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Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3
Autoren: Brunnen Verlag
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tun konnte: sein Schwert wegwerfen und seine Knie beugen vor diesem unvergleichlichen König.
    Jetzt erfasste es auch Boris, Zarko und alle andern Soldaten um Yasin herum. Einer nach dem andern warf seine Waffe zu Boden und sank in die Knie. Sie konnten gar nicht anders. Arlos Majestät, seine Erhabenheit und der alles mit sich reißende Liebesstrom waren so stark, dass alle, vom Jüngsten bis zum Ältesten, die Kontrolle über ihre Knie verloren und nur noch das eine tun konnten: vor dem einzig wahren König Shaírias niederzufallen.
    Wie eine Welle ging es durch die gesamte Armee. Schlachtreihe um Schlachtreihe warf sich vor Arlo nieder, begonnen bei der hintersten bis hin zu der vordersten. Auch Miro, Joash, Sihana, Aliyah und Katara spürten in sich den Drang, niederzuknien, doch im selben Moment hörten sie alle Nayatis Stimme in ihren Herzen, die ihnen sagte: Meine Freunde, jetzt ist nicht eure Zeit, um niederzuknien. Jetzt ist eure Zeit, mit dem König zu stehen!
    Drakar stellte mit Bestürzung fest, dass er dabei war, die Kontrolle über sein Heer zu verlieren. Er riss sein Pferd herum und blickte völlig verstört auf seine Männer.
    «Was tut ihr da?», donnerte er zornentbrannt. «Warum kniet ihr nieder? Steht auf! Wir sind im Krieg! Als euer König befehle ich euch: Erhebt euch und ergreift eure Waffen! Sofort!» Sein Pferd wurde unruhig und drehte sich schnaubend im Kreis. Drakar wandte sich an Mangol. «Mangol! Sagt den Soldaten, sie sollen wieder aufstehen! Warum knien sie sich nieder? So tut doch etwas!»
    Mangol war genauso ratlos wie Drakar und stotterte bloß:
    «Ich … ich weiß nicht, was hier los ist, Eure Hoheit. Ich … ich versteh es auch nicht.»
    Wie er noch redete, sank sein Pferd plötzlich in die Knie, und der schwarze Ritter wurde zu Boden geworfen. Mangol versuchte, wieder aufzustehen, doch seine Beine versagten ihm den Dienst und wurden am Boden festgehalten, ohne dass er etwas dagegen tun konnte.
    «Steht auf, Mangol!», befahl ihm Drakar spuckend vor Wut. «Was ist mit Euch? Steht sofort wieder auf!»
    «Ich … kann nicht!», hauchte Mangol, und seine erstickte Stimme verwandelte sich auf einmal in ein Schluchzen. Ja, Mangol weinte, und die Soldaten hinter ihm weinten auch. Das gesamte Heer kniete auf dem Boden, und überall hörte man es wimmern und schluchzen.
    Nur Drakar saß noch immer erhobenen Hauptes auf seinem schwarzen Hengst. Seine Brust wölbte sich vor Zorn und Ratlosigkeit. Alles in ihm sträubte sich dagegen, sich einfach so zu ergeben. Doch die Macht, die von Arlo ausging, war so unglaublich stark, dass es Drakar sämtliche Kraft entzog, und sein Körper schmerzte, als würden sich alle Knochen voneinander lösen. Furcht und Entsetzen packten ihn. Wie gelähmt blickte er auf Arlo, dessen Gewand so strahlend weiß war, dass es ihn blendete.
    «Wer seid Ihr?», stammelte er entgeistert.
    Ihr wisst, wer ich bin, antwortete ihm Arlo, ohne seine Lippen zu bewegen, und die Worte trafen Drakar mitten ins Herz.
    Jetzt sank auch Drakars Pferd in die Knie. Drakar fiel zu Boden. Panik erfasste ihn. Seine Beine wurden schwer wie Blei und wurden wie von einem riesigen Magneten nach unten gezogen. Drakar biss die Zähne aufeinander, riss sich unter Aufbringung all seiner Kräfte wieder hoch und schrie Arlo entgegen: «Niemals! Ich werde mich niemals vor Euch beugen! Bei der Ehre meines Vaters, Ihr werdet niemals König sein!»
    Arlo, das Schwert in seiner rechten Hand, schritt langsam auf Drakar zu. Drakar spürte, wie seine Knie sich beugen wollten, während er weiter verbissen dagegen ankämpfte. Seine Beine zitterten. Krampfhaft versuchte er, sich aufrecht zu halten, doch mit jedem Schritt, den Arlo auf ihn zukam, schwand seine Kraft dahin wie Wasser, das versickert. Bis er schließlich nicht mehr anders konnte, als das zu tun, was schon alle andern vor ihm getan hatten: Er gab auf.
    Er sackte in die Knie, zutiefst wissend, dass dies sein Ende bedeutete. Er hatte die Schlacht verloren. Arlo hatte ihn entwaffnet, ohne ihn auch nur einmal zu berühren. Er hatte ihm seine Armee genommen, ohne auch nur einen Tropfen Blut zu vergießen. Er hatte ihn unterworfen, ohne auch nur ein einziges Wort zu sagen.
    Entkräftet und mit gesenktem Kopf kniete Drakar vor Arlo auf dem Boden. Jeglicher Widerstand und Stolz in ihm waren gebrochen. Es war vorbei. Er sah Arlos Füße, als dieser unmittelbar vor ihm stehen blieb, sah die Spitze des flammenden Schwertes und wusste, was als Nächstes
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