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Das Schwert der Keltin

Das Schwert der Keltin

Titel: Das Schwert der Keltin
Autoren: Manda Scott
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das Leben nicht ruhig und friedlich; der Sonnenhund hetzte seine eigenen drei Söhne bewusst gegeneinander auf, weil er glaubte, ein ständiger harter Konkurrenzkampf sei die beste Schule fürs Leben. Togodubnos war der Älteste und konnte sich recht gut behaupten. Amminios, der mittlere Sohn, blühte in dem Dauerkonflikt förmlich auf, doch Caradoc, der jüngste der drei und ein rechter Hitzkopf, hasste seinen Vater und lief davon, um sich dem Bruder seiner Mutter, einem Seemann, anzuschließen.
    Die Götter, die diese Dinge stets besser wissen als wir, sorgten dafür, dass Caradocs Schiff eines Nachts vor der Ostküste unseres Landes an den Klippen zerschellte und der junge Bursche halbtot an den Strand geschwemmt wurde, um direkt vor Breacas Füßen liegen zu bleiben. Auf diese Weise begann eine der größten Allianzen in unserer Geschichte, obgleich Caradoc und Breaca noch Jahre brauchten, um zusammenzufinden, und dies ohne den Krieg vielleicht sogar niemals geschehen wäre.
    Zu den Schiffbrüchigen, die in jener schicksalsträchtigen Nacht an Land gespült wurden, gehörte auch ein Römer namens Corvus, der, ebenso wie Caradoc, von den Eceni aufgenommen wurde und diese kennen und schätzen lernte. In dem Frühjahr nach dem Schiffsunglück begleiteten Breaca und ihre Krieger Caradoc und besagten Corvus nach Süden zu den Ländern des Sonnenhunds. Sie wurden freundlich empfangen und mit Respekt behandelt, bis auf Bán, der sich von Amminios zu einer Partie des Kriegertanzes überreden ließ und prompt als Sieger aus dem Spiel hervorging. Mehr noch als alles andere hasste Amminios es, zu verlieren, und diese schmähliche Niederlage gegen einen halbwüchsigen Jungen stachelte ihn dazu an, auf die in ihr Stammesgebiet zurückreisenden Eceni einen Angriff aus dem Hinterhalt zu verüben.
    Im Tal des Reiherfußes kam es zu einem erbitterten Kampf zwischen den Eceni und ihren Angreifern, und viele der Eceni kamen dabei ums Leben. Der größte Verlust aber war der Junge, Bán, gegen den Amminios einen so starken Groll hegte. Breaca sah, wie ihr Bruder niedergemetzelt wurde und wie Amminios anschließend mit seinem Leichnam davonritt; und obwohl die Träumer seitdem wieder und wieder sämtliche Wege in die andere Welt abgesucht haben, hat doch bisher noch keiner Báns Seele gefunden, um sie zurück in die Obhut der Götter geleiten zu können.
    Vor vier Jahren nun geschahen zwei Dinge, die den Frieden der Stämme zerstörten: Cunobelin starb und überließ es seinen Söhnen, sich gegenseitig zu bekriegen; und auf der anderen Seite des Ozeans, in Rom, kam ein neuer Kaiser an die Macht. Claudius jedoch war schwach und sah sich gezwungen, dem Senat und dem Volk zu beweisen, dass er die Fähigkeiten eines Julius Caesar besaß, den sie heute noch wie einen Gott verehren. Er schickte vier Legionen und vier Kavallerieflügel gegen uns in den Kampf. Vierzigtausend Soldaten und die entsprechende Anzahl von Pferden, Bediensteten, Pionieren und Ärzten schifften sich nach Britannien ein.
    Die Invasionsschlacht erstreckte sich über zwei Tage - eine Schlacht, von der man wohl noch bis in alle Ewigkeit an den Feuern erzählen wird. Eintausend Helden verloren am ersten Tag ihr Leben, nachdem sie zehnmal so viele Römer in den Tod geschickt hatten. Spät am Abend, als wir im Begriff waren, die Oberhand zu gewinnen, sahen sich Togodubnos und Caradoc plötzlich in einer Falle gefangen, unfähig, auch nur einen Schritt vorwärts zu machen oder zurückzuweichen. Ihr Tod war schon so gut wie sicher, bis Breaca ein Sturmangriffskommando anführte, das die römischen Linien zerschlug und die vom Feind eingekesselten Krieger befreite. Es war dieses überaus erfolgreiche Manöver, das ihr den Namen einbrachte, unter dem wir sie heute kennen: Bodicea - Sie, die den Sieg bringt.
    Togodubnos war bei dem Gefecht schwer verwundet worden und starb noch in derselben Nacht. Sein Bruder Caradoc aber übernahm nun die Führung seiner Krieger und bereitete sich zusammen mit Breaca darauf vor, am nächsten Tag erneut zu kämpfen. Sie hätten pausenlos und unentwegt weitergekämpft, bis entweder alle tot gewesen wären oder wir den Sieg davongetragen hätten. Die Götter jedoch wollten es anders und schickten in den frühen Morgenstunden des darauf folgenden Tages eine komplette Legion über den Fluss, so dass uns keine Zeit mehr blieb, um uns zum Angriff gegen sie zu formieren.
    Wir Träumer beschworen daraufhin einen dichten Nebel herauf, und die Götter
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