sonne wie schimmerndes Perlmutt. Er flatterte verspielt über die Köpfe der Soldaten hinweg und tanzte durch die Lüfte wie ein Vorbote aus dem Paradies.
    Signalhörner erklangen und gaben das Zeichen zum Aufbruch. Die Soldaten ließen ihre Schwerter und Lanzen, ihre Helme und Schilde an Ort und Stelle zurück, denn sie brauchten sie nicht mehr. Der Krieg war zu Ende, die Schlacht war ohne einen einzigen Tropfen Blut geschlagen, und keinem von ihnen war auch nur ein Haar gekrümmt worden. Und so machten sie sich auf den Heimweg.
    Es war ein langer Weg, doch er ging sich leicht. Am späten Nachmittag erreichten sie ein kleines Dorf, und die Dorfbewohner, Frauen, Kinder und alte Männer an Stöcken, kamen aus ihren Hütten herbeigeeilt und empfingen die Soldaten wie Helden. Obwohl das Dorf meilenweit von dem großen Osttor entfernt war, hatten die Einwohner selbst hier Arlos überwältigende Macht und Liebe gespürt, und es war ihnen wie Schuppen von den Augen gefallen, dass sie über all die Jahre hinweg einer Lüge geglaubt hatten. Niemand brauchte ihnen mehr zu sagen, dass diejenigen, die sie als Hexen verfolgt hatten, in Wirklichkeit Propheten waren und dass Arlo es war, der das Licht nach Dark City zurückgebracht hatte. Denn sie alle hatten in dem einen Moment, als Arlo das Schwert gen Himmel gehoben hatte, in ihren Herzen die Wahrheit erkannt.
    Die Dorfbewohner versorgten die Soldaten mit Speis und Trank, und die Männer schlugen außerhalb der Siedlung ihr Lager auf. Sie setzten sich in Gruppen zusammen und unterhielten sich voller Eifer über die unglaublichen Geschehnisse des Tages. Einige unter ihnen bekannten öffentlich, dass auch sie spezielle Fähigkeiten besaßen, die sie aus Angst vor dem Scheiterhaufen ihr Leben lang geheim gehalten hatten. Auch Yasin gab sein Geheimnis preis, und sein Vater, sein kleiner Bruder und seine Freunde staunten nicht schlecht, als er den Verband von seinem Arm nahm und ihnen die Stelle zeigte, wo der Pfeil ihn getroffen hatte – und wo nichts mehr davon zu sehen war.
    Doch an diesem Nachmittag gab es noch mehr Überraschungen. Als ein paar Mädchen aus dem Dorf Wasser aus dem nahegelegenen Bach schöpften, um die Schläuche der Soldaten mit neuem, abgekochtem Wasser zu füllen, machten sie eine erstaunliche Entdeckung: Das Wasser war nicht mehr trüb, sondern glasklar wie Kristall, und Fische schwammen darin herum! Richtige, lebendige Fische!
    Und als die Mädchen voller Begeisterung zurück ins Dorf rannten, um die unglaubliche Neuigkeit zu verbreiten, sahen sie, dass an den dürren Ästen der toten Eiche auf dem Dorfplatz zarte, hauchdünne Blätter gewachsen waren! Und in der Krone des Baumes saß ein kleiner weißer Vogel. Niemand wusste, woher das Tier gekommen war, denn seit vielen Jahren hatte es in dieser Gegend außer Krallen-Myrthas Raben und ein paar Eulen fast keine Vögel mehr gegeben. Doch da saß dieser eine kleine Vogel hoch oben im Geäst und zwitscherte und trillerte so wunderschön, als hätte er sich dieses eine Lied nur für diesen Moment ausgedacht. Dann flatterte er plötzlich davon und verschwand irgendwo singend und
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